Wirtschaft

Carl Zeiss Meditec knackt beim Umsatz die Zwei-Milliarden-Marke, aber der Gewinn sinkt

Das Unternehmen Carl Zeiss Meditec mit Standort in Oberkochen steigerte im Geschäftsjahr 2022/23 seinen Umsatz um rund zehn Prozent. Gleichzeitig ging der operative Gewinn zurück. Das sind die Gründe.

Carl Zeiss Meditec knackt beim Umsatz die Zwei-Milliarden-Marke, aber der Gewinn sinkt

Carl Zeiss Meditec erzielte im Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatz von rund 2.089 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr (1.903 Millionen Euro) entspricht dies einem Wachstum von 9,8 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging im gleichen Zeitraum jedoch von 397 auf rund 348 Millionen Euro zurück. Nichtsdestotrotz soll die Dividende für die Aktionäre wie im Vorjahr bei 1,10 Euro pro Aktie liegen. Der Gewinn pro Aktie belief sich auf 3,25 Euro (Vorjahr: 3,29 Euro).

Dr. Markus Weber, Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss Meditec AG: „Wir haben unsere Marktanteile in beiden strategischen Geschäftsbereichen trotz einer zunehmenden wirtschaftlichen Abschwächung weiter ausbauen können. Gleichzeitig konnten wir die in der ersten Jahreshälfte noch deutlich erhöhten Fertigungs- und Lieferzeiten deutlich reduzieren. Wir haben zudem signifikante Investments in zukünftiges Wachstum getätigt, insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung.“

Gute Wachstumsbeiträge aus beiden strategischen Geschäftsbereichen

Der strategische Geschäftsbereich Ophthalmology steigerte den Umsatz um 7,3 Prozent auf 1.576 Millionen Euro (Vorjahr: 1.469 Millionen Euro). Zu diesem Anstieg trug ein verstärkter Abbau des vorhandenen Auftragsbestands, insbesondere im Gerätegeschäft, bei. Zudem kamen solide Umsatzbeiträge aus dem Geschäft mit Intraokularlinsen.

Dem strategischen Geschäftsbereich Microsurgery gelang mit einem Plus von 18,3 Prozent ein starker Umsatzzuwachs und lag mit 513 Millionen Euro (Vorjahr: 434 Millionen Euro) über dem Marktwachstum. Gute Fortschritte bei den Geräteauslieferungen trugen im Verlauf des Geschäftsjahres maßgeblich zum Umsatzwachstum bei.

Gewinn aufgrund Produktmix und strategischer Investitionen unter Vorjahr

Die rückläufige Entwicklung beim operativen Gewinn (EBIT) ist laut Angaben des Unternehmens unter anderem auf einen ungünstigeren Produktmix mit einem geringeren Anteil wiederkehrender Umsätze von 43 Prozent (Vorjahr: 46 Prozent) zurückzuführen. Das Vorjahr hatte noch von hohen Lieferungen chirurgischer Verbrauchsmaterialien in den chinesischen Vertriebskanal als Sicherheitsbestand für mögliche COVID-19 bedingte Lieferausfälle profitiert. Zusätzlich wurden strategische Investments in zukünftiges Wachstum, in Vertrieb und Marketing sowie Forschung und Entwicklung getätigt. Die Forschungs- und Entwicklungsquote stieg von 15,3 Prozent im Vorjahr auf 16,7 Prozent unter anderem aufgrund der Investitionen in Digitalisierung. Weiterhin wirkten sich auch negative Währungseffekte belastend aus.

Prognose fürs neue Geschäftsjahr

Das Unternehmen beurteilt die Aussichten für das Geschäftsjahr 2023/24 grundsätzlich positiv, da die zugrundeliegenden langfristigen Entwicklungstrends weiterhin bestehen. Dennoch nehmen makroökonomische und politische Unsicherheitsfaktoren, wie unter anderem die Situation der weltweiten Lieferketten, die hohe Inflation, das von Rezessionsängsten geprägte Konsumverhalten sowie geopolitische Konflikte, Handelssanktionen und Währungsschwankungen, Einfluss auf die Geschäftsentwicklung zu. Unter der Prämisse, dass die genannten Risikofaktoren sich jedoch im Laufe des Jahres nicht weiter verschärfen, wird das Umsatzwachstum für das gesamte Geschäftsjahr 2023/24 mindestens in Höhe des Marktwachstums erwartet. Das EBIT dürfte sich im Geschäftsjahr 2023/24 in etwa auf vergleichbarem Niveau zum Vorjahr bewegen. Dabei soll im zweiten Halbjahr 2023/24 wieder ein EBIT über dem zweiten Halbjahr 2022/23 erzielt werden.