Vor fünfzig Jahren hieß das Buigen-Gymnasium noch Progymnasium, die Schülerdisko noch Schulschwoof und statt der Mensa gabs einen Verkaufsstand eines örtlichen Bäckers. Eine Institution aber besteht nach wie vor: die Schülerzeitung „Brenztalmammut“. Und die durfte sich im Rahmen einer lockeren Feierstunde ausgiebig zu ihrem 50. Geburtstag feiern lassen. Schließlich ist sie „viel mehr als Papier“, wie Adriana di Benedetto, die zusammen mit Simon Igel, William Beisler und Nevio Cottone das Team der Chefredaktion bildet, in ihrer Begrüßung ausführte. „Sie ist die Stimme einer Generation. Und diese Stimme hat nie aufgehört.“ Wenn auch Design und Inhalt sich geändert hätten, die Begeisterung für das Schreiben sei nach wie vor vorhanden. Auch im digitalen Zeitalter habe man sich ganz bewusst dafür entschieden, das Medium weiterhin auf Papier erscheinen zu lassen.
Herbrechtingens Bürgermeister gratuliert
Eine Entscheidung, die Schulleiter Axel Krug ausdrücklich begrüßte, denn sonst stünde zu befürchten, dass „das Mammut ein zweites Mal aussterbe“. So lange habe noch keine Arbeitsgemeinschaft an der Schule ausgehalten. „Ihr habt den Staffellauf gut hinbekommen“, bescheinigte er den vielen früheren und der jetzigen Chefredaktion. Dazu gratulierte auch Bürgermeister Daniel Vogt, der anerkennende Worte für das soziale Miteinander im Team fand und ihm wünschte, auch künftig neugierig zur kritischen Auseinandersetzung bereit zu sein. „Schließlich ist das ‚Brenztalmammut‘ auch für künftige Generationen gedacht“.
Nicht ganz unschuldig am dauerhaften Erfolg der Schülerzeitung ist Eberhard Mähl, der der Chefredaktion als betreuender Lehrer 34 Jahre lang zur Seite stand. Der 77-Jährige hatte es sich nicht nehmen lassen, an der Feier teilzunehmen, er war sogar eigens aus Griechenland eingeflogen. „Dass ich das noch erleben darf“, scherzte er in seiner nach wie vor unverändert launigen Art, in der er auch auf die besonderen Momente zurückblickte, wenn beispielsweise auch Lehrer ganz versunken in die neueste Ausgabe waren. Der Sonderpreis des Landes Baden-Württemberg war auch so ein Moment, und „das war uns Auftrag und Verpflichtung weiterzumachen“.
Geschenk von Hermann Mader
Und das bedeutete seinerzeit noch: schnipseln, kleben, tippen, zeichnen und das Layout ganz wörtlich zu nehmen – nämlich die einzelnen Blätter auf Tischen auszulegen. Eberhard Mähl dankte die Chefredaktion ebenso wie seinen Nachfolgern und vor allem der seit fünf Jahren betreuenden Lehrerin Melanie Fuchs. Und gedankt wurde auch Hermann Mader für ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk: Als Maskottchen gabs ein Mammut für das Mammut.
Musikalisch umrahmt wurde das Fest, für die das Team der Schülerzeitung auch für Imbiss und Getränke gesorgt hatte, durch Sarah Steiner am Klavier, die feierliche Klänge vorbereitet hatte. Und schließlich durften die Gäste, Lehrer und Schüler, jetzige und ehemalige, nach Herzenslust in den alten Ausgaben schmökern und in Erinnerungen schwelgen – an Hitparade und Lehrerinterviews, an Karikaturen, Zitate und Schulschwoof. Und es zeigte sich, dass sich noch etwas in diesen fünfzig Jahren nicht verändert hat: die besondere familiäre Atmosphäre an dieser Schule.