Leserbrief

Schwarzes Loch über Heidenheim

Leserbrief zur Heidenheimer Schlossbeleuchtung:

Blick ich morgens in aller früh mit meiner Tochter über Heidenheim, ist vieles hell erleuchtet: um 4 Uhr alle Straßen und Wege, die ganze Nacht die Räume der Dualen Hochschule, das Parkdeck der Schloss-Arkaden, manchmal der Lokschuppen oder die Turnhalle des HG, die Werbung der meisten Unternehmen, die Großturbinenhalle der Firma Voith, die Türme des Zementwerks und vieles, vieles mehr. Nur an einer Stelle blickt man auf ein schwarzes Loch. Nicht im All, sondern da, wo am Tag das Schloss über unserer Stadt thront. Die Schlossbeleuchtung, vor Jahren noch energetisch (Jahresenergiekosten im Ganznachtbetrieb: keine 500 Euro) und optisch auf Vordermann gebracht, ist ausgeschaltet.

Spannend, dass die Lampen der Schlosswege bereits ab 4 Uhr die Wege erleuchten und erahnen lassen, dass an deren Ende doch mehr sein muss, als ein schwarzes Loch. Warum man die Schlossbeleuchtung überhaupt nachts ausschaltet zu dieser Jahreszeit, ist unerklärlich. Warum um die Weihnachtzeit in der ganzen Stadt alles hell erleuchtet ist, die ganze Nacht aber