Zehn Jahre Leidenschaft für Filme

Wie der Verein Kinokultur Heidenheim seinen ersten runden Geburtstag feiert

Den Verein Kinokultur Heidenheim gibt es bereits seit zehn Jahren. Aus diesem Anlass werden in der Stadtbibliothek zwei Literaturverfilmungen gezeigt und es wird ein Gespräch mit den Autoren geben. Wie der Verein seine Begeisterung für besondere Filme teilt.

Vor zehn Jahren haben sich zehn Filmbegeisterte zusammengefunden und beschlossen: Sie möchten Filme zeigen, die berühren. Nicht solche, die in den großen Kinos laufen, sondern kleinere, auch mit weniger bekannten Schauspielerinnen und Schauspielern. „Es soll Spaß machen“ und „man soll etwas mitnehmen“, sagen Vorsitzende Carolin Huchting und Herbert Heuberger, der für die Technik verantwortlich ist. Beiden ist die Leidenschaft für Filme anzumerken, und obwohl der Verein keine eigenen Räumlichkeiten besitzt, ist es den Mitgliedern – fünf aktiven und fünf passiven – gelungen, ein beachtliches Programm auf die Beine zu stellen.

Begonnen hat es 2015 im Elmar-Doch-Haus mit der Vorführung von „Flussfahrt mit Huhn“, bei der nicht nur Regisseur Arend Agthe anwesend war, sondern die Mitglieder sogar gebastelt und gebacken haben. Das schaffen sie heute zeitlich nicht mehr, aber es ist ihnen ein Anliegen, ihre Filme immer mit einem passenden Rahmenprogramm zu zeigen. Im Amtsgericht gab es Kriminalfilme zu sehen, in der Musikschule einen Stummfilm mit Klavierbegleitung oder einen Tango-Film, bei dem auch ein Tanzpaar sein Können präsentierte. In der Dischinger Arche wurde „Billy Elliot“ gezeigt, im Römerbadmuseum „Snorri“ und auch ein DDR-Zeitzeuge war schon zu Gast.

Fünf bis sechs Veranstaltungen im Jahr organisiert

Fünf bis sechs Veranstaltungen im Jahr organisiert der Verein, und es steckt viel Liebe, Kompromissbereitschaft und Arbeit darin. Die Mitglieder diskutieren immer wieder, wie viel Kontroverse gezeigt werden soll, welcher Film diesmal dran ist, „aber wir können uns auch nach zehn Jahren noch in die Augen sehen“, verrät Huchting schmunzelnd. Das Ziel des Vereins ist es, für ganz unterschiedliche Zielgruppen Filme anzubieten, und so sind immer wieder Überraschungen zu erleben für ein Publikum, das stetig wächst.

Huchting und Heuberger sind dankbar, an so vielen Orten Filme zeigen zu dürfen. Im Hellenstein- und im Werkgymnasium wurden Filmfestivals ausgerichtet, und die erfolgreichen Kurzfilmtage am 21. Dezember („das läuft und läuft“) haben seit Jahren in der Stadtbibliothek ihre Heimat und volle Zuschauerränge gefunden. Der Leiter der Stadtbibliothek Thomas Jentsch war bei der Planung zum zehnjährigen Bestehen des Vereins mit Feuereifer dabei. Er vermittelte den Kontakt zu den Autoren Lucy Fricke und Michael Ebmeyer, deren Romane „Töchter“ und „Der Neuling“ (Filmtitel: „Ausgerechnet Sibirien“) mit großen deutschen Schauspielern verfilmt wurden. Die beiden Autoren werden im Anschluss an die Vorführungen von ihren Erfahrungen aus dem Filmgeschäft berichten, und es sei schon verraten: Es wird sehr witzig.

Verein Kinokultur Heidenheim sucht neue Mitglieder

Huchting und Heuberger wünschen sich einige neue Mitglieder, die Freude an besonderen Filmen und Spaß daran haben, sich in den Verein einzubringen. Vor allem in der Technik würden sie sich über Unterstützung freuen. Denn: „Es gibt viel mehr tolle Filme, als man zeigen kann“, sagt Heuberger und Huchting fügt an: „Wir könnten jede Woche tolle Filme zeigen.“ Jentsch wäre sofort dabei, und wenn sich noch einige neue Mitglieder finden, steht diesem Vorhaben nichts mehr im Weg. Filme gibt es genug und Freundinnen und Freunde des besonderen Programmkinos ebenso. „Wir wollen das noch sehr lange weitermachen“, sagen die beiden, „noch mindestens zehn weitere Jahre.“

Zum zehnjährigen Bestehen des Vereins Kinokultur Heidenheim werden in der Stadtbibliothek zwei Literaturverfilmungen gezeigt: am Donnerstag, 6. November, um 19 Uhr „Ausgerechnet Sibirien“ mit Joachim Król und am Freitag, 7. November, um 17 Uhr „Töchter“ mit Birgit Minichmayer und Alexandra Maria Lara. Am Freitag folgt um 20 Uhr ein Gespräch mit den Autoren Michael Ebmeyer und Lucy Fricke über Drehbücher und Anekdoten hinter den Kulissen des Filmgeschäfts. Am Sonntag, 21. Dezember, findet ab 18 Uhr der nächste Kurzfilmtag in der Stadtbibliothek statt. Das diesjährige Thema lautet „Jetzt!“. Karten sind in der Stadtbibliothek, an der Abendkasse und per E-Mail an info@kinokultur-heidenheim.de erhältlich.