Erneuerbare Energien

So laufen die Arbeiten am zweiten Solarpark entlang der A7 bei Eselsburg

Nach dem Solarpark bei Hürben wird nun auch auf der gegenüberliegenden Seite der A7 an der zweiten von E.ON betriebenen Freiflächen-Photovoltaikanlage bei Eselsburg gearbeitet. Sie soll bis Ende Jahres in Betrieb gehen und dann auch von Schafen beweidet werden.

Der acht Hektar große Solarpark bei Hürben ist schon seit August in Betrieb. Und auch schräg gegenüber haben entlang der A7 bei Eselsburg die Arbeiten für die zweite Freiflächen-Photovoltaikanlage begonnen. Auf rund fünf Hektar soll laut E.ON jährlich bis zu 5,9 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden, was laut dem Investor dem Verbrauch von etwa 2350 Personen in Privathaushalten entspricht.

Die Idee von E.ON, an dieser Stelle einen Solarpark zu errichten, ist schon ein paar Jahre alt. Bereits 2021 wurde ein Antrag auf Ausweisung der Fläche gestellt. Dem stand der Herbrechtinger Gemeinderat seinerzeit kritisch gegenüber. In der Zwischenzeit wurde das Erneuerbare-Energien-Gesetz aber dahingehend verändert, dass in einem Korridor von 500 Metern Breite entlang von Autobahnen und Bahngleisen Solaranlagen grundsätzlich zu genehmigen sind. Die ersten 200 Meter davon sind sogar privilegiert, das heißt ohne Bebauungsplan genehmigungsfähig. Dadurch verkürzen sich die Genehmigungsverfahren erheblich.

0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde für Herbrechtingen

In Betrieb geht die Anlage bei Eselsburg voraussichtlich Ende des Jahres. 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde Strom soll die Stadt Herbrechtingen erhalten – eine freiwillige Maßnahme von E.ON, um die Akzeptanz solcher Solarparks zu erhöhen. Der Anschluss erfolgt ins öffentliche Netz über eine vorhandene Mittelspannungsleitung. So kann E.ON den Strom direkt einspeisen.

Was passiert derzeit auf dem Gelände? Laut dem E.ON-Sprecher wird derzeit auf einem Feldweg parallel zur Autobahn die Schotterdecke erneuert, um ausreichende Tragfähigkeit für die Bautätigkeit her- und die Zufahrt sicherzustellen. „In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt wurde bereits im vergangenen Jahr mit der Ansaat der bisherigen Ackerflächen begonnen“, erklärt der Sprecher weiter. Verwendet wurde regionales Saatgut mit einem hohen Kräuteranteil.

Hoher Kräuteranteil für die Schafe

Der hohe Kräuteranteil soll irgendwann den Schafen zugutekommen, die im Solarpark weiden sollen. Die Anlage wurde laut E.ON aufwendiger geplant, um Tiere und technische Anlage jeweils vor gegenseitiger Gefährdung zu schützen. Bis die Kräuter in der Wiese aber gewissermaßen Fuß gefasst haben, seien sogenannte Schröpfschnitte aber die beste Pflege. Ein Schröpfschnitt ist ein erster, flacher Schnitt in einer neu angelegten Blumenwiese oder Grünlandfläche, um einjährige Unkräuter zu stören und Gräser sowie gewünschte Wildblumen zu fördern, damit eine möglichst artenreiche Wiese entstehen kann. Schafe würden daher in der ersten Zeit nur temporär eingesetzt.

Im bereits bestehenden Solarpark auf der Giengener Seite hat E.ON ebenfalls schon bei der Planung auf die Möglichkeit einer Schafbeweidung geachtet. Die Solarmodule müssen dafür etwa 80 Zentimeter über dem Boden stehen, damit die Tiere darunter Platz finden. Auf Hürbener Gemarkung hat laut dem E.ON-Sprecher auch bereits eine Beweidung stattgefunden. „Aber auch hier wechseln wir derzeit noch mit Flächenmahd ab, um eine kräuterreiche Wiese als Nahrungsgrundlage für die Schafe zu erreichen.“ Der größere Solarpark bei Hürben soll laut E.ON jährlich bis zu 12,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen, was laut Investor dem Verbrauch von „fast 5000 durchschnittlichen Haushalten“ entspricht.

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