Auszeichnung des Landes erhalten

Worauf das Heidenheimer DRK bei seiner Verpflegung achtet

Die DRK-Pflegedienste Heidenheim haben an einem Modellprojekt des Landes zu nachhaltiger Gemeinschaftsverpflegung teilgenommen. Worauf besonders geachtet wurde.

Worauf das Heidenheimer DRK bei seiner Verpflegung achtet

Gesund und regional. So sollte das Essen idealerweise aussehen. Auch das für ältere Menschen. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie das Landeszentrum für Ernährung boten deshalb ein Modellprojekt zu nachhaltiger Gemeinschaftsverpflegung mit frischen und ökologisch erzeugten Lebensmitteln an. Daran nahm auch die DRK Pflegedienste gGmbH aus Heidenheim teil.

Eineinhalb Jahre lang beriet das Landesamt für Ernährung die Senioreneinrichtungen, wie sie ihr Verpflegungsangebot optimieren können. Eingebettet war auch eine Messwoche zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. Dabei wurden die Reste bei der Zubereitung und der Rücklauf der ausgegebenen Essen erfasst. Anhand dessen konnten die Häuser ermitteln, wie sie Lebensmittelreste vermeiden und dadurch wertvolle Rohstoffe und Geld für die Verbesserung ihrer Angebote einsparen können.

Senioreneinrichtungen veränderten den Einkauf von Lebensmitteln

„Nach dem Coaching zum Einsatz von ökologisch erzeugten Lebensmitteln haben die Einrichtungen ihre Beschaffung angepasst“, sagte Minister Peter Hauk in seinem Resümee. Er bezeichnete das Projekt als „Baustein unserer Ernährungsstrategie für Baden-Württemberg. Uns ist wichtig, dass wir nicht bei Modellprojekten stehenbleiben, sondern Unterstützungen verstetigen“. Falls Träger und Küchenbetreiber im Klinik- und Seniorenbereich Bedarf an einem individuellen Coaching oder Fragen zur Qualitätsverbesserung hätten, könnten sie nun von qualifizierten Beratungen durch das Landeszentrum für Ernährung profitieren.

Was das Modellprojekt für die DRK-Pflegedienste in Heidenheim bedeutet, erläutert die Qualitätsmanagement-Beauftragte Laura Bauer.

Wie lief die Zusammenarbeit zwischen den DRK-Pflegediensten und den Projektverantwortlichen?

Während der gesamten Laufzeit stand das Landeszentrum für Ernährung beratend zur Seite. Mit Blick auf eine Anpassung des Speiseplans wurden die Bewohner zunächst zu ihren Lieblingsspeisen befragt. Außerdem gab es eine sechswöchige Umfrage zum Mittagessen in den verschiedenen Einrichtungen. In Rücksprache mit der Küchenleitung gilt das Augenmerk jetzt denjenigen Gerichten, die bei den Bewohnern besonders gut ankamen. Sie werden nun vermehrt auf den Speiseplan gesetzt.

Was sagen die Senioren zum Essen?

Besonders die sogenannten Motto-Tage kommen sehr gut an. Hierbei wird in regelmäßigen Abständen besonderes Augenmerk auf ein zur Saison passendes Mittagsgericht gelegt.

Wo wird das Essen zubereitet?

Gekocht wird täglich frisch in der hauseigenen Küche im Karl-Kaipf-Heim in Herbrechtingen. Von dort aus werden auch die anderen DRK-Häuser und „Essen auf Rädern“ versorgt.

Woher kommen die verwendeten Produkte?

Die Lebensmittel stammen zwar nicht ausschließlich aus Baden-Württemberg, aber aus dem näheren Umkreis. Der Großlieferant hat seinen Sitz in Augsburg, und Gemüse sowie Obst kommen von einem Lieferanten aus Gundelfingen, der öko- und biozertifiziert ist.

Wie kommt das Angebot „Essen-auf-Rädern“ an?

Die Senioren wissen zu schätzen, dass das Essen im Unterschied zu manch anderen Anbietern auf Porzellangeschirr geliefert wird und aus Suppe bzw. Salat, Haupt- und Nachspeise besteht. Die zeitlich verlässliche Lieferung der Mahlzeiten ist gerade für Personen mit beginnender Demenz wichtig.

Wie wirkt sich die Vermeidung von Lebensmittelabfällen aus?

Durch die Verringerung bestimmter Komponenten wie Fleisch und Beilagen, aber auch durch die Anpassung der Portionsgrößen kann bereits beim Einkauf Geld gespart werden. Ein Schöpfkellenplan und neue Wiegelisten haben dazu beigetragen, dass erheblich weniger Lebensmittel weggeworfen werden.

Sechs Einrichtungen beteiligten sich

Teilgenommen haben an dem Modellversuch neben den DRK Pflegediensten Heidenheim auch das Karl-Weiß-Heim Forum Franklin Mannheim, das Samariterstift Geislingen, das Haus am Talbach Eutingen, das Hospital zum Heiligen Geist Laupheim und das Wohn- und Pflegezentrum Maria Rast der Arbeiterwohlfahrt Walldürn. Sämtliche Einrichtungen wurden anschließend mit einer Auszeichnung bedacht.

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