Die Heidenheimer Volksbank hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem stabilen Ergebnis abgeschlossen und ihr betreutes Kundenvermögen auf einen neuen Höchststand gesteigert. „Wir haben ein tolles Jahr 2024 gehabt – vielleicht sogar das beste Jahr in unserer Geschichte“, sagte Vorstandsvorsitzende Elke Müller-Jordan am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz.
Die Bilanzsumme stieg um 53 Millionen Euro auf 1,534 Milliarden Euro. Entscheidende Faktoren waren dabei Kreditgeschäfte und Kundeneinlagen, wobei Müller-Jordan diese Entwicklungen differenziert betrachtete. „Während unsere Firmenkunden bei Investitionen zurückhaltend waren, konnten wir im Privatkundengeschäft wieder eine stetig zunehmende Nachfrage erkennen – insbesondere bei bestehenden Wohnimmobilien.“ Vor allem die Baufinanzierungen hätten im zweiten Halbjahr 2024 zugenommen. Schwach bliebe weiterhin das Bauträgergeschäft für Neubauprojekte, was unter anderem an den hohen Baukosten liege. Insgesamt betreut die Volksbank ein Kreditvolumen, einschließlich der Verbundpartner, von 1,07 Millionen Euro, davon sind 813 Millionen Euro hauseigene Kredite.
Kunden steigern ihr Vermögen bei der Volksbank Heidenheim
Auf der Anlageseite wuchs das Kundenvolumen deutlich: Die Einlagen stiegen um 46 Millionen Euro auf über 1,2 Milliarden Euro, hinzu kamen 154 Millionen Euro im außerbilanziellen Vermögen, vor allem in Fonds und Wertpapiere. „Das betreute Kundenanlagevermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr um sage und schreibe 207 Millionen Euro auf über 2,8 Milliarden Euro erhöht“, betonte die Vorstandsvorsitzende. Insgesamt verwaltete die Bank Ende 2024 fast 4 Milliarden Euro – ein Plus von rund fünf Prozent. „Damit haben wir einen neuen Höchststand erreicht.“
Auch in der Gewinn- und Verlustrechnung konnte die Volksbank überzeugen. Der Jahresüberschuss blieb mit 30,9 Millionen Euro stabil, der Provisionsüberschuss – Erträge aus den außerbilanziellen Anlagevermögen der Kunden – stieg auf 14,4 Millionen Euro, während die Verwaltungsaufwendungen auf 24,6 Millionen Euro sanken. „Mit einer Ertragskennziffer von 1,32 Prozent liegen wir weit über dem Durchschnitt aller Volks- und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg. Das ist tatsächlich ein Ergebnis, auf das wir richtig stolz sind“, hob Müller-Jordan hervor.
Dividende für Mitglieder von 2,25 Prozent
Für die Vertreterversammlung schlägt die Bank eine Dividende von 2,25 Prozent auf die Geschäftsguthaben vor, ergänzt durch das Mitgliederbonusprogramm. „Damit kommen wir im Schnitt auf eine Gesamtdividende von 3,33 Prozent – und die kann sich beim derzeitigen Zinsniveau durchaus sehen lassen“, sagte Müller-Jordan.
Neben den Geschäftszahlen verwies sie auch auf das gesellschaftliche Engagement der Bank: Mehr als 360.000 Euro flossen 2024 in Spenden und Sponsoring, rund 15,5 Millionen Euro an Lohn- und Gehaltszahlungen für rund 250 Mitarbeitende stärkten die Kaufkraft in der Region. Zudem investierte die Bank 725 Schulungstage in ihre Mitarbeitenden. „Die Investition in Wissen und Kompetenz ist ein zentraler Bestandteil unseres Qualitätsanspruchs“, erklärte Müller-Jordan. Die Schulungen schützen nicht zuletzt auch die Kunden.
Tägliche Betrugsanrufe: Berater und Technik schützen Kunden
Die Volksbank Heidenheim sieht sich laut Müller-Jordan täglich mit Betrugsversuchen am Telefon konfrontiert. „Unsere Berater werden massiv unter Druck gesetzt, sofort Überweisungen auszuführen – oft mit der Behauptung, der Anruf käme von einer Führungskraft eines Kundenunternehmens“, so Müller-Jordan.
Dank umfassender Schulungen würden die Mitarbeitenden solche Fälle inzwischen frühzeitig erkennen. „Weil unsere Berater die Kunden oft persönlich kennen, erkennen sie Betrugsversuche sofort“, erläuterte Müller-Jordan. Unterstützt werden sie dabei durch eine technische Sicherheitsfunktion: Das System weist automatisch darauf hin, wenn ein Unternehmen schon seit Monaten keine Telefonüberweisungen mehr getätigt hat. „Dann fällt der Anruf sofort auf, und der Berater bekommt einen Hinweis, bevor eine Transaktion erfolgt“, so Müller-Jordan.
Stolz auf Auszeichnungen: Unter den besten drei in Deutschland
Die Qualität der Bankleistungen wird regelmäßig geprüft, wobei Müller-Jordan stolz auf die guten Bewertungen ist. Focus Money zeichnete die Volksbank Heidenheim zum Beispiel erneut als beste Bank im Landkreis aus – erstmals auch im Bereich Private Banking. Bundesweit gehört sie laut Ranking zu den drei besten Instituten dieser Sparte.
Mit Blick auf 2025 zeigte sich Müller-Jordan zuversichtlich: „Wir packen das an – und wir sind überzeugt, dass wir auch 2025 ein positives Ergebnis erzielen können.“
Abschließend konnte Müller-Jordan eine besondere Erfolgsmeldung verkünden: „Recht haben bedeutet noch lange nicht, Recht zu bekommen. In diesem Fall aber schon“, sagte sie mit Blick auf den Prozess gegen den früheren Münzgeldtransport-Dienstleister. Mitarbeitende des Unternehmens hatten rund 900.000 Euro in Münzgeld – etwa fünf Tonnen schwer – verschwinden lassen. Das Gericht habe die Firma zum Schadenersatz verurteilt, nun sei das Geld bei der Volksbank eingegangen. „Das ist eine gute Nachricht für unser Haus“, so Müller-Jordan.
Elke Müller-Jordan im Aufsichtsrat der DZ-Bank
Seit Mai ist Volksbank-Vorstandsvorsitzende Elke Müller-Jordan Mitglied im Aufsichtsrat der DZ Bank, dem Spitzeninstitut der Genossenschaftlichen Finanzgruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. Die DZ Bank fungiert als Zentralbank für rund 700 deutsche Genossenschaftsbanken, die zugleich ihre Eigentümer sind.
Dieses Mandat hatte noch kein Vorstand der Heidenheimer Volksbank inne. Markus Maier, der Aufsichtsratsvorsitzende der Heidenheimer Volksbank, sprach bei der Vertreterversammlung von einer „Bestätigung und Anerkennung“ für Müller-Jordan und zugleich einer Ehre und Auszeichnung für die gesamte Heidenheimer Volksbank.
Müller-Jordan wurde nach einem Auswahlverfahren mit mehreren Kandidatinnen und Kandidaten in das Gremium berufen. Viermal im Jahr tagt der Aufsichtsrat. Jordan sagte, diese Aufgabe sei zwar „eine Herausforderung“, zugleich nehme sie daraus aber „wertvolle Impulse für die Arbeit in Heidenheim“ mit.