Tourismus

Warum die Stadt Herbrechtingen mehr Stellplätze für Wohnmobile schaffen will

Die Übernachtungsmöglichkeit am Herbrechtinger Festplatz erfreut sich bei Campern großer Beliebtheit. Die Stadt möchte die Anzahl der Stellplätze gern um acht Plätze auf insgesamt zwölf erweitern.

Vier Plätze für Wohnmobile gibt es seit gut vier Jahren am Herbrechtinger Festplatz. Geht es nach der Stadtverwaltung, soll die Zahl der Stellplätze um acht auf insgesamt zwölf erweitert werden. „Der Platz ist attraktiv für Touristen“, sagte Stadtbaumeister Dieter Frank in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauwesen und Verkehrsangelegenheiten (UBV). „Das sieht man an den Kennzeichen der Fahrzeuge, sie kommen aus ganz Deutschland und teilweise auch aus Europa.“

Bauliche Maßnahmen seien an Ort und Stelle kaum notwendig, so Frank. „Ein paar Randsteine müssten raus und am Asphalt müsste hier und da was gemacht werden.“ Strom, W-Lan, Wasseranschluss und Sitzgelegenheiten stehen bereits zur Verfügung. „Sanitäre Anlagen sind bislang nicht vorgesehen.“ Wohl aber eine Bepflanzung.

Stellplatzgebühren sollen eingeführt werden

Bislang ist das Übernachten am Festplatz kostenlos, nur der verbrauchte Strom und die Kosten fürs Frischwasser müssen bezahlt werden. Das soll sich ändern. Die Stadt möchte Stellplatzgebühren einführen, die über ein digitales Bezahlsystem entrichtet werden sollen. Ein Riesengeschäft für die Stadt sei es allerdings nicht, so Frank. Bei fünf Euro Stellgebühren pro Tag und einer Auslastung von 50 Prozent kämen pro Jahr rund 11.000 Euro zusammen. Bis sich die voraussichtlichen Kosten in Höhe von 140.000 Euro für die Erweiterung des Stellplatzes amortisieren, wird es eine Weile dauern.

Im Gemeinderat hatte es vor Jahren unterschiedliche Meinungen darüber gegeben, ob der Wohnmobilstellplatz überhaupt eingerichtet werden sollte, erinnerte Bürgermeister Daniel Vogt. „Aber wir sind froh, dass wir es gemacht haben. Der Bedarf ist da und das wird auch so bleiben.“ Stadtrat Günter Thierer (Freie Wähler) wollte wissen, ob die fünf Euro Gebühr keine abschreckende Wirkung auf Camper haben könnten. „Das ist kein Autobahnparkplatz“, entgegnete Bürgermeister Vogt. „Die Stelle hat Aufenthaltsqualität.“

Das sah auch Peter Koptisch (Freie Wähler) so: „Mit diesem Vorschlag rennen Sie offene Türen ein“, sagte er. Jahrein jahraus seien die Wohnmobilstellplätze belegt und das Konzept habe sich bewährt. „Und das Jurawell in der Nähe erfreut sich bei den Wohnmobilisten großer Beliebtheit.“ Die Gebühren seien kein Problem. „Die Camper sind es gewohnt, zehn Euro für einen Stellplatz zu zahlen und sind überrascht, dass es bei uns nichts kostet.“ Nun sollen für die Erweiterung und Neuordnung des Wohnmobilstellplatzes 140.000 Euro in den Haushaltsplanentwurf 2026 aufgenommen werden. Weiteres wird dann im Gemeinderat entschieden.

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