Diskussion im Gemeinderat

Warum die Entscheidung über eine Katzenschutzverordnung in Heidenheim vertagt wurde

Der Heidenheimer Gemeinderat hat eine Entscheidung über die Einführung einer Katzenschutzverordnung vertagt. Warum das Gremium erneut diskutieren will.

Die Freien Wähler im Heidenheimer Gemeinderat hatten beantragt, eine Katzenschutzverordnung einzuführen, um die Population von wild lebenden Katzen und damit verbundenes Tierleid einzudämmen. Die Stadtverwaltung jedoch hatte dem Gemeinderat empfohlen, die Einführung einer solchen Verordnung abzulehnen. In der jüngsten Sitzung des Gremiums wurde das Thema nur andiskutiert, dann wurde es vertagt.

Stefanie Grath (Freie Wähler) erklärte, dass die Fakten, mit denen die Verwaltung eine Katzenschutzverordnung ablehnt, nicht stimmten. So hatte das Rathaus eine Ablehnung unter anderem damit begründet, dass keine Zahlen vorlägen, die Aussage über die Population wildlebender Katzen geben. Auch sei nicht dokumentiert, in welchen Bereichen der Stadt diese leben und ob sie tatsächlich gesundheitliche Probleme haben. Grath indes erklärte, dass der Verwaltung entsprechende Dokumentationen von Seiten des Kreistierschutzvereins und des Veterinäramts am Landratsamt zur Verfügung gestellt worden seien: „Die Zahlen reichen sogar zurück bis ins Jahr 2014 und geben über alles Aufschluss. Sie sind demnach mehr als aussagekräftig.“ Zudem brachte Grath zu Sprache, dass es eine Drucksache des Deutschen Bundestags gebe, in der die Einführung von Katzenschutzverordnungen empfohlen werde. In der Stadtverwaltung scheint man bisher weder von dieser Drucksache noch von den entsprechenden Zahlen Kenntnis zu haben.

Oberbürgermeister Michael Salomo erklärte, die ablehnende Stellungnahme der Stadtverwaltung begründe auf einer Empfehlung des Städtetags Baden-Württemberg. Letztlich stellte Stadtrat Wolfgang Reich (AfD) den Antrag, den Tagesordnungspunkt zu vertagen. Bevor weiter diskutiert und eine Entscheidung getroffen werden könne, müssten dem Gremium zunächst alle Fakten vorliegen, so seine Begründung. Der Gemeinderat stimmte dem Antrag zu. Das Thema wird in einer späteren Sitzung erneut aufgegriffen.

Auch weil sich freilebende Katzen unkontrolliert vermehren, landen viele von ihnen im Heidenheimer Tierheim.

Warum die Heidenheimer Stadtverwaltung eine Katzenschutzverordnung ablehnt

Die Fraktion der Freien Wähler im Heidenheimer Gemeinderat möchte eine Katzenschutzverordnung. Die Stadtverwaltung lehnt das jedoch ab. Das sind Begründungen von beiden Seiten.
more
Heidenheim
Antrag im Gemeinderat
Herrenlose, unkastrierte Katze. Symbolfoto.

Ablehnung einer Katzenschutzverordnung ist eine Ohrfeige für Tierschützer in Heidenheim

Leserbrief zum Umgang mit freilaufenden Katzen und zum Beitrag „Stadt will keine Schutzverordnung“ (Ausgabe vom 17. Oktober):
more
Heidenheim
Leserbrief
An vielen Stellen im Landkreis Heidenheim betreuen die Katzenfrauen und -männer Futterstellen für Katzen. Aufgrund der wachsenden Anzahl der Tiere halten die ehrenamtlich Tätigen Katzenschutzverordnungen in allen Gemeinden für dringend notwendig.

Warum sich die Katzenfrauen eine Katzenschutzverordnung für den ganzen Landkreis wünschen

Bisher gibt es Katzenschutzverordnungen nur in drei Kommunen des Landkreises Heidenheim. Eine „Katzenschwemme“, Krankheiten bei den Tieren und steigende Kosten sorgen aus Sicht der sogenannten Katzenfrauen für dringenden Handlungsbedarf im ganzen Kreisgebiet.
more
Kreis Heidenheim
Einsatz fürs Tierwohl