Pläne des 1. FC Heidenheim

Warum der Ausbau der Heidenheimer Voith-Arena noch weiter auf sich warten lässt

Der 1. FC Heidenheim hält weiterhin an den Ausbauplänen für die Voith-Arena fest. Was bis dahin noch zu tun ist, und wann mit den Bauarbeiten frühestens begonnen wird.

Um den 1. FC Heidenheim ist es aus sportlicher Sicht derzeit nicht zum Besten bestellt. Der Kampf um den Klassenerhalt hält an, und noch droht der Abstieg in die 2. Bundesliga. Doch was würde ein Abstieg für die großen Pläne bedeuten, das Stadion zu vergrößern und vor allen Dingen die verkehrliche Infrastruktur auf dem Schlossberg zu verbessern?

„Unsere Planungen gehen nach wie vor weiter. Wir haben mit dem Bebauungsplan begonnen, als wir noch in der 2. Liga gespielt haben und es überhaupt nicht absehbar war, dass wir mal in der Bundesliga spielen“, sagt Petra Saretz, Vorstandmitglied des FCH und zuständig für Organisation und Lizensierung. Mit der Aufstellung des Bebauungsplans war schon 2018 begonnen worden, damals war noch ein Plan vorgesehen, der sowohl das Stadion nebst Umfeld als auch das Klinikum-Areal betraf. Im Laufe des Verfahrens wurde das Stadion abgetrennt, weil die Neubebauung auf dem Klinikum-Areal schneller gehen sollte und Vorrang hatte.

Doch seit Oktober ist auch der Bebauungsplan fürs Stadion durch sämtliche Instanzen abgesegnet. „Wir sind sehr froh, dass das gelungen ist, der Bebauungsplan steht und wir Baurecht erlangen können“, sagt Saretz. „Für uns ist das ein bedeutender Meilenstein.“ Doch bevor die Bagger anrücken, liegt noch viel Planung und Abstimmung vor den Verantwortlichen. Am grundsätzlichen Vorhaben, die Voith-Arena von 15.000 auf 25.000 Besucherplätze auszubauen, sowie zwei Parkhäuser und einen großen Shuttlebus-Bahnhof beim Stadion zu bauen, hat sich über die Jahre nichts geändert. „Wir müssen einfach eine bessere Verkehrsinfrastruktur schaffen, nicht nur für die Voith-Arena, sondern für den gesamten Schlossberg“, betont Saretz, „das ist nach wie vor unabhängig von der Liga, in der wir spielen.“

Naturschutzmaßnahmen werden geplant

Bei den nächsten Schritten geht es Saretz zufolge um den Zeit- und Kostenplan für eine Naturschutzmaßnahme. Weil für die Erweiterung des Stadion-Umfelds auch Bäume gefällt werden müssen, sind Ausgleichsmaßnahmen notwendig, die mit der Stadtplanung und der Stadtförsterei abgestimmt werden müssen. Vorgesehen ist, ein Gelände in Schnaitheim zum Hutewald umzufunktionieren. Außerdem wurde im Bereich südlich des Stadions bei den Trainingsplätzen eine Eidechse entdeckt, die vergrämt werden muss. „Das ist kein großes Problem, allerdings ist es nur im August möglich“, so Saretz.

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Parallel dazu gehen die Verantwortlichen in die Feinplanung. Auch hier sind zahlreiche Abstimmungen und Verhandlungen notwendig, etwa mit den Blaulichtorganisationen, der DFL und anderen Beteiligten. „Unser Raumplan stammt noch aus dem Jahr 2017, auch hier müssen wir schauen, was angepasst werden muss“, sagt das Vorstandsmitglied. Hierfür werde es noch mehrere Workshops mit den Führungskräften geben.

Gebaut wird von außen nach innen

Wenn die Feinplanung abgeschlossen ist, geht es daran, in die Kosten- und Bauplanung einzusteigen. „Wir wissen noch nicht, ob es sinnvoller ist, erst die Parkhäuser oder erst den Busbahnhof zu bauen, auch das muss noch untersucht werden“, erklärt Saretz. Unverändert sei die Überlegung, „von außen nach innen zu bauen. Das bedeutet, dass erst das Umfeld stimmen muss, bevor wir die Besucherkapazität ausbauen.“

Bei der Ausbauplanung fürs Stadion selbst gelte es sehr vieles zu bedenken. „Wir schauen uns natürlich auch andere Stadien an und holen uns dort Ideen und Eindrücke, die wir vielleicht umsetzen können“, sagt Saretz.

Uns ist bewusst, dass das sehr große Herausforderungen sind, vor allen Dingen, weil ja alles unter laufendem Spielbetrieb geschehen muss.

Petra Saretz, FCH-Vorstandsmitglied

Mit den Bauarbeiten begonnen wird erst, wenn der Bau- und der Kostenplan für das gesamte Mammut-Projekt stehen. „Uns ist bewusst, dass das sehr große Herausforderungen sind, vor allen Dingen, weil ja alles unter laufendem Spielbetrieb geschehen muss. Deshalb ist eine gut durchdachte Planung umso wichtiger“, sagt Saretz. „Die Baumaßnahmen sind so umfangreich, sie werden uns noch viele Jahre begleiten.“

Die umfangreichen Planungen, davon geht das FCH-Vorstandsmitglied aus, werden auch noch das kommende Jahr in Anspruch nehmen. So ist mit einem Start der Bauarbeiten voraussichtlich erst im Jahr 2027 zu rechnen.

Zwei Parkhäuser geplant

Die aktuellen Planungen des FCH sehen vor, zwei Parkhäuser zu bauen, eines für Gäste-, eines für die eigenen Fans. Diese sollen im Katzental und beim Stadion selbst entstehen. Aktuell gibt es viel zu wenige Parkmöglichkeiten, insbesondere, wenn an Heimspieltagen noch andere Veranstaltungen auf dem Schlossberg stattfinden. Schon länger ist es Saretz zufolge üblich, dass Ordner die Parkplätze beim Klinikum und beim Naturtheater für Stadionbesucher abriegeln, damit hier keine Stadionbesucher parken.

Für die gesamten Kosten, die für einen Umbau des Stadions und des Umfelds anfallen, ist der FCH selbst verantwortlich. Das gilt auch für den Bau der Parkhäuser und eventuell notwendige neue Verkehrswege.