Bleibt alles beim Alten?

Bürgermeisterwahlen im Bachtal: Die drei Amtsinhaber treten nochmal an

Am 8. März ist Kommunalwahl in Bayern. In Syrgenstein, Bachhagel und Zöschingen kandidieren die drei amtierenden Bürgermeister erneut für das Amt. Gegenkandidaten gibt es bislang keine.

Mirjam Steiner will es nochmal wissen, Ingo Hellstern ebenso und auch Tobias Steinwinter wirft wieder seinen Hut in den Ring: Die drei amtierenden Bachtal-Bürgermeister kandidieren erneut um das Amt des Gemeindeoberhaupts – und wollen nach der anstehenden Kommunalwahl am 8. März kommenden Jahres eine weitere Amtszeit antreten. Wer sind die drei? Was haben sie bisher erreicht und vor allem: Was haben sie noch vor?

Mirjam Steiner kandidiert für eine zweite Amtszeit in Syrgenstein

Mirjam Steiner wurde von der SPD Bachtal einstimmig als Bürgermeisterkandidatin für die Gemeinde Syrgenstein nominiert. 2020 war sie in einer Stichwahl mit 58 Prozent zur ersten Bürgermeisterin der Gemeinde gewählt worden. Sie trat damit in die Fußstapfen ihres Vaters Bernd Steiner, der 36 Jahre lang die Geschicke der Gemeinde leitete.

Mirjam Steiner ist 46 Jahre alt und gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte. In ihrer ersten Amtszeit wurde der Neubau des Kindergartens in Staufen (1,6 Millionen Euro) sowie die Sanierung und Umgestaltung der Schulstraße (2,1 Millionen Euro) realisiert. Weiter hat sie einige große Projekte angestoßen und auf den Weg gebracht, die auch in einer möglichen zweiten Amtszeit bestimmend sein werden.

So wird beispielsweise für rund 4 Millionen Euro ein neues Feuerwehrgerätehaus entstehen. „Es ist das größte Einzelprojekt, das die Gemeinde je hatte“, so Steiner. Ebenso ist der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes geplant. Zudem entsteht aktuell in Landshausen ein Baugebiet für insgesamt 79 Gebäude. In Staufen soll der Klingenplatz zum neuen Dorfmittelpunkt umgestaltet werden und im ehemaligen Kaufhaus Klauser will die Gemeinde Wohnraum schaffen. Hauptaugenmerk wird laut Mirjam Steiner darauf liegen, die angestoßenen Projekte umzusetzen und eine zukunftsfähige Gestaltung der Gemeindefinanzen zu sichern.

Mirjam Steiner ist neben ihrem Bürgermeisteramt auch Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft Syrgenstein und zudem als Kreisrätin und stellvertretende Landrätin tätig. Sie sagt: „Ich kandidiere für das Amt des Bürgermeisters unserer Gemeinde, weil ich an das glaube, was wir gemeinsam erreicht haben – und weil ich an das glaube, was wir noch erreichen können.“

Ingo Hellstern kandidiert für eine zweite Amtszeit in Bachhagel

In Bachhagel wurde Ingo Hellstern von den Mitgliedern des CSU-Ortsverbands einstimmig als Bürgermeisterkandidat nominiert. Hellstern ist 53 Jahre alt, verheiratet und Vater einer Tochter. Der Finanzwirt strebt eine zweite Amtszeit an. Er hatte sich bei der Wahl 2020 mit 80,4 Prozent der Stimmen gegen einen Mitbewerber durchgesetzt.

In seiner ersten Amtsperiode wurde das Bachtal-Kinderhaus um zwei Krippengruppen erweitert. Die Generalsanierung der Grundschule mit rund 3,4 Millionen Euro wurde abgeschlossen. In diesem Zuge erhielt auch die Bachtal-Bücherei neue Räumlichkeiten. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Amtszeit lag auf der baulichen und strukturellen Entwicklung der Ortsteile. In Oberbechingen wurden 18 Bauplätze verkauft. In Bachhagel wurde der Dorfplatz mit Backhaus und Brunnen nach rund dreijähriger Bauzeit fertiggestellt.

