Zwischenlager bleibt

Gericht erlaubt weiterhin Atommülllagerung in Gundremmingen

Bis mindestens 2046 soll bei den früheren deutschen Kernkraftwerken Atommüll gelagert werden. Die obersten bayerischen Verwaltungsrichter sehen dabei keine Sicherheitsprobleme.

Die Genehmigung des Atommüll-Zwischenlagers in Gundremmingen wird nicht aufgehoben. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in München hat erneut eine entsprechende Klage abgewiesen. Die Richter hatten über die Klagen von Grundstückseigentümern aus der Umgebung des Kernkraftwerks zu entscheiden. Die vor mehr als 20 Jahren erteilte Genehmigung für das Lager für verbrauchte Brennelemente bleibt damit weiterhin in Kraft, teilte der VGH am Freitag mit. Aktuell ist das Atomlager bis zum Jahr 2046 genehmigt.

Nattheims Bürgermeister Norbert Bereska diskutierte als Vorsitzender des Bündnisses von 60 Gemeinden und zwei Landkreisen die Problematik des Atommülls in Gundremmingen mit Raimund Kamm, dem Vorsitzenden der Bürgerinitiative Forum (rechts).

Lagerung von Gundremminger Atommüll als vorrangiges Thema bewertet

Die Vorsitzenden Norbert Bereska und Raimund Kamm tauschten sich über das Problem der Atommüll-Lagerung aus.
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Nattheim
Forum und Bündnis

Der VGH bestätigte damit eine frühere Entscheidung. Denn bereits im Jahr 2006 waren zum Start der Einlagerung Klagen gegen das Lager in Gundremmingen (Landkreis Günzburg) sowie die beiden anderen Zwischenlager in Bayern abgewiesen worden. Die Kläger in dem aktuellen Verfahren sahen dennoch nach wie vor ihre Sicherheit gefährdet. Sie kritisierten, dass die Risiken eines Flugzeugabsturzes auf das Lager und der Beschuss durch Terroristen nicht hinreichend geprüft worden sei.

Auf dem Gelände des Kernkraftwerks Gundremmingen steht eine Halle als Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle (rechts). Jetzt soll eine ähnlich große Halle für schwach- und mittelradioaktive Abfälle gebaut werden.

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Gundremmingen
Atomkraftwerk

Das Gericht sei aber der Ansicht, dass für solche Fälle ausreichend Vorsorge getroffen worden sei, teilte der VGH mit. Die Einlagerung der Kernbrennstoffe in den Sicherheitsbehältern sei für die genehmigte Lagerdauer von 40 Jahren hinreichend sicher.

Atomkraftgegner Raimund Kamm reagiert empört

Raimund Kamm, Vorsitzender des FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik reagierte empört: In einer Stellungnahme schreibt Kamm: Die Gefahr überraschender Terrorangriffe sei weltweit größer geworden. „Stand schon bei unseren schriftlichen Einwendungen gegen die Errichtung des Gundremminger Zwischenlagers im Frühsommer 2001 – also vor dem wahnsinnigen Anschlag mit Flugzeugen auf das New Yorker Welthandelszentrum – die Sorge vor Anschlägen an oberster Stelle, so steigern viele nachfolgende Ereignisse noch unsere Sorgen.“ Atomkraftwerke und ihre Atommülllager seien „Atomminen, in denen unvorstellbar viel Radioaktivität“ stecke. Damit könnten bei einem Anschlag oder einem militärischen Angriff ganze Landkreise und Regionen verstrahlt und unbewohnbar gemacht werden.

Atommülllager sind Atomminen, in denen unvorstellbar viel Radioaktivität steckt

Raimund Kamm

Das Zwischenlager in Gundremmingen solle ebenso wie die anderen Zwischenlager in Deutschland bis ins nächste Jahrhundert bestehen. Dann frühestens könne nach Planung der Bundesgesellschaft für Endlagerung ein tiefengeologisches Endlager die Castoren aus den Zwischenlagern „entsorgen“, ergänzt Kamm.

Die Rückbaufabrik im ehemaligen Block A. Das Kernkraftwerk Gundremmingen muss so kleinteilig zerlegt werden, dass das Material jeweils in die Metallkisten passt, die im Vordergrund neben den schwarzen Fässern zu sehen sind.

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Gundremmingen
Rückbau im KKW