Man kann es nicht jedem recht machen. Das gilt wohl ganz besonders dann, wenn „man“ eine Bürgermeisterin oder ein Bürgermeister ist. Zu meckern gibt es immer etwas. In Königsbronn kennt man das zu gut: Die B19 ist ein Dauerthema, weil sie jede und jeden im Ort etwas angeht. Alle passieren sie, alle queren sie und alle dürfte der extreme Verkehr auf die eine oder andere Art belasten: Die Anwohnerinnen und Anwohner, weil es laut ist und stinkt, die Pendler, weil sie im Stau stehen, die Bewohner und Bewohnerinnen der Wohngebiete, weil sie von den Seitenstraßen kaum auffahren können und die Radfahrer und Fußgänger, weil es gefährliche Stellen gibt.
So sehr sie jeden betrifft, so genau wissen offenbar auch viele, wie die Lösung nicht aussehen soll: Bitte keine Kreisel, wieso denn einen Radweg? Bitte keine Querungshilfen. Bloß nicht die Bushaltestelle versetzen und bitte wieder einen Blitzer. Aber bloß nicht vor meinem Haus.
Die einzige Lösung, die alle Probleme aus dem Weg räumen könnte, wäre natürlich ein Tunnel oder eine Umfahrung. Beides wird es aber in den kommenden Jahrzehnten nicht geben. Punkt. Daran kann auch die Gemeinde nichts ändern. Dennoch ist man um Lösungen bemüht und es ist wirklich erfrischend, wenn wie in diesem Fall auch mal konstruktive Vorschläge von außen kommen.
Natürlich gäbe es auch bei Pförtnerampeln vieles zu bedenken – nicht zuletzt die Frage, wie man verhindern könnte, dass Autofahrer plötzlich auf Nebenstrecken ausweichen. Aber man sollte dieser Idee auch in Königsbronn einfach mal eine Chance geben und sie durchdenken – ohne nahezu reflexartig alles sofort wieder doof, sinnlos und falsch zu finden.