Hellstern will in Zukunft das Augenmerk etwa auf die Sanierung und Modernisierung der Infrastruktur, insbesondere der Wasserleitungen legen, bestimmende Themen seien ebenso der
Breitbandausbau, die kommunale Wärmeplanung, die Sanierung der Turn- und Festhalle, die Umrüstung auf LED-Straßenbeleuchtung sowie der Ausbau von Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden.

„In der Ortsentwicklung stehen die Dorferneuerung mit Verkehrsberuhigung in Bachhagel, der Start der Dorferneuerung in Burghagel sowie die Planung einer neuen Ortsmitte in Oberbechingen ab 2027 im Fokus“, so Hellstern. Weitere Schwerpunkte lägen auf der Schaffung von Wohnraum und der Innenentwicklung. Hellstern: „Ich sehe, wie viel Kraft in unserer Gemeinde steckt, wie viel Engagement, wie viel Zusammenhalt – und es erfüllt mich mit Stolz, daran mitwirken zu dürfen.“

Tobias Steinwinter kandidiert für dritte Amtszeit in Zöschingen

In Zöschingen wurde Tobias Steinwinter von der Gemeinschaftsliste einstimmig als Bürgermeisterkandidat nominiert. Steinwinter kandidiert für eine dritte Amtszeit. Der Finanz- und Verwaltungsfachwirt ist 41 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Kinder. Er arbeitet als Geschäftsleiter in der Verwaltungsgemeinschaft Wittislingen, sein Bürgermeisteramt in Zöschingen bekleidet er ehrenamtlich. Steinwinter wurde 2014 in Zöschingen zum jüngsten Bürgermeister des Landkreises gewählt, 2020 wurde er mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt.

Zu den Meilensteinen seiner Amtsperioden gehören etwa die Sanierung der Ortsdurchfahrt und die Schaffung eines eigenen Wärmenetzes, das dieses Jahr in Betrieb ging und vielerorts als Vorzeigeprojekt gilt. Weiter wurde der Kindergarten umgebaut und um eine Krippengruppe erweitert. Im Baugebiet „Bei den Flecken“ wurden 14 Bauplätze erschlossen. Insgesamt seien in den vergangenen sechs Jahren 13 Millionen Euro in Zöschingen investiert worden, sagte Steinwinter bei der Nominierungsveranstaltung.

Künftig will er sich insbesondere dem anstehenden Glasfaserausbau für alle Haushalte, der weiteren Entwicklung von Bauland im Ortskern und der Sanierung der Stützmauer am Aufgang zur Kirche widmen. Steinwinter sagt: „Mit meinem Fachwissen, meiner Erfahrung und einem guten politischen Netzwerk will ich weiterhin das Beste für die Gemeinde Zöschingen tun.“

Aktuell sind noch keine Gegenkandidaten bekannt

Bislang gibt es in allen drei Gemeinden keine Gegenkandidaten. Wahlkampf soll es dennoch geben – „wir wollen ja auch eine entsprechende Zustimmung in der Bevölkerung erreichen“, sagt etwa Ingo Hellstern.

Fristen und Verfahren: So läuft die Kommunalwahl in Bayern

In Bayern stehen am 8. März 2026 Gemeinde- und Landkreiswahlen an. In den Gemeinden werden die ersten Bürgermeister oder Oberbürgermeister sowie die Gemeinderatsmitglieder gewählt. In den Landkreisen die Landräte sowie die Kreistage. Nur wenige Bürgermeister- und Landratswahlen finden außerhalb dieses Termins statt, falls nämlich die Amtszeit nicht mit der Wahlzeit des Gemeinderates bzw. Kreistages übereinstimmt.

Die Bewerber werden von einer politischen Partei oder Wählergruppe vorgeschlagen. Ein Bewerber muss also nominiert werden oder eine Unterstützerliste vorlegen. Die Mandatsträger werden für sechs Jahre gewählt.

Die Bewerbungsfrist läuft seit 9. Dezember. Die Frist endet am 8. Januar. Sollte sich bis dann kein Gegenkandidat für das Bürgermeisteramt beworben haben, wird die Frist automatisch bis 15. Januar verlängert.