Für die Müllentsorgung im Landkreis Heidenheim ist der Kreisabfallwirtschaftsbetrieb zuständig. Er ist ein Eigenbetrieb des Landkreises, weshalb Betriebsleiter Dr. Sebastian Meier dem Kreistag den Wirtschaftsplan für das Jahr 2026 vorstellte. Im Erfolgsplan, der die laufenden Erträge und Aufwendungen enthält, steht für 2026 ein negatives Ergebnis von rund 40.000 Euro. Im aktuell laufenden Jahr ist mit einem Fehlbetrag von rund 57.000 Euro zu rechnen.
2026 werden sowohl die Erträge (um 3,5 Prozent) als auch die Aufwendungen (um 3,4 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr steigen. Die Haupterlösquelle des Kreisabfallwirtschaftsbetriebs sind die Erlöse aus den Abfallgebühren für die öffentliche Abfuhr. Hier werden 2026 9,75 Millionen Euro eingenommen. Darüber hinaus fließen noch Gebühren von den Bodenaushub- und Bauschuttdeponien in die Kasse, hier wird mit 123.000 Euro gerechnet. Selbstanlieferer tragen mit weiteren rund 1,1 Millionen Euro zu den Erträgen bei. Diese Summe ist im Vergleich zu 2024 um rund 400.000 Euro gesunken, was laut Meier auch daran liegt, dass die Abgabe von Grüngut in Mengen bis zu 100 Kilo mittlerweile kostenlos ist.
Erstmalig nimmt der Kreisabfallwirtschaftsbetrieb ab dem Jahr 2026 Kredite für die Finanzierung von Investitionen auf. Dafür sind zwei Millionen Euro veranschlagt. Die Schwerpunkte der Investitionen sind vor allem die Sanierung des Gebäudes Bergstraße 34, das der Landkreis erworben hat, damit die Verwaltung des Kreisabfallwirtschaftsbetriebs vom Schmittenplatz in Mergelstetten in die Stadtmitte umziehen kann. Eingeplant sind für diesen Zweck zwei Millionen Euro im Jahr 2026 und weitere 225.000 Euro im Jahr 2027.
Neues Entsorgungszentrum bis 2028
Darüber hinaus investiert der Kreisabfallwirtschaftsbetrieb in den Bau eines neuen Entsorgungszentrums in der Deponie Nattheim, dafür ist 2026 die erste Rate mit 160.000 Euro vorgesehen. Fertiggestellt werden soll der Bau 2028, er wird insgesamt 3,5 Millionen Euro kosten.
Außerdem sind für den Bau einer Restmüll-Lagerhalle im Entsorgungszentrum Mergelstetten 680.000 Euro im Wirtschaftsplan vorgesehen. In der an einer Seite offenen Halle soll der Rest- und Sperrmüll gelagert werden, der dort selbst angeliefert werden kann. Die bisherige Lagerung im Freien ist nicht mehr zulässig. Kürzlich hatte allerdings der Abfallwirtschaftsausschuss die auf 711.000 Euro geschätzten Kosten für das Gebäude moniert und verlangt, dass diese noch einmal geprüft werden. Insgesamt sind fast vier Millionen Euro für Investitionen vorgesehen, rund 2,5 Millionen für den Abfallwirtschaftsbetrieb und rund 1,4 Millionen Euro fürs Entsorgungszentrum inklusive Fuhrpark.
Bei den Aufwendungen machen die Personalkosten von 4,33 Millionen Euro den größten Anteil aus. Für Einsammel- und Transportkosten für den Müll werden 3,18 Millionen Euro veranschlagt. Zudem muss der Kreisabfallwirtschaftsbetrieb etwas mehr als zwei Millionen Euro an die thermische Abfallverwertung (Müllverbrennung) im Ulmer Donautal bezahlen. Diese TAD-Umlage lag 2023 noch bei rund 1,1 Millionen Euro und berechnet sich aus einem Betrag je Einwohner und einem weiteren pro Tonne angeliefertem Müll. Seit 2024 kommt eine CO₂-Abgabe hinzu, die 2026 fast 700.000 Euro der Gesamtumlage ausmacht.
Marktpreise schwanken
Sebastian Meier zeigte auch auf, wie stark die wichtigsten Umsatzerlöse für den Kreisabfallwirtschaftsbetrieb schwanken, weil sie von der Marktsituation abhängen: 2022 wurden aus Altpapier rund 1,5 Millionen Euro erlöst, 2025 waren es nur 650.000 Euro. Da sich der Altpapierpreis in den vergangenen Monaten positiv entwickelt habe, wurde der Planansatz für 2026 auf 700.000 Euro erhöht. Bei Elektronikschrott rechnet der Abfallfachmann mit einem um 10.000 Euro niedrigeren Erlös (im Vergleich zum Vorjahr) von 120.000 Euro. Dies liege an schlechteren Qualitäten des eingehenden Mülls sowie einem geringeren Tonnagenpreis für Kabel, obwohl sich die Müllmenge erhöhe.
Die prognostizierten Umsatzerlöse aus den Müllgebühren werden sich 2026 um rund vier Prozent erhöhen, da eine Gebührenerhöhung für die Haushalts- und Behältergebühren sowie für die Bodenaushub- und Bauschuttdeponien vom Kreistag beschlossen wurde. Bei Bodenaushub und Bauschutt sinken die Anliefermengen, weshalb Meier trotz höherer Gebühren mit geringeren Erlösen rechnet.