Das Frauennetzwerk „Her Vision“ hat sich zur Aufgabe gemacht, Frauen auf dem Weg zur Selbstständigkeit zu ermutigen und zu unterstützen. Mittlerweile tauschen sich dort Frauen aus dem Ostalbkreis sowie aus Heidenheim und Umgebung miteinander aus.
Gründerin des Netzwerkes ist die 25-jährige Charlien Wunderle aus Königsbronn. Sie hatte Anfang des Jahres 2025 die Idee, das Netzwerk für Selbstständige und die es werden möchten zu gründen. Da überrascht es wenig, dass auch Wunderle seit vier Jahren selbstständig ist. Gemeinsam mit fünf weiteren Frauen führt sie seit 2023 ein Tattoostudio in Unterkochen. Zunächst aber hatte die 25-Jährige einen ganz anderen beruflichen Weg eingeschlagen: Wunderle ist gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau. Nebenbei hat sie aber immer schon gerne gezeichnet und war kreativ.
Erfahrungen teilen, Kontakte knüpfen, kein Konkurrenzdenken
Erste Erfahrungen mit dem Tätowieren sammelte sie in einem Tattoostudio in Aalen. „In meiner Freizeit verbrachte ich dort viele Stunden, um anderen Tätowierern bei der Arbeit zuzuschauen und mir von ihnen Tipps geben zu lassen“, erinnert sich die Jungunternehmerin. Mittlerweile hat sich Wunderle auf sogenannte Fineline-Tattoos spezialisiert, die durch filigrane Linien und präzise Details bestechen sollen. Mit stetig wachsendem Kundenstamm wagte Wunderle schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit.
Damit ist Wunderles persönlicher Werdegang ein gutes Beispiel dafür, wer sich vom Frauennetzwerk „Her Vision“ angesprochen fühlen soll. Unternehmerinnen, die gemeinsam wachsen, einander unterstützen und ihre Visionen verwirklichen möchten. Erfahrungen sollen geteilt und Kontakte geknüpft werden. „Bei uns gibt es kein Konkurrenzdenken. Jeder bringt seine individuellen Stärken ein und unterstützt so das Netzwerk“, sagt Wunderle.
Zwei ihrer Mitstreiterinnen sind Jessica da Silva, selbstständige Grafikdesignerin in Königsbronn, und Alicia Härter, selbstständige Künstlerin aus Oberkochen und spezialisiert auf Tierportraits. „Gemeinsam sind wir stärker, weil ein Netzwerk verbindet, weil wir einander inspirieren und uns wertvolle Tipps geben", beschreibt Härter. „Es ist sowohl für Frauen, die gerade erst die ersten Schritte in die Selbstständigkeit wagen, als auch für die, die schon erfolgreich mit Ihrer Arbeit sind.“
So soll sich das Frauennetzwerk weiterentwickeln
Seit der Gründung im März 2025 erfreut sich „Her Vision“ den drei Frauen zufolge immer größerer Beliebtheit. Fast 70 Frauen jeglichen Alters hätten sich mittlerweile der Gruppe angeschlossen. Circa einmal im Monat trifft man sich in wechselnden Locations zum Austausch. „Jede Frau ist herzlich willkommen bei unseren Treffen und die Gruppengröße nimmt stetig zu, aber das Zusammenkommen ist nicht verpflichtend. Es gibt Frauen, die wir noch nie persönlich gesehen haben, aber sie sind trotzdem in unserer Whatsapp-Gruppe beim Austausch untereinander dabei“, sagt Jessica Da Silva. Die berufliche Bandbreite der Unternehmerinnen ist groß: Künstlerinnen, Coaches, Heilpraktikerinnen, Friseurinnen, Tätowiererinnen, Designerinnen, Yoga-Tanztherapeutinnen und Ärztinnen sind Teil von „Her Vision“.
Für die Zukunft des Netzwerks haben Wunderle, Da Silva und Härter einiges geplant. Über eine digitale Webseite und eine Kleinauflage in gedruckter Version soll zeitnah pro Quartal ein Magazin entstehen, in dem sich einzelne Unternehmerinnen vorstellen können. Veranstaltungen sollen dort angekündigt und Workshops angeboten werden.