Wer folgt auf Simone Maiwald?

Wann in Heidenheim die nächste Bürgermeisterwahl stattfindet

Seit 2018 ist Simone Maiwald Bürgermeisterin in Heidenheim. Im kommenden Jahr endet ihre Amtszeit. Wann über die Nachfolge entschieden wird:

Der 25. Januar 2018 brachte eine kommunalpolitische Zäsur in Heidenheims Historie mit sich: Mehrheitlich wählte der Gemeinderat damals Simone Maiwald zur Beigeordneten. Seither hat erstmals eine Frau dieses Amt inne. Wie die Geschichte weitergeht, wird sich am 26. März 2026 zeigen. Dann entscheiden die Stadträtinnen und Stadträte über Maiwalds Nachfolge.

Die Amtszeit der heute 66-Jährigen endet am 31. Mai kommenden Jahres. Um mit Blick auf einen reibungslosen Übergang frühzeitig die Weichen zu stellen, hat die Stadtverwaltung einen unlängst vom Gemeinderat gebilligten Fahrplan ausgearbeitet.

Bewerbungsschluss: 8. Februar

Demzufolge wird die Stelle des/der Beigeordneten mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister/in am 9. und am 16. Januar 2026 im Staatsanzeiger ausgeschrieben. Der Bewerbungsschluss ist auf den 8. Februar terminiert. Am darauffolgenden Tag sichtet der Ältestenrat die eingegangenen Unterlagen und wählt die Bewerber bzw. Bewerberinnen aus, die zur Teilnahme an einem Assessment-Center mit einer externen Personalagentur eingeladen werden.

Dieses ist für den 23. bis 25. Februar vorgesehen. An seinem Ende steht die Entscheidung, welche Bewerber sich am 17. März in nichtöffentlicher Sitzung dem Verwaltungs- und Finanzausschuss vorstellen sollen. Wer auch diese Hürde nimmt, erhält die Einladung, sich am 26. März dem öffentlich tagenden Gemeinderat zu präsentieren. Unmittelbar danach findet dann die Wahl statt.

Diskussion über Ausschreibung

Für Diskussionen sorgte der ursprünglich vorgesehene Ausschreibungstext: „Wir suchen eine Führungspersönlichkeit mit einer abgeschlossenen Hochschulausbildung und ausgeprägter Sozialkompetenz sowie langjähriger kommunaler Berufserfahrung bzw. Erfahrung in einer vergleichbaren Führungsfunktion. Vorteilhaft ist die Befähigung zum Richteramt oder zum höheren oder gehobenen Verwaltungsdienst.“

Dr. Waltraud Bretzger (CDU) sprach angesichts des Wortlauts von einer „einengenden Massierung von Eigenschaften in einer Person“. Sie schlug daher vor, sich auf Sozialkompetenz, ein abgeschlossenes Hochschulstudium und kommunale Berufserfahrung zu beschränken. Daniel Fabian, Leiter des Fachbereichs Zentrale Dienste, begründete die starke Betonung juristischer Kompetenz: Die Verwaltung sei in dieser Hinsicht vergleichsweise schwach aufgestellt und strebe deshalb diesbezüglich eine Stärkung an, ohne dafür eine zusätzliche Stelle schaffen zu müssen.

Juristische Kompetenz gefordert

Auch Ralf Willuth (Freie Wähler) bezeichnete die formalen Voraussetzungen als zu restriktiv. Seiner Ansicht nach sind in erster Linie Qualifikationen wie Teamfähigkeit und Vertrauenswürdigkeit erforderlich, und damit mehr als juristischer Sachverstand. Das gelte auch für einige Mitglieder des Gemeinderats, die das Zeug hätten, den Beigeordnetenposten zu bekleiden.

Schlussendlich stimmten die Mitglieder des Gremiums einer modifizierten Fassung zu: „Wir suchen eine Führungspersönlichkeit, die idealerweise ausgeprägte Sozialkompetenz mitbringt, eine abgeschlossene Hochschulausbildung und/oder langjährige kommunale Berufserfahrung hat. Vorteilhaft sind die Befähigung zum Richteramt oder zum höheren oder gehobenen Verwaltungsdienst, sowie Führungserfahrung.“

Dr. Andreas Brosinger (CDU) zufolge ist der Zusatz „idealerweise“ erforderlich, um während des gesamten Verfahrens bei Entscheidungen unangreifbar zu sein.

Willuth legte außerdem Wert auf die Zusicherung, den Gemeinderat in sämtliche Verfahrensschritte einzubeziehen und ohne dessen Beteiligung keine Bewerber auszuschließen. Oberbürgermeister Michael Salomo sagte zu, nicht anders zu verfahren: „Das ist gesetzlich so vorgeschrieben, und deshalb bin ich da ganz bei Ihnen.“

Ausdruck politischer Mehrheiten

Willuths Anliegen weckt Erinnerungen an Diskussionen rund um Maiwalds Wahl vor knapp acht Jahren. Damals galt es als ungeschriebenes Einverständnis, dass sich die politischen Mehrheiten in der Besetzung der Rathausspitze wiederfinden. Insofern lag nahe, dass sich die SPD mit ihrem Kandidaten Olaf Bernauer, dem damals amtierenden Steinheimer Bürgermeister, durchsetzen würde, als es um die neue Nummer zwei im Heidenheimer Rathaus hinter Oberbürgermeister Bernhard Ilg (CDU) ging.

Unter zunächst sieben Bewerberinnen und Bewerbern wählte der Verwaltungs- und Finanzausschuss des Gemeinderats zwei für die Wahl im Gemeinderat aus – Bernauer und Maiwald. Letztere hatte ihren Hut als Parteilose in den Ring geworfen und bei ihrer Vorstellungstour offenbar ordentlich gepunktet.

Es gibt unterschiedliche Darstellungen, was dann geschah. Die einen berichten von einer bewussten Absprache der Fraktionen von CDU und Grünen, um die vorherige Praxis bei der Besetzung des Postens auszuhebeln. Die anderen stellen das Begleichen offener Rechnungen in Abrede und verweisen darauf, Maiwald habe sich schlichtweg als bessere Alternative erwiesen. Wer auch immer recht haben mag: Angesichts schwindender Chancen zog Bernauer seine Kandidatur zurück. Zwei Wochen später stand dann lediglich Maiwald zur Wahl und erhielt 20 von 32 Stimmen.

Nachfolgerin von Rainer Domberg

Am 25. Mai 2000 wählte der Heidenheimer Gemeinderat den vorherigen SPD-Fraktionsvorsitzenden Rainer Domberg nach dem Ausscheiden seines Parteifreundes Roland Riegger zum Bürgermeister. Als Stefan Mikulicz 2003 Oberbürgermeister in Wertheim wurde, bestimmte der Gemeinderat an dessen Stelle Domberg zum Ersten Beigeordneten. Aus Kostengründen gibt es in Heidenheim seither nur noch einen Beigeordneten. 2011 wurde Domberg im Amt bestätigt. Nachdem er 2018 in den Ruhestand getreten war, löste ihn Simone Maiwald ab. Mittlerweile sind beide Mitglieder der CDU-Fraktion im Heidenheimer Kreistag.