Hungerbrunnen führt viel Wasser

Warum in Königsbronn die Leerausquelle sprudelt

Derzeit führt der Leerausbach in Königsbronn so viel Wasser wie selten. Woran das liegt und warum der Bach dennoch kaum wahrzunehmen ist.

Über die Sommermonate hinweg ist er – wenn überhaupt – nur ein kleines Rinnsal, aber im Frühjahr führt der Leerausbach in Königsbronn regelmäßig Wasser. Doch aktuell schüttet die kleine Quelle, die im Königsbronner Frauental sprudelt, so viel Wasser wie selten. Dafür verantwortlich sind die Regenfälle der vergangenen Monate, die aus dem Bach schon fast einen kleinen Fluss machen. Bemerken dürften das die wenigsten Königsbronner, denn schon nach wenigen Metern an der Oberfläche fließt das Gewässer im künstlich geschaffenen Untergrund durch den Ort.

Doch an der Quelle auf der Ostseite des Tales ist gut zu beobachten, dass der Wasserstand so hoch ist wie selten. Gleiches gilt für die Pfefferquelle etwas weiter südlich, idyllisch hinter den Hüttenwerken gelegen. Und diese beiden Quellen hängen zusammen: Die Leerausquelle ist der natürliche Überlauf der Pfefferquelle. Deshalb ist der Leerausbach – wie der Name schon sagt -  ein Hungerbrunnen, der nur dann fließt, wenn die Pfefferquelle eine besonders hohe Schüttung hat.

Knapp einen Kilometer lang ist der Leerausbach, davon sind dem Königsbronner Ortsbaumeister Jörg Bielke zufolge rund 620 Meter ein unterirdischer Kanal. Deshalb fließt er nicht sichtbar durch den Ort, im Bereich der Einmündung der Mörikestraße in die B19 stößt der ebenfalls kanalisierte Ziegelbach hinzu, der bei der Ziegelhütte nordwestlich von Königsbronn entspringt. Unter der Bundesstraße und den Bahnschienen hindurchführt der Leerausbach an der früheren Klostermauer entlang und erblickt erst im Bereich des Musikerheimes wieder das Tageslicht, kurz bevor er im Bereich des Klosterhofs in die Brenz mündet. Aufzeichnungen über die Pegelstände oder die Schüttung der Quelle gibt es Bielke zufolge nicht.

Um den Leerausbach erlebbar zu machen, plant die Gemeinde, ihn im Zuge der Neubebauung des Brenzquell-Areals offenzulegen und ihn wieder in seinem natürlichen Bett entlang des Klosterhofs fließen zu lassen. Das soll der Aufenthaltsqualität im Ortskern zugutekommen.

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