Bereits ausverkauft

Sasse-Theater Schnaitheim: Warum es keine Zusatztermine gibt und was „Die wundersame Welt der Wichtel“ so besonders macht

Das Kinderwinterstück des Sasse-Theaters Schnaitheim ist ausverkauft, und auch die Zusatztermine lassen keine weiteren Zuschauer zu. Weitere werden nicht angeboten. Stattdessen legt das Ensemble mit „Die wundersame Welt der Wichtel“ den Fokus auf Spielfreude, Zusammenhalt und eine klare Botschaft: „Gemeinsam sind wir stark.“

Wenn im Sasse-Theater die Wichtel ab Sonntag, 16. November, die Bühne übernehmen, dann wird es bunt, magisch und abenteuerlich. Das neue Stück „Die wundersame Welt der Wichtel“ entführt große und kleine Zuschauer in eine fantastische Welt, in der Zusammenhalt und Freundschaft im Mittelpunkt stehen. Doch so märchenhaft das Bühnenbild mit Pflanzen, Pilzen und einer großen Schaukel auch wirkt – hinter den Kulissen steckt viel Organisation und vor allem ein klares Ziel: den Kindern Spaß am Spielen zu vermitteln.

„Es ist wichtiger, dass die Kinder Freude haben, als noch eine Aufführung dranzuhängen“, betont Regisseurin Karin Mateja. Denn alle zehn Vorstellungen – darunter sieben reguläre und drei zusätzliche Schulvorstellungen – sind bereits ausverkauft. Weitere Termine wird es dennoch nicht geben. Der Grund ist einfach: „Wir achten darauf, dass die Spielerinnen und Spieler nicht zu viel Programm haben“, so Vorsitzender Benny Hessenauer.

Märchen oder modernes Märchen?

Obwohl das Plakat das Stück als „ein Märchen von Louise Oppenländer“ ausweist, sehen die Regisseurin Erika Welches, Emilia Hölzel, Karin Mateja und Richard Seidt ihre Inszenierung eher als modernes Märchen. „Das ist die Bezeichnung des Verlags“, erklärt Mateja. „Wir wollen bewusst kein Märchen – die Wichtelwelt hat bei uns eine direkte Verbindung zu den Menschen.“ Diese Verbindung ist eine Eigenidee des Regieteams. Im Originaltext gab es sie nicht. Nun bildet ein großer goldener Ring die Brücke zwischen den beiden Welten.

Wenn Freundschaft die Welt rettet

In der Geschichte kümmern sich Wichtel um das Wohl der Menschen. Jeder hat eine besondere Aufgabe: Glück, Träume, Natur, Tiere, Weihnachten oder schlicht das „Alles-wird-gut“. Doch als Unruhestifter den magischen Wichtelring stehlen wollen, gerät das Gleichgewicht in Gefahr. Nur, wenn die Wichtel zusammenhalten, können sie ihre Welt retten.

Es ist wichtiger, dass die Kinder Freude haben, als noch eine Aufführung dranzuhängen.

Karin Mateja, Regisseurin des Kinderstücks

„Gemeinsam sind wir stark“ und „wahre Freundschaft kennt keine Bedingungen“ - diese beiden Sätze bilden den emotionale Kern des Stücks. „Wir wollen, dass Leute abschalten können“, so Mateja. Gleichzeitig geben sie ihnen zum Ende des Stückes auch die Botschaft, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, Dinge wertzuschätzen und zu verzeihen.

Großes Ensemble mit vielen Farben

24 Rollen, 25 Schauspielerinnen und Schauspieler, viele Kinder, zwei Tänze und ganz viel Spielfreude – kurz: Die Bühne ist voll. Damit wirklich alle Platz finden, wurde sogar an der Bühne selbst gefeilt. Ein Teil der Konstruktion, der sonst die Tiefe begrenzt, wurde entfernt. So entstand mehr Raum für viel Bewegung und viele Wichtel.

Marc Jahraus (links) verkörpert den Sicherheitswichtel Nisse, Michael Geisel (rechts) spielt eine der beiden Besetzungen des Chef-Wichtels Alfin. Foto: Rudi Penk

Auch die Kostüme sind außergewöhnlich: Keine spitzen Mützen, sondern farbige Latzhosen mit Emblemen, die zur jeweiligen Wichtelgruppe passen. Von Sicherheits- über Traumbeschützer bis zu Weihnachts- und Tierschutzwichteln ist alles dabei. Die Symbole werden von der Maske auf die Wangen gemalt – ein Detail, das den Zuschauern helfen soll, die verschiedenen Wichtelarten zu unterscheiden.

Wer zuerst kommt

Geprobt wurde bereits seit Juni – zunächst mit Theaterspielen, die den Kindern halfen, laut zu sprechen und mehr Sicherheit auf der Bühne zu gewinnen. Erst Mitte September konnten die Szenen zusammengesetzt werden – die Sommerferien machten eine frühere Arbeit kaum möglich. Genau deshalb ist es beim Kinderwinterstück auch nicht machbar, den Spielzeitbeginn nach vorne zu verlegen, nur um zusätzliche Aufführungen anzubieten.

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Schnaitheim
Textbuch

„Mehr Aufführungen sind gar nicht unser Ziel“, betont Hessenauer. Eine stressfreie Theaterproduktion für die Kinder liege dem Team deutlich mehr am Herzen. Zudem sei es ihnen in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden, nicht nur klassische Märchen auf die Bühne zu bringen. Dass dieses Konzept aufgeht, zeigen die Zahlen: Während die Weihnachtsstücke früher nicht immer ausverkauft waren, sind inzwischen alle Plätze heiß begehrt. Hessenauer rät deshalb schon jetzt: „Wer beim Winterstück dabei sein will, sollte sich frühzeitig um Karten kümmern. Der Vorverkauf startet immer in den Sommerferien.“ Und da gilt das altbekannte Sprichwort: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.