„Notte Azzurra“ im Lokschuppen

Was bei der italienischen Nacht in Heidenheim geboten sein wird

Im April soll es italienisches Flair bei einer Veranstaltung im Heidenheimer Lokschuppen geben. Wie die Organisatorinnen auf diese Idee kamen und welche Rolle ihre Väter dabei spielen.

„Notte Azzurra“ – oder auf Deutsch: „Blaue Nacht“: Das ist der Name der Party mit italienischem Flair, die am Samstag, 13. April, im Lokschuppen in Heidenheim stattfinden soll. Die Idee dafür stammt von Angela Seddio und Ida Cotoia. Sie planen, den Lokschuppen in eine italienische Piazza zu verwandeln. Mit Livemusik, Tanzanimationen und italienischem Catering versprechen die Veranstalterinnen ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm. „Dieser Abend soll zeigen, wie man in Italien feiert“, sagt Cotoia.

Veranstalterinnen versprechen gutes Essen und gastfreundliche Atmosphäre

Neben Essen und gastfreundlicher Atmosphäre sei den Veranstalterinnen eines sehr wichtig: Sie möchten die Geschichte ihrer beiden Väter und somit auch das Erbe ihrer Kultur auf eindrucksvolle Weise wieder auf- und weiterleben lassen. Dieses Erbe reicht bis in die 1950er und 60er Jahre zurück, in denen die beiden jungen Männer, Salvatore Seddio und Antonio Cotoia, aus dem sonnigen Italien als Gastarbeiter ins kühle Deutschland kamen. Der Integrationsprozess sei damals nicht einfach gewesen, doch mit ihrer typisch aufgeschlossenen und familiären Art hätten die Männer gezeigt, dass sie mehr als nur Arbeiter sein wollten, so die beiden Frauen.

Irgendwann wurde Deutschland für beide Männer zur zweiten Heimat, weshalb es ihnen immer eine Herzensangelegenheit war, die Mentalität der Italiener mit Deutschen und auch allen anderen zu teilen. „Durch ihre harte Arbeit von Anfang an waren die beiden sehr angesehen, und das nicht nur beruflich“, erzählt Cotoia: „Sie bildeten das Bindeglied und somit auch die Brücke zwischen den beiden Kulturen hier in Heidenheim und Umgebung zu Italien.“ Das sei auch durch Feste geschehen, die die Männer zunächst allein, später auch gemeinsam mit Kirchengemeinden in Heidenheim veranstalteten. Als Vorsitzender und einer der ersten Spieler bei der Gründung des AC Milan habe Antonio Cotoia sein starkes Engagement gezeigt, auch Salvatore Seddio war Mitglied. Außerdem waren beide auch kirchlich engagiert.

Ich bin sozusagen ein Italoschwabe

Ida Cotoia

Diesen Einsatz erlebten die beiden Frauen hautnah von klein auf mit. „Ich bin sozusagen ein Italoschwabe“, sagt Cotoia und lacht: „Ich habe zwei Nationalitäten. Man wächst mit diesen zwei Mentalitäten und diesen zwei Kulturen auf, das kann man nicht erklären, wenn man es nicht selbst erlebt.“

Doch wie kam es zu der Idee, die italienische Nacht in Heidenheim zu veranstalten? Antonio und Salvatore blieben altersbedingt irgendwann mehr in Italien als in Deutschland und zogen sich etwas zurück. Als 2012 erst Angela Seddios Vater verstarb und kurze Zeit später, 2014 Idas, fielen die Töchter in eine Art Tief. Nicht nur die Feste, sondern auch die italienische Partyszene in Heidenheim habe nachgelassen. Aber beide wurden unabhängig voneinander sehr oft auf ihre Väter und die vergangenen Veranstaltungen angesprochen. Schließlich trafen sich die beiden zufällig bei einer Kommunion, wo Cotoia erfuhr, dass Seddio schon seit einiger Zeit ein paar Ideen für eine Feier entwickelte. Daraus entstand die „Notte Azzurra“. Weil schon die Väter gemeinsam Feste veranstaltet hatten, lag es nahe, dass die Töchter in deren Fußstapfen treten und diese Tradition fortführen.

Vorverkauf läuft

Für die italienische Nacht, die am 13. April im Lokschuppen in Heidenheim stattfindet, gibt es Karten im Vorverkauf beim Centro Italiano an der Schnaitheimer Straße 43 und bei Ida Cotoia unter Tel. 0174.4656600. Auch an der Abendkasse gibt es Karten. Beginn der Veranstaltung ist um 20.30 Uhr.

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