Schul- und Kitaspeisung

Mittagessen an der Hermaringer Grundschule: Teurer, aber immer noch subventioniert

Seit vielen Jahren wurde der Preis für das Essen an der Hermaringer Grundschule konstant gehalten. Nun wird es teurer, kostendeckend wirtschaftet man ab dem 1. November allerdings trotzdem nicht.

Der Hermaringer Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung eine Preiserhöhung für die täglichen Mittagsmahlzeiten in der Rudolf-Magenau-Schule sowie im Kindergarten und in der Kinderkrippe beschlossen. 4,50 Euro, fünf Euro oder 5,50 Euro pro Essen lauteten die drei Vorschläge aus der Kämmerei. Um die finanzielle Belastung für die Eltern nicht allzu groß werden zu lassen, würde die Gemeinde das Mittagessen auch zukünftig subventionieren. Denn wirklich kostendeckend wären auch diese drei neuen Tarife nicht, diese Schwelle würde erst bei einem Essenspreis von 6,20 Euro erreicht.

„Was man allerdings auch erwähnen muss: In diesem kostendeckenden Preis sind die laufenden Kosten des Equipments wie beispielsweise Wartungskosten bei Dampfgarern oder Spülmaschinen, Reparaturen und Betriebsmittel noch nicht einmal enthalten“, sagt Bürgermeister Jürgen Mailänder. Das Gleiche gelte für den täglichen Transport der Mahlzeiten von der Schule zum Kindergarten. „Wenn wir das noch mit reinrechnen, würden wir wahrscheinlich irgendwo bei 7,50 oder acht Euro landen“.

Preiserhöhung kommt stufenweise

Geeinigt hat sich der Gemeinderat dann auf die niedrigste Stufe der Preiserhöhung, also auf einen Essenspreis von 4,50 Euro, zu zahlen ab dem 1. November dieses Jahres. „Gleichzeitig hat man aber den Beschluss gefasst, in den nächsten beiden Schuljahren immer zum Beginn des neuen Schuljahres mit dem Preis jeweils um 50 Cent heraufzugehen“, ergänzt Mailänder. Ab dem 1. September 2026 kostet eine Mahlzeit dann fünf Euro, noch einmal ein Jahr später 5,50 Euro.

Für die Gemeinde bedeutet dies, dass im laufenden Schuljahr jede der durchschnittlich etwa 1500 Mahlzeiten, die am Tag zubereitet werden, mit 1,70 Euro subventioniert wird, was im Schuljahr 2025/26 Kosten in Höhe von 27.500 Euro verursacht. Im nächsten Schuljahr würde der tägliche Zuschuss dann nur noch bei 1,20 Euro liegen und im Schuljahr 2027/28 bei 70 Cent. Nötig wären dann noch 11.300 Euro aus der Gemeindekasse als Zuschuss.

Steigende Kosten für Lebensmittel und Personal

Zuletzt hat es vor elf Jahren eine Preiserhöhung für das Hermaringer Schulessen gegeben. Seit 2014 kostete ein Mittagessen in der Schule 3,50 Euro, im Kindergarten drei Euro und in der Krippe 2,50 Euro. Auch dieses Dreistufenmodell hat der Gemeinderat kassiert, ab dem 1. November gibt es einen einheitlichen Essenspreis von 4,50 Euro in Schule und Kindergarten, für die unter Dreijährigen kostet es 50 Cent weniger.

Die Verwaltung begründet diese Preiserhöhung mit deutlich gestiegenen Lebensmittel- und Personalkosten in den vergangenen Jahren. Die neuen Tarife sollen „die tatsächlichen Aufwendungen für die Essensversorgung von Kindergarten und Schule realistisch abbilden“, wie es in der Beschlussvorlage der Verwaltung heißt.

Die einzige Gegenstimme zu dem Vorschlag kam von Gemeinderat Peter Müller. „Ich finde es einfach zu wenig“, erläuterte Müller seine Motivation. Auch das nunmehr beschlossene Stufenmodell lehnt er ab, denn wenn man im Jahr 2028 einen Preis von 5,50 Euro berechne, „dann gelten die errechneten 6,20 Euro auch schon längst nicht mehr“. Müller verwies auch auf die Finanzlage der Gemeinde und notwendig werdende neue Kreditaufnahmen.

Weitere 30 Cent fällig

Zum neuen Essenspreis von 4,50 Euro ab dem 1. November kommen weitere 30 Cent pro Mahlzeit für die Bestell-App „Kitafino“, die parallel dazu eingeführt wird. Sie ersetzt das bisherige Essenschip-System. Die Verwaltung entspricht mit dieser Stellung einem Wunsch des Elternbeirates „nach einer zeitgemäßen Lösung für Essensbestellungen“, wie es in der Beschlussvorlage heißt. Mit der App können Eltern die Mahlzeiten online bestellen, sie bietet flexible Abmeldemöglichkeiten und eine direkte Abrechnung.