Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein: Das Wetter bei der Grundsteinlegung am Freitagvormittag meinte es jedenfalls schon einmal gut mit den Herbrechtingern. Bei diesem offiziellen kleinen Festakt wurde der Baubeginn des neuen Grundschulgebäudes gefeiert, nachdem in den vergangenen Wochen bereits der Abriss des Altbaus und die Vorbereitungen des Baugrunds stattgefunden hatten.
Mehr als 14 Millionen Euro wird der Neubau kosten – und das ist erst der Anfang: Die komplette Umgestaltung des Bibriscampus zum Bildungszentrum der Stadt Herbrechtingen wird bis 2031 rund 45 Millionen Euro verschlingen. Nicht nur in finanzieller Hinsicht eine Mammutaufgabe.
Bürgermeister Vogt: „Der Schock saß tief“
Bis hierhin war es ein weiter Weg. Daran erinnerte Herbrechtingens Bürgermeister Daniel Vogt in seiner Ansprache: Vor 13 Jahren hatte man mit ersten Überlegungen und Untersuchungen begonnen, versucht, ein tragfähiges Konzept für die kommenden Jahrzehnte zu entwickeln. Allzu gut erinnere er sich an seine allererste Gemeinderatssitzung als Bürgermeister im Sommer 2019: „Eine erste Bepreisung kam damals auf Gesamtkosten von 71 Millionen Euro. Der Schock saß tief.“

Anstatt aber den Kopf in den Sand zu stecken, arbeiteten alle Akteure, Verwaltung, Architekten, Gemeinderäte und Schule an einem neuen Ansatz, der nun in den kommenden Jahren Wirklichkeit werden soll. „Der Campus ist das Herzstück unseres Bildungswesens in Herbrechtingen, wo Kinder von der Grundschule bis zum Gymnasium lernen können“, so Vogt.
Zuständig für die Umsetzung dieser Idee sind neben den Mitarbeitern im Herbrechtinger Rathaus und den Bauunternehmen natürlich auch die Architekten. Patrick Braig, Geschäftsführer der Campus GmbH, war am Freitag ebenfalls in Herbrechtingen und bezeichnete die Grundsteinlegung an diesem Tag als „Versprechen“ an die Herbrechtinger. „Schulen sind mehr als Mauern und Dächer“, so Braig. Künftig sollen Grundschule, Gemeinschaftsschule, Ganztagsbetreuung und Gymnasium an einem Ort gebündelt sein. Dabei setze man beim Neubau vor allem auf Nachhaltigkeit: Der Bau entsteht in Holzständerbauweise, inklusive künftiger Dachbegrünung und Photovoltaikanlage. „Wir verbauen hier 850 Kubikmeter Holz und sparen gleichzeitig 650 Tonnen CO₂ ein.“

Auch Landrat Peter Polta war vor Ort:. „Die Kosten sind beachtlich“, so Polta: „Als Landratsamt sind wir die Kommunalaufsicht und sichern hier auch weiter unsere Unterstützung zu.“ Er hob die wichtige Kooperation mit der landkreiseigenen Pistoriusschule hervor, deren Erweiterungsbau demnächst eingeweiht werden soll.
Für die Grünen-Landtagsabgeordnete Clara Resch wurde am Freitag nicht nur der Grundstein für ein Gebäude gelegt, „sondern für die Zukunft der Kinder, die hier lernen werden“. Herbrechtingen zeige mit diesem großen Projekt Mut und bekenne sich gleichzeitig zu Chancengleichheit und Nachhaltigkeit.