Nach fünf Jahren

Verkehrsminister Winfried Hermann kündigt Nachfolge-Format für den Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim an

Der Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim läuft Ende Oktober aus. Was Verkehrsminister Winfried Hermann von den Ergebnissen hält und wie es jetzt weitergehen soll.

In wenigen Wochen läuft der Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim aus. Der war im November 2020 gegründet worden, mit dem Ziel, die angespannte Verkehrslage zwischen den beiden Städten, von der insbesondere Königsbronn betroffen ist, zu verbessern. Schirmherr des Mobilitätspaktes ist Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Im Rahmen eines Redaktionsbesuchs sprach er auch darüber, wie er die Ergebnisse des Paktes einschätzt.

Seiner Ansicht nach waren die sechs Arbeitsgruppen des Paktes „hochkarätig besetzt“, viele Beteiligte hätten sich mit großem Engagement eingebracht. „Das hat der Region gutgetan. Dass so viele Menschen aus unterschiedlichen Bereichen an einem Thema zusammenarbeiten, das hat es bisher nicht gegeben“, so Hermann. Die Zielsetzung sei von vornherein klar definiert gewesen: „Die Verkehrsprobleme lösen und die Radwegnetze ausbauen.“ Natürlich sei in diesem Kontext auch der Ausbau der Brenzbahn ein sehr wichtiges Thema gewesen.

Dem Verkehrsminister zufolge ist die Hälfte der Maßnahmenprojekte, die zu Beginn definiert wurden, umgesetzt und abgeschlossen. Vor allen Dingen die beteiligten Unternehmen, aber auch die Kommunen und Landkreise hätten viel geleistet.

Doch verändert hat sich an der Verkehrssituation überhaupt nichts, die einzigen baulichen Veränderungen sind die beiden Querungshilfen für Radfahrer an den Königsbronner Ortseingängen. Wie also kommt Hermann dazu, den Pakt als erfolgreich zu bezeichnen? „Es wurde sehr viel angestoßen, manche Prozesse benötigen einfach Zeit. Aber wir wissen auch nicht, wo wir heute stehen würden, hätte es den Mobilitätspakt nicht gegeben“, so der Verkehrsminister: „Wir sind in vielem deutlich weitergekommen, auch wenn das Ergebnis von Untersuchungen teils war, dass Ideen nicht umsetzbar sind. Ein Beispiel dafür ist die Seilbahnverbindung zwischen Heidenheim und Aalen“.

Fortsetzung in anderer Form

Im März 2020 hatte Hermann im Interview mit unserer Zeitung gesagt: „Ich gehe davon aus, dass so ein
Pakt fünf Jahre laufen sollte. Mit dieser Laufzeit unterscheiden wir uns stark vom Bund. Der macht gern Gipfel und dann passiert nichts. Wir haben hier dagegen ein neues Format geschaffen, das konkret an Lösungen arbeitet.“ Von diesen Lösungen ist bis heute aber nichts zu sehen. „Man kann schon sagen, dass manches nicht ganz so erfolgreich war, wie erhofft“, räumt der Minister ein. „Auch wenn der Pakt jetzt ausläuft, wird trotzdem weiter daran gearbeitet“, sagt er. „Alle Beteiligten haben gesagt, es ist gut, dass es die Arbeitsgruppen gab. Deshalb machen wir weiter, wenn auch in anderer Form als bisher.“

Man kann schon sagen, dass manches nicht ganz so erfolgreich war, wie erhofft."

Winfried Hermann, Verkehrsminister

Noch im November soll bei allen Arbeitsgruppen abgefragt werden, was in den vergangenen fünf Jahren gut, und was schlecht lief. „Daraus werden wir unsere Lehren ziehen und es im Folgeformat besser machen." Angedacht ist Hermann zufolge, in einem neuen Format das Begonnene fortzuführen. Im November werde sich entscheiden, wie das aussehen soll. „Uns ist bewusst, dass wir schneller und effizienter arbeiten müssen als bisher und noch enger kooperieren müssen. Wir müssen die Arbeitsverfahren verbessern und damit stärker, schlagkräftiger und schneller werden. Wir müssen agiler sein und es müssen mehr sicht- und greifbare Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger dabei herauskommen“, betont Hermann. „Wir brauchen kleinere und schlagkräftigere Einheiten, die tatsächlich auch Dinge umsetzen können, außerdem brauchen wir Zeitpläne, an die man sich halten muss.“ Ein weiteres Ziel sei, besser zu kommunizieren, was geleistet wurde, und die Menschen mehr zu beteiligen.

Mehrere Beiträge

Mit fünf Artikeln haben wir in den vergangenen Wochen die unterschiedlichen Aspekte, Erkenntnisse und Ergebnisse aus fünf Jahren Mobilitätspakt aufgearbeitet und analysiert. Im letzten Beitrag der kleinen Serie, der am Samstag erscheint, zieht Königsbronns Bürgermeister Jörg Weiler im Interview eine Bilanz-

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