Verregneter Spätsommer

Wie hat sich das schlechte Wetter aufs Kino-Open-Air im Naturtheater Heidenheim ausgewirkt?

Für Open Airs war dieser Sommer ein risikobehafteter. Auch das Kinospektakel im Naturtheater Heidenheim hatte mit viel Regen und Kälte zu kämpfen. Warum Kinochef Ralf-Christian Schweizer dennoch zufrieden ist und welcher Film die Rettung gewesen ist:

Zugegeben: Auf so einem Kanu bleibt für mehr als ein, zwei Passagiere recht wenig Platz übrig. Und doch hatte jenes Kanu, das in den vergangenen zwei Wochen durchs Naturtheater getrieben ist, sowohl eine Flagge als auch einen Anker an Bord. Die Rede ist natürlich von „Das Kanu des Manitu“, einem der filmischen Programmhighlights des diesjährigen Kino-Open-Airs im Naturtheater. Der Film war mit gleich zwei Vorführungen nicht nur Aushängeschild des Open Airs – die Flagge –, er lockte zudem mit Abstand die meisten Besucherinnen und Besucher auf den Schlossberg – der Anker der Veranstaltungsreihe.

Ein Rettungsanker, wenn man so will. Denn was die Besucherzahlen angeht, fiel die diesjährige Auflage des Open Airs, die zum zweiten Mal im Naturtheater veranstaltet wurde, deutlich schwächer aus als die Premiere im vergangenen Jahr. Ralf-Christian Schweizer, Geschäftsführer der Heidenheimer Capitol-und-Kino-Center GmbH, kann den Grund dafür ganz eindeutig benennen: „Es lag am Wetter.“

Mehr als 1000 Besucher weniger als 2024

Zwar sind die Publikumsränge vor der Freilichtbühne überdacht, doch der regnerische Spätsommer hat offensichtlich so manche Filmfans davon abgehalten, das Open Air aufzusuchen. „Die Leute haben verständlicherweise gewartet, wie sich das Wetter am jeweiligen Abend entwickelt“, sagt der Kino-Chef. Auch an der Abendkasse habe sich das bemerkbar gemacht.

Mit knapp unter 2500 Besuchern blieb das Filmspektakel damit hinter den rund 3700 Kinogängern des Vorjahres zurück. „Hätten wir ‚Das Kanu des Manitu‘ nicht zweimal im Programm gehabt, wär’s schwierig geworden“, erklärt Schweizer. „Die beiden Vorstellungen haben mehr als die Hälfte der Gesamtzuschauer ausgemacht.“ 2024 konnte eine Vorführung bis zu 550 Zuschauern Platz bieten. Aufgrund der breiteren Leinwand war es dieses Jahr möglich gewesen, auch die weiter außen gelegenen Sitzplätze zu nutzen, insgesamt sind das etwa 850 an der Zahl gewesen.

Hätten wir „Das Kanu des Manitu“ nicht zweimal im Programm gehabt, wär’s schwierig geworden.

Ralf-Christian Schweizer, Geschäftsführer der Heidenheimer Capitol-und-Kino-Center GmbH

Neben dem „Kanu“ erfreute sich laut Ralf-Christian Schweizer „Der Pinguin meines Lebens“ großer Beliebtheit. Schlusslicht bildete der Kinderfilm „Lilo & Stitch“ – „vielen Eltern und ihren Kindern war es an dem Abend einfach zu kalt. Dafür habe ich auch vollstes Verständnis“, erklärt Schweizer.

Als einen Reinfall würde er die diesjährige Auflage dennoch keinesfalls bezeichnen. Der Grund: Wenn das Open Air wetterbedingt nicht zieht, profitiert das reguläre Kino mit seinen beheizten Sälen, so auch in diesem Jahr spürbar gewesen. 2024 hatte der Sommer bedeutend bessere Witterungsverhältnisse parat gehabt, zudem bekam die deutsche Kinolandschaft damals generell die Auswirkungen des Streiks der Hollywood-Drehbuchautoren zu spüren, weswegen insgesamt weniger Kinogänger verzeichnet wurden.

Auch 2026 wieder im Naturtheater Heidenheim

Alles in allem zeigt sich Ralf-Christian Schweizer also mehr als zufrieden: „Es war eine reibungslose, tolle Veranstaltung, bei der wir super vom Naturtheater unterstützt worden sind.“ Auch 2026 soll die Freilichtbühne demnach wieder als Lichtspielhaus dienen – dann wohl mit früheren Vorführungszeiten. Man habe bemerkt, dass es die Lichtverhältnisse zu dieser Jahreszeit durchaus zulassen, 30 bis 45 Minuten früher als gehabt zu beginnen.

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