Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat beim verkehrspolitischen Treff, der regelmäßig in Heidenheim stattfindet, die Einführung von sogenannten „Pförtnerampeln“ an der B19 als Lösung für das Stauproblem in Königsbronn vorgeschlagen. Auf diese Art lasse sich der Durchgangsverkehr während der Hauptverkehrszeiten kostengünstig und vergleichsweise schnell regulieren – mit dem Ziel, die Belastung für die Anwohner zu reduzieren.
Was aber sind Pförtnerampeln? Wie der VCD in einer Pressemitteilung erklärt, reagieren diese Ampeln per digitaler Steuerung auf das aktuelle Verkehrsaufkommen, also ähnlich wie etwa Ampeln vor Tunneln, die nur bei Gefahr im Tunnel aktiviert werden. In Königsbronn könnten solche Ampeln zu den Stoßzeiten aktiv werden und dann nur so viele Fahrzeuge passieren lassen, dass diese staufrei durch den Ort fahren können. Zwar könne es dann an den Pförtnerampeln zu Rückstauungen kommen, so der VCD weiter, insgesamt wird das Straßennetz aus Sicht des Vereins mit den Ampeln aber leistungsfähiger, die durchschnittliche Wartezeit für alle Verkehrsteilnehmer geringer. Außerdem könne man den Anwohnern der B19-Ortsdurchfahrt zu einer deutlich entspannteren Lebensqualität verhelfen, ohne den Verkehr insgesamt zu beschränken.
In Filderstadt und Unterjesingen sind „Pförtnerampeln“ aktiv
Beispiele? „In Baden-Württemberg gibt es bereits in Unterjesingen und Filderstadt ein vergleichbares System der Pförtnerampeln, und es funktioniert sehr gut“, sagt VCD-Kreisvorsitzender Sebastian Hyneck. „Das Konzept ist aus Sicht der Bewohner eine Entlastung, und die Pendler haben einen kurzen Stau vor dem Ort und freie Fahrt im Ort. Warum also nicht auch in Königsbronn?“ Ein zusätzlicher Vorteil könnte laut VCD darin liegen, dass mehr Menschen auf die Bahn und das Rad umsteigen würden, da diese ja stets freie Fahrt haben.
Hyneck weiter: „Das vorrangige Ziel dieser Maßnahme ist nicht, die Anzahl der Autos zu senken, sondern den Verkehr so zu steuern, dass er für die Anwohner erträglicher wird.“ Profitieren würden von einem besseren Verkehrsfluss in Königsbronn letztlich auch die Pendler, die nur hindurchfahren.
Der VCD hofft, dass dieser Vorschlag in der Gemeinde und im Gemeinderat von Königsbronn Gehör findet und diskutiert wird. In Anbetracht der Erfahrungen aus anderen Gemeinden sowie der Tatsache, dass teure und zeitaufwändige Projekte wie Tunnel oder Umfahrungen keine echten Lösungen böten, weil sie eher noch mehr Verkehr anziehen, könne die Einführung von Pförtnerampeln ein kostengünstiger und pragmatischer Schritt in die richtige Richtung sein. „Es muss nicht immer eine teure Großlösung sein, wenn eine einfache und schnelle Maßnahme genauso gut funktionieren kann.“ Außer der Aufstellung der Ampeln und geringfügigen Markierungsmaßnahmen wären laut VCD keine weiteren Arbeiten nötig.
Der Kreisverband des VCD trifft sich jeweils am dritten Mittwoch eines jeden Monats um 19.30 Uhr im Bürgerhaus „Altes Eichamt“ in der Hinteren Gasse in Heidenheim, um beim Verkehrspolitischen Treff zu diskutieren. Interessierte sind willkommen.