Ein leitender Kriminalbeamter des Polizeipräsidiums Aalen steht in der Kritik, nachdem er auf Instagram Frauen wohl eine Mitschuld an sexueller Belästigung gegeben hat. Auslöser war eine Umfrage des „SWR“ unter 300 Sportlerinnen. Ein Drittel von ihnen soll berichtet haben, im Sport schon einmal sexuell belästigt worden zu sein. Unter dem Post habe sich eine Debatte über Sexismus im Leistungssport entwickelt. In diese Diskussion soll sich der Kriminalbeamte des Polizeipräsidiums Aalen mit den Worten eingeschaltet haben: „Leider gibt es viel zu viele (Frauen), die das provozieren und damit kokettieren.“
Aalener Polizist bearbeite Sexualstraftaten
Zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer sollen dem Mann sogenanntes Victim Blaming (deutsch für Täter-Opfer-Umkehr) und ein verzerrtes Frauenbild vorgeworfen haben. Der Beitrag wurde inzwischen gelöscht, das betreffende Konto ist nicht mehr zugänglich. „Der Beamte war für die Bearbeitung von Sexualdelikten zuständig“, sagt Polizeisprecher Holger Bienert auf Nachfrage der „Schwäpo“. Er hatte seinen Arbeitsplatz bei der Kriminalpolizei Waiblingen, sei nun aber nicht mehr mit Sexualstraftaten betraut. Nachdem der Vorfall bekannt wurde, hat die Polizei den Beamten vorläufig an das Landeskriminalamt Baden-Württemberg abgeordnet. „Bis zum Abschluss des Disziplinarverfahrens bleibt er dort im Dienst.“ Welche disziplinarischen Konsequenzen folgen, sei noch offen – die Prüfung laufe. Als mögliche Disziplinarmaßnahmen nennt Bienert als Beispiel einen Verweis, der sei vergleichbar einer schriftlichen Abmahnung, oder eine Geldbuße.
Weniger Autos und mehr Bäume in Aalens Stadtmitte
Die Stuttgarter Straße in Aalen ist seit Montag zwischen Amtsgericht und der Kreuzung Wilhelm-Merz-Straße/Neues Tor voll gesperrt – voraussichtlich bis März 2026. So lange wird der Verkehr über Hochbrücke, Ulmer Straße, Walkstraße, Burgstallstraße und Julius-Bausch-Straße umgeleitet. Grund für die Sperrung ist die Reduzierung von Fahrspuren, um breitere Geh- und Radwege sowie zusätzliche Grünflächen zu schaffen. Rund 50 neue Bäume sollen laut einem Bericht der „Schwäpo“ das Mikroklima verbessern und für mehr Schatten sorgen. Der Umbau erfolgt in drei Bauabschnitten, die Gesamtfertigstellung ist für Dezember 2026 geplant und die Kosten belaufen sich auf rund vier Millionen Euro. Ziel des Projekts ist eine lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitte und mehr Sicherheit für Rad- und Fußverkehr. Zudem sollen sogenannte Schwammstadtelemente wie Bäume, Grünflächen und wasserdurchlässiges Klimapflaster zur Klimafolgenanpassung beitragen.
Wintermarkt in Ulm bis 6. Januar
Noch einen Monat bis zum Start des Ulmer Weihnachtsmarkts. Am 24. November öffnet er seine Pforten. Nun steht auch fest, dass der Wintermarkt dieses Jahr seine Premiere feiert. Das bedeutet, dass einige Stände am Südlichen Münsterplatz nach dem 22. Dezember weitermachen, um auch zwischen den Jahren eine Anlaufstelle für eine Tasse Glühwein, eine Wurst oder auch eine Fahrt mit dem Bähnle zu sein. Elf Beschicker werden laut der „Südwest Presse“ den Wintermarkt gestalten. Er soll am 26. Dezember starten und bis 6. Januar laufen. Die Öffnungszeiten werden gerade noch fixiert.
Rinder mit eingewachsenen Ketten
Weil mehrere seiner Rinder im Juli 2024 verletzt und abgemagert aufgefunden worden waren, stand ein 32-jähriger Landwirt aus dem Kreis Donau-Ries jetzt vor dem Amtsgericht Nördlingen. Bei 18 der 32 Tieren wurden Vernachlässigungen festgestellt. Ein Rind hatte schwere Verletzungen im Nacken. „Charakteristisch, wenn Ketten eingewachsen sind, hervorgerufen durch Anbindevorrichtungen“, schilderte die Amtstierärztin laut den „Rieser Nachrichten“. Es sei wucherndes Fleisch zu sehen gewesen. „Zwei Tiere waren kachektisch, das ist die höchste Form der Abmagerung.“ Weitere hätten Klauenveränderungen gehabt. Bei einem Jungrind habe man eine eingewachsene Kette gefunden. Die Tiere hätten teilweise innerhalb kürzester Zeit etwa 25 Liter Wasser getrunken, was darauf hindeutet, dass sie starken Durst gehabt hätten. Die Sauberkeit sei miserabel gewesen, die Tiere seien „in ihren eigenen Ausscheidungen gestanden“. Auch im Rahmen einer Nachkontrolle kurze Zeit später hätten sich die Zustände kaum gebessert.
Der Verteidiger argumentierte, der 32-jährige Landwirt sei infolge einer Erkrankung bettlägerig und infolgedessen im Beruf stark eingebunden gewesen, daher sei es zu der Vernachlässigung gekommen. Der Vater, der ebenfalls auf dem Hof lebt, habe nicht einspringen können, da gegen ihn ein Tierhalteverbot verhängt worden sei. Bekannte oder Verwandte standen nicht zur Verfügung. Das Gericht verurteilte den 32-Jährigen wegen vorsätzlichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz in 18 Fällen zu 160 Tagessätzen in Höhe von je 53 Euro, also 8480 Euro Gesamtstrafe. Tiere darf er nicht mehr halten. Das Verwaltungsgericht hatte bereits ein unbefristetes Tierhaltungsverbot gegen ihn ausgesprochen.