Bürgermeisterwahl

Zweiter Kandidat für Hermaringen: Lennart Schmeißer bewirbt sich für das Bürgermeisteramt

Am 1. Februar will Lennart Schmeißer das Rennen machen: Der 25-jährige Verwaltungsfachmann bewirbt sich als Bürgermeister in Hermaringen. Aktuell arbeitet er als persönlicher Referent des Heidenheimer Oberbürgermeisters.

Lennart Schmeißer möchte auf Jürgen Mailänder folgen: Der 25-jährige Schnaitheimer bewirbt sich um das Amt des Bürgermeisters in Hermaringen. Seit März 2024 arbeitet Schmeißer als persönlicher Referent des Heidenheimer Oberbürgermeisters Michael Salomo. Zuvor war der studierte Verwaltungswissenschaftler (Bachelor) im dortigen Rathaus Geschäftsbereichsleiter für Steuern und Abgaben. „Für mich war immer klar: Ich möchte einen Beruf, in dem ich meine Heimat mitgestalten kann“, sagt Schmeißer.

Neue Heimat – und neuer Wohnort – des 25-Jährigen soll nun also Hermaringen werden, die kleinste Gemeinde im Landkreis. „Hermaringen steht super da“, sagt Schmeißer und zählt mit dem sanierten Ortskern, der neuen Pumptrackanlage und der Kläranlage einige der großen Themen der vergangenen Jahre auf. „Hier hat man Vermögenswerte geschaffen und die Neuverschuldung trotzdem gering gehalten.“ Positiv laufe es für Hermaringen auch im Gesundheitsbereich und dass der Gemeinderat die Aufnahme ins Städtebauförderprogramm beantragt hat, war aus Schmeißers Sicht der richtige Schritt. „Man muss Wohnraum schaffen, um attraktiv zu bleiben“ – vorzugsweise im Innenbereich, für Jung und Alt, neue Mitbürger, aber auch diejenigen, die bereits in Hermaringen wohnen.

Lennart Schmeißer: „Hermaringen soll für mich kein Karrieresprungbrett werden“

„Man braucht hier einen langen Atem“, sagt der 25-Jährige und verweist auf die Laufzeit des Förderprogramms von acht bis zehn Jahren. Beides, Zeit und langen Atem, habe er den Hermaringern als junger Mann zu bieten. „Ich stehe nicht kurz vor der Rente“, sagt Schmeißer und betont: „Hermaringen soll für mich kein Karrieresprungbrett werden. Ich möchte den Job so gut machen, dass ich auch ein zweites Mal gewählt werde.“ Als Vorteil sieht Schmeißer hier, dass er nach Hermaringen aktuell keinerlei Verbindungen hat. „Ich kann mir zu jedem und allem eine eigene Meinung machen und ohne Befangenheit von einer neutralen Basis starten.“

Als wichtig für Hermaringens Zukunft betont der 25-Jährige die Wichtigkeit solider Finanzen (auch durch Förderprogramme und interkommunale Zusammenarbeit). Wirtschaftsförderung soll bei Schmeißer „Chefsache“ sein (Sanierungsgebiet Altdorf III, Gewerbegebiet Berger Steig-Ost). Zudem gelte es, die Gesundheitsversorgung zu sichern und weiterzuentwickeln, die Verwaltung effizient und zukunftssicher aufzustellen sowie Ehrenamt und Vereinsarbeit zu fördern (Angebote für Jung und Alt).

Ein Beruf, bei dem es leichtfällt, morgens aufzustehen

Dass Schmeißer überhaupt den Berufswunsch Bürgermeister hegt? Schon im Studium habe er im Vertiefungsfach Kommunalpolitik bei Praxisausflügen mit seinen Dozenten erste Eindrücke gesammelt. Eindrücke, die er jetzt bei seiner Arbeit als persönlicher Referent vertiefen konnte. „Dabei habe ich für mich Klarheit bekommen, ob das was für mich ist und festgestellt: Ich werde keinen Job finden, bei dem es mir leichter fällt, morgens aufzustehen.“

Als reizvoll und sinnstiftend beschreibt Schmeißer, dass es in einer kleinen Gemeinde wie Hermaringen nicht so sehr um Parteipolitik gehe, sondern vielmehr darum, mit jedem Handschlag, etwas für die Leute zu tun, die im Ort leben. Die Basis dafür sei in Hermaringen gut, etwa in Bezug auf die Vereinskultur. „Da dazuzugehören, wäre toll“, sagt Schmeißer, der viele Jahre bei der TSG Schnaitheim als Handballer aktiv war und sich seit zehn Jahren ehrenamtlich als Koch beim Jugendzeltlager in Nattheim einbringt. Nebenbei arbeitet er als Lehrbeauftragter an der Hochschule Ludwigsburg, Fach Betriebswirtschaftslehre.

In den kommenden Wochen, vor allem im neuen Jahr, wird Schmeißer erst einmal mit Wahlkampf beschäftigt sein. Weihnachtskarten, Flyer, eine Homepage, Gespräche mit Vereinen und Betrieben, der 25-Jährige hat viel vor. „Mein Ziel ist es, dass wir in acht Jahren zurückschauen und sagen können: Hermaringen ist nicht nur lebenswert geblieben, sondern noch stärker geworden.“