Förderkreis Kunstmuseum Heidenheim

Auf diese Weise bleibt der Heidenheimer Künstler Friedrich Kleinheinz in Erinnerung

Mit Werken des verstorbenen Heidenheimer Künstlers Friedrich Kleinheinz hat sich der Förderkreis des Heidenheimer Kunstmuseums bei einem Besuch in dessen Haus in Zang befasst.

Der Künstler Friedrich Kleinheinz hat sich im Stillen bewegt. Als die Galerie der Stadt Waiblingen im Jahr 2004 in größerem Umfang Werke von ihm ausstellte, hat deren Leiter Helmut Herbst den Künstler
Kleinheinz als einen seltsamen Mann beschrieben, der „ganz im Stillen auf der Schwäbischen Alb ein künstlerisches Werk geschaffen hat“, das nur wenigen bekannt sei. Kleinheinz war da schon 71 Jahre alt.

Kunstbetrieb war ihm nie wichtig

Doch der Kunstbetrieb war dem gebürtigen Crailsheimer wohl nie so wichtig gewesen, die Kunst freilich schon. Vor wenigen Tagen nun durften sich Mitglieder des Förderkreises Kunstmuseum Heidenheim im Atelier von Friedrich Kleinheinz umschauen, das sich zu ihrer Überraschung nicht nur als Ort geistiger Inspiration zeigte, sondern auch als sehr gut ausgestattete und viel genutzte Werkstatt für die Bearbeitung von Holz und Metall.

Gepflegt werden das Haus in Zang, dessen Einrichtung und die Erinnerung an Friedrich Kleinheinz von dessen Witwe Gisela Oberndorfer. Diese heißt noch bis 18. Februar 2024 samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr Besucher im Haus an der Weikersbergstraße 65 willkommen - zum Gedenken an Friedrich Kleinheinz. Denn dieser hätte Ende vergangenes Jahres seinen 90. Geburtstag feiern können. Doch der in Heidenheim aufgewachsene Künstler und Kunstpädagoge, der an Gymnasien, vorrangig am HG, Kunst unterrichtet hatte, ist am 16. Juli 2018 verstorben.

Frei bewegliche Bildkörper

Es gibt von Kleinheinz, Radierungen, Papierarbeiten, Zeichnungen und Handwerkliches. Ihren stärksten Ausdruck hat seine Kunst vielleicht doch in den von ihm gefertigten runden Scheiben gefunden, die aufgehängt als „Bildkörper“ frei beweglich sind. Jedes kleinste Detail hat Kleinheinz bedacht und gestaltet. Denn jedes Detail bestimmt die Wahrnehmung mit. Und um Wahrnehmung ging es Kleinheinz in seiner Kunst. Der Lehrer in ihm hat dazu eine ganz Schule des Sehens geschaffen, eine Elementarschule. Dunkel, hell und die Nuancen dazwischen, dazu Primärfarben und als tragende Elemente Papier, Holz, Metall, Acryl. Auf die eckigen Formen folgten gerundete – so wie das Auge in seinem Oval sieht. Kleinheinz brauchte nicht viel, um seine Welten zu bauen – immer aber den genauen Blick und Präzision. Die Vermutung, dass der Künstler auch ein Baumeister war, stützt die Tatsache, dass Kleinheinz in den 1970er Jahren auch sein Haus in Zang selbst entworfen und geplant hat.

Die Besucher des Förderkreises Kunstmuseum jedenfalls waren sehr beeindruckt vom Gesehenen. Und Gehörtem. Viel Zuspruch gab es auch für die musikalische Rahmung der Bildkörper durch Armin Egenter, einen, wenn man so will, Geräuschingenieur, der mit einer Fülle von tongebenden Gegenständen dem nachspürt, was den Klang macht.

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