„Brenzpark-Quartier“

Vom Schlachthof zur Wohngegend: Großprojekt in der Heidenheimer Oststadt ist im Zeitplan

Auf dem ehemaligen Heidenheimer Schlachthofareal zwischen Seestraße und Meeboldstraße entsteht das „Brenzpark-Quartier“ mit Wohn- und Gewerbeflächen. Kürzlich haben die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt begonnen.

Auf dem früheren Schlachthofareal an der Heidenheimer Seestraße wurde in den vergangenen Wochen wieder verstärkt gegraben: Im September haben Arbeiter mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen. Nach dem Ausheben der Baugrube entstehen dort die ersten Fundamente für ein nahezu quadratisches Gebäude, das Wohnungen und Gewerbeflächen beinhalten wird. Gleichzeitig erfolgte auch der Aushub für ein weiteres Gebäude, das in der Planung für das Areal als „Haus 6“ firmiert. Dort entstehen vor allem Wohnungen, in einem kleinen Teilbereich entlang der Seestraße aber auch Gewerbeflächen.

Bauherrin des gesamten Vorhabens ist die Wohnbau Brenzpark GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Baugesellschaft Heidenheim GmbH, die wiederum vollständig den Stadtwerken Heidenheim gehört. Das Unternehmen baut mit dem sogenannten „Brenzpark-Quartier“ generationenübergreifendes Wohnen samt Flächen für Arbeit. Insgesamt sind sechs Gebäude mit 9150 Quadratmetern Wohnfläche sowie 3450 Quadratmetern Gewerbefläche geplant. Wie die Stadtwerke-Sprecherin Viktoria Liske auf Anfrage mitteilt, seien die Bauarbeiten im Zeitplan.

Im ersten Abschnitt entsteht ein Pflegeheim

Welche Dimensionen die Neubauten erreichen werden, lässt sich an der Ecke Kurze Straße und Meeboldstraße bereits erkennen. Dort, direkt vor dem Tor des Stadtwerke-Geländes, wurde schon im September 2024 mit den Bauarbeiten begonnen. Mittlerweile hat der Rohbau für Haus 1 bereits seine endgültige Höhe von vier Stockwerken erreicht.

Zu Haus 1 gehört außerdem ein direkt angebauter, dreistöckiger Trakt. In beiden Gebäudeteilen wurden laut Stadtwerken die Rohinstallationen bereits weitgehend abgeschlossen. Fenster sind eingebaut, zum Teil wird bereits die Fassadendämmung angebracht. Im Innern hat das Gießen der Estrichschicht begonnen. Haus 1 sieht neben Wohnungen vor allem Flächen für Arztpraxen sowie ein Pflegeheim vor.

Fertigstellung bis Ende 2027 geplant

Zwischen Haus 1 und dem Erhard-Werksgelände ist Haus 2 bereits im Hochbau auf Höhe des zweiten Obergeschosses angekommen. Zur Meeboldstraße hin wird das Haus fünf oberirdische Stockwerke umfassen, die allein für Wohnungen vorgesehen sind. Ein zweiter Trakt entlang des Werksgeländes wird ein Geschoss niedriger ausfallen.

Die Häuser 1 und 2, die zusammen den ersten Bauabschnitt des innerstädtischen Großprojekts bilden, sollen im Laufe des zweiten Quartals 2026 fertiggestellt sein. Mit dem Abschluss des gesamten Vorhabens rechnen die Stadtwerke für Ende 2027.

Ein Teil des Areals wird mit einer Tiefgarage unterkellert. Insgesamt sollen 150 Pkw-Stellplätze sowie 300 Fahrradstellplätze entstehen. Der Bedarf an Parkplätzen dürfte groß sein, zumal die verfügbaren Stellflächen im Umfeld schon jetzt stark frequentiert sind. In einem Innenhof zwischen den Gebäuden planen die Stadtwerke eine Grünfläche samt Kinderspielplatz und einem Café.

Vom Schlachthof zum Großmarkt

Die Stadtwerke vermarkten ihr Neubauprojekt zwar als „Brenzpark-Quartier“, im Volksmund hält sich die Bezeichnung Schlachthof-Areal aber wacker, auch wenn dort schon lange keine Tiere mehr geschlachtet werden. 1902 hatte die Stadt Heidenheim das Grundstück am „Alten See“ gekauft, um einen zentralen Schlachthof einzurichten, in Betrieb ging er jedoch erst 1909. Ein Ende drohte bereits 1980, als die Stadt den Schlachthof aus Kostengründen schließen wollte. Die Metzger reagierten darauf, indem sie eine Genossenschaft gründeten und den Schlachthof pachteten. Letztmals geschlachtet wurde an der Seestraße im Jahr 2005. Im Anschluss betrieb die aus einer Fusion heraus entstandene Fleischereigenossenschaft Ostwürttemberg (Fleiga) dort noch einen Großverbrauchermarkt. Die Fleiga verkaufte das Gelände 2016 an die Stadt Heidenheim.

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