Die dauerhafte Einrichtung einer Fußgängerzone bewertet der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Kreisverband Heidenheim sehr positiv. „Der autofreie Raum, zusammen mit der zukünftigen Begrünung laden Menschen ein, ihre Innenstadt als Begegnungsort zu erleben“, findet Sebastian Hyneck, Vorsitzender des VCD Heidenheim. Durch die höhere Aufenthaltsqualität sei mit neuen Angeboten wie Cafés und Restaurants und in der Folge auch mit mehr Einzelhandel zu rechnen. Damit verbessere sich nach und nach auch die Situation für die schon bestehenden Geschäfte, zeigten Erfahrungen aus anderen Städten mehrere Jahre nach der Einrichtung.

Was Heidenheimer Händler von der Sperrung der Grabenstraße halten
Beobachtungen des VCD zeigen einer Pressemitteilung zufolge, dass seit der Sperrung deutlich mehr Menschen zu Fuß in der Grabenstraße unterwegs sind – und das, obwohl in dem Bereich bisher nur unwesentliche Verschönerungen umgesetzt wurden. Durch die Reduzierung des Durchgangsverkehrs bewegten sich Fußgänger, Radfahrer und Anwohner schon jetzt mit weniger Lärm und Schadstoffen, unbeschwerter und sicherer. „Kommen dann noch Begrünung, Begegnungs- und Sitzbereiche sowie Platz für Markt, Musik oder Feste hinzu, so könnte das dem Zentrum richtig Schwung geben“, so der VCD.
Der VCD verweist im Weiteren auf den laufenden Verkehrsversuch im Busverkehr: Die Umleitungen hätten keine nennenswerten Fahrzeitverlängerungen verursacht, Fahrpläne und Umstiege blieben zuverlässig. Zunächst sollte die Sperrung dauerhaft eingeführt werden, mittelfristig könnte die Busanbindung dann weiter optimiert werden, empfiehlt der Verkehrsclub. Derzeit seien längere Fußwege zu den Haltestellen noch problematisch, insbesondere für ältere Menschen.
In der St.-Pöltener-Straße sieht der VCD durch die neue Haltestelle großes Potential zur besseren Erschließung der südlichen Innenstadt. Ergänzend regt der Verband an, die Einführung eines kostenlosen, kurz getakteten Ringbusses zu prüfen, der Hauptstraße, Grabenstraße und Christianstraße mit den Haltestellen in der Bahnhof- und Plouquetstraße und der ZOH verbindet. „Mit einem autonomen Bus wäre das sogar ein herausragendes Leuchtturmprojekt“ merkt Günter Staffa, der zweite Vorsitzende des VCD an. Finanziell könnte der Bus sogar vom ,,Smart City“-Projekt profitieren. Vergleichbare autonome Kleinbusse sind in anderen Städten wie Mannheim und Friedrichshafen bereits erfolgreich im Einsatz.
Trotz bestehender Verbote wurde und wird die Grabenstraße vielfach als Abkürzung genutzt. Um das zu verhindern, wären alternativ auch noch andere Maßnahmen denkbar. Der Verband nennt eine sogenannte unechte Einbahnstraße oder eine Sperrung mit Pollern (ggf. absenkbar für Busse), sodass an einem Ende die Straße definitiv gesperrt ist. Rad- und Elektrokleinstverkehr sollen zeitlich begrenzt und mit Schrittgeschwindigkeit möglich bleiben. Auch der Anlieger- und Lieferverkehr bliebe dadurch weiterhin möglich, selbst bei einer sogenannten Teileinziehung der Straße, was der VCD ausdrücklich begrüßt.

