Leserbrief

Schönes Allgäu, oder ein Hotspot der Tierschutzskandale?

Leserbrief zu Missständen in der Tierhaltung.

Ach, du schönes Allgäu! Wenn da nicht immer wieder Tierschutzskandale ans Tageslicht kämen – langsam ist es ein Hotspot der Tierschutzskandale. Nachdem im Jahr 2019 in Bad Grönenbach ein Tierschutzskandal mehrerer Milchviehbetriebe durch die Soko Tierschutz aufgedeckt wurde, hier kam es bereits in dem Prozess zu einer Freiheitsstrafe, der Hauptverantwortliche allerdings entzieht sich schon seit Jahren aufgrund „gesundheitlichen Problemen“ dem Prozess, kam jüngst der nächste Skandal, nur einen Steinwurf entfernt in Hawangen bei einem Schweinezüchter (Mäster) ans Tageslicht.

Ebenfalls aufgedeckt von den Gründern der Soko Tierschutz, Friedrich Mülln und Philipp Hörmann, die ich beide in Memmingen bei mehreren Verhandlungstagen auf dem Landgericht und auf Demos gegen das Tierversuchslabor LPT 2019/2020 in Hamburg und Kiel kennengelernt habe.

Verwirrende uns abscheuliche Bilder sind in den Medien zu sehen, kranke, tote und verweste Tiere sind hier in der Anlage zu sehen, qualvoll das Leid der Tiere in diesem Betrieb.

Doch nicht genug, der Inhaber betreibt auch eine Biogas- und Photovoltaikanlage, wobei wir gleich beim nächsten Skandal wären.

Jeder Hausbesitzer würde bei derartigen elektrischen Installationen verhaftet werden, nein in diesem Betrieb werden die Tiere einer nicht kontrollierbaren Gefahr ausgesetzt.

Es wäre nicht der erste Stall, der in Flammen aufgeht und tausende Tiere elendig sterben, wie etwa vor gut drei Jahren in Mecklenburg-Vorpommern, wo über 50.000 Schweine verbrannten.

Käme es hier zu einem Brand, hieße es wieder einmal: Brandursache ungeklärt und die Versicherung zahlt. Der Schaden allerdings wäre aber nur Sachschaden, weil hierzulande ja Tiere noch als Sache gelten. Da sind uns manche Länder auch schon einiges voraus.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Verantwortlichen auch in diesem Fall vor Gericht verantworten müssen, hoffentlich dann aber in bester Gesundheit.

Ich werde dann auch hier wieder wie auch schon bei dem Prozess in Memmingen vor Ort sein und auch vor dem Gericht wieder meine Meinung kundtun.

Andreas Ruoff, Herbrechtingen

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