Konzert in Zang

Wegen Zollschwierigkeiten: kein japanisches Koto-Instrument beim Königsbronner Musiksommer

Das japanische Koto-Instrument hätte am 17. August im Rahmen des Königsbronner Musiksommers in Zang erklingen sollen. Nach Problemen mit dem Zoll kam es nun allerdings zu einer Besetzungsänderung.

Eigentlich hätte man an diesem Wochenende in der Zanger Dorfkirche einem ganz besonderen Instrument lauschen sollen: Das Koto ist eine mit 13 Saiten bespannte Wölbbrett-Zither, die primär in der höfischen japanischen Musik gespielt wird – und dementsprechend eher selten in Zang.

Die Gitarristin Tatjana Engling, die für ihr Musikstudium unter anderem schon ein Jahr in Japan verbracht hat, wäre am kommenden Sonntag, 17. August, gemeinsam mit der japanischen Koto-Spielerin Kako Ymasaki in Zang aufgetreten. Nun musste es allerdings eine Besetzungsänderung geben. Grund dafür sind Zollbestimmungen, welche der Einfuhr des Koto-Instrumentes aus Japan nach Deutschland einen Strich durch die Rechnung machten.

Holz des Koto-Instrumentes ist potenziell invasive Art

„Es gab im Vorfeld leider verschiedene organisatorische Probleme“, berichtet Engling. Neben der rechtzeitigen Anmeldung des 1,80 Meter langen und 25 Zentimeter breiten Saiteninstruments habe es zudem Probleme bezüglich des Transports und Fragen angesichts des Materials gegeben.

Das Koto wird traditionell aus Paulownienholz gefertigt. In Deutschland hat diese einzige Gattung der Blauglockenbaumgewächse den Status einer potenziell invasiven Art und ist auf der grauen Liste des Bundesamts für Naturschutz aufgeführt. „Um alle Fragen rechtzeitig zu klären, hätte es einfach mehr zeitlichen Vorlauf gebraucht“, erklärt Engling.

Zehn statt 23 Saiten beim Königsbronner Musiksommer

Glücklicherweise muss der Auftritt in Zang nicht ins Wasser fallen, sondern kann in veränderter Besetzung stattfinden – mit zehn statt 23 Saiten. Mit Tatjana Engling an der Gitarre und Anna Hörger an der Violine lädt die evangelische Gesamtkirchengemeinde Königsbronn-Zang nun also am Sonntag ab 19 Uhr in die Dorfkirche im Rahmen des Königsbronner Musiksommers ein.

Die beiden Studentinnen der Musik führen ihr Publikum durch einen musikalischen Abend – geprägt unter anderem von der brillanten Virtuosität von Niccolò Paganini und der argentinischen Leidenschaft der Tangos von Astor Piazzolla. Das Duo verbindet eine langjährige Freundschaft und das gemeinsame Musizieren seit ihrer Schulzeit in Heidenheim, unter anderem in der Jungen Philharmonie Ostwürttemberg. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

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