Neue Studie

Warum im Landkreis Heidenheim Wohnraum fehlt und wie viele Wohnungen trotzdem leer stehen

Eine Untersuchung des Pestel-Instituts ergibt, dass auch im Landkreis Heidenheim Wohnraum fehlt. Woran das festgemacht wird.

Der Landkreis Heidenheim hat ein Wohnungsdefizit. Aktuell fehlen einer Pressemitteilung des Pestel-Instituts zufolge rund 2900 Wohnungen. Gleichzeitig stünden im Landkreis Heidenheim 1800 Wohnungen bereits seit einem Jahr oder länger leer. "Wer eine Wohnung sucht, sollte sich darauf aber keine Hoffnungen machen: Wohnungen, die lange Zeit leer stehen, gehen kaum wieder in die Vermietung", heißt es in der Mitteilung. Die Zahlen gehen aus der aktuellen regionalen Wohnungsmarkt-Untersuchung hervor, die das Institut gemacht hat. Die Wissenschaftler haben dabei den Wohnungsbestand, die Bevölkerungsentwicklung sowie Prognosen für den Arbeitsmarkt und die Beschäftigung im Landkreis Heidenheim analysiert.

„Vom Arbeitskräftebedarf über die Geburten bis zu den Sterbefällen: Es wird sich im Kreis Heidenheim eine Menge tun – und auf dem Wohnungsmarkt tun müssen. Das bedeutet konkret: In den nächsten fünf Jahren müssen rund 560 neue Wohnungen im Landkreis Heidenheim gebaut werden – und zwar pro Jahr“, sagt Matthias Günther.

Der Chef-Ökonom des Pestel-Instituts hält dieses Wohnungsbaupensum im Kreis Heidenheim für machbar. So habe es im ersten Halbjahr dieses Jahres nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 330 Baugenehmigungen für neue Wohnungen im Landkreis Heidenheim gegeben. „Das könnte reichen, um den Wohnungsbedarf zu decken“, so Matthias Günther. Dazu dürfe es mit den Baugenehmigungen im Kreis Heidenheim „jederzeit bergauf, aber nicht mehr bergab gehen“.

Außerdem sei eine Baugenehmigung zunächst nur eine geplante Wohnung auf dem Papier: „Am Ende muss jede genehmigte Wohnung auch tatsächlich gebaut werden. Das klappt aber nur, wenn bundespolitisch mehr passiert: Der Bund muss den Neubau von Wohnungen wieder ankurbeln. Und das möglichst schnell“, so Günther. Die Wissenschaftler haben die regionale Wohnungsmarkt-Analyse im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) durchgeführt.