Die Zahl der Einwohner steigt in Heidenheim seit geraumer Zeit wieder an, hat die 50.000er-Marke schon vor Jahren genommen. Das bedeutet natürlich auch, dass die Menschen Wohnraum brauchen, und auch hier hat sich seit 2021 sehr viel getan: Insgesamt sind mehr als 900 neue Wohneinheiten in ganz unterschiedlichen Bereichen der Stadt entstanden oder werden aktuell noch gebaut.
Natürlich entstehen und entstanden all diese Wohnungen durch privatwirtschaftliches Engagement, aber auch die Stadt trägt das ihre dazu bei, die Wohnraum-Situation zu entspannen. So wird es in absehbarer Zeit rund 100 neue sogenannte bezahlbare Wohnungen im Stadtgebiet geben, was dadurch möglich ist, dass die Stadt Einheiten im Schlosspark-Quartier und im Kleehof-Quartier in Schnaitheim kauft. Hinzu kommen noch langfristig mietpreisgebundene Wohnungen im Brenzpark-Quartier, wo die Stadtwerke das ehemalige Schlachthof-Areal bebauen.
350 Wohnungen auf dem Schlossberg
Die größte Baustelle, auf der 350 Wohnungen gebaut werden, befindet sich auf dem Schlossberg, unmittelbar beim Klinikum. Die Essinger Wohnbau setzt hier das größte Wohnbauprojekt in Heidenheim seit Jahrzehnten um. Hier wird die städtische Grundstücks- und Wohnungsbau GmbH (SGWH) 26 Wohnungen erwerben und dauerhaft als bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit geringerem Einkommen zur Verfügung stellen. Im selben Gebäude, in dem diese Wohnungen entstehen, ist auch ein Kindergarten mit fünf Gruppen geplant, für den die Stadt sechs Millionen Euro investiert.
Das aktuell zweitgrößte Wohnbau-Projekt läuft auf dem Kleehof-Areal in Schnaitheim. Auf einer jahrzehntelang brachliegenden 1,5 Hektar großen Fläche entstehen rund 200 Wohnungen. Im westlichen Teil sind 90 Wohnungen und ein gastronomisches Angebot vorgesehen, im östlichen entstehen rund 100 Wohnungen in sechs Mehrfamilienhäusern. 35 dieser Wohnungen wird die Stadt über die SGWH erwerben.
106 neue Wohneinheiten entstehen auf dem ehemaligen Schlachthof-Areal in der Oststadt, zudem wird es im Brenzpark-Quartier Gewerbeflächen geben. Bauherr sind hier die Stadtwerke, eine hundertprozentige Tochter der Stadt Heidenheim. 20 der Wohnungen sollen als mietpreisgebundene Einheiten zur Verfügung gestellt werden: Über einen Zeitraum von 40 Jahren hinweg werden diese Einheiten 40 Prozent weniger kosten als die ortsübliche Vergleichsmiete.
Wie Oberbürgermeister Michael Salomo bei der städtischen Jahrespressekonferenz erklärte, haben die großen Bautätigkeiten in der Stadt einen erheblichen wirtschaftlichen Impuls ausgelöst: Mehr als 260 Millionen Euro an Fremdkapital würden in Heidenheim investiert. Das stärke nicht nur den Wohnungsmarkt, sondern sichere Arbeitsplätze und komme der heimischen Bauwirtschaft zugute.
Zu diesen drei Großprojekten gesellen sich etliche weitere kleinere noch laufende oder schon abgeschlossene Wohnbaumaßnahmen im Stadtgebiet. Auf dem Areal der früheren Zigarrenfabrik in Schnaitheim entstehen in drei Mehrfamilienhäusern 54 Wohneinheiten und zusätzlich zwölf neue Doppelhaushälften. In Mergelstetten baute die Heinrich Hebel Wohnbau GmbH zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 22 Wohnungen. Im Baugebiet Baderhölzle wurden neun Doppelhäuser und zwei Reihenhäuser errichtet. Hier entstanden 24 Wohneinheiten auf einer Fläche von 6500 Quadratmetern.
In Großkuchen wurden in den Baugebieten Langgewand und Hinter den Gärten insgesamt 20 Bauplätze erschlossen, die Stadt investierte hier 600.000 Euro in den Straßenbau und 420.000 Euro in die Kanäle. Im Teilort Oggenhausen sind weitere 15 Bauplätze im Baugebiet Stauferfeld erschlossen worden, hier investierte die Stadt rund 425.000 Euro. „Die Teilorte gewinnen weiter an Bedeutung und sind wichtige Bestandteile der gesamtstädtischen Wohnstrategie“, so Salomo.
Mehr Wohn- und Lebensqualität
Von Seiten der Stadtverwaltung ist man nicht nur bemüht, Wohnraum zu schaffen, sondern auch die Lebensqualität in den Wohnquartieren zu steigern. Der neue Lärmaktionsplan soll mit dazu beitragen, die Lärmbelastung zu minimieren, etwa durch die Einführung von Tempo 30 in vielen Bereichen, eine verbesserte Verkehrsführung und technische Anpassungen an den Ampeln.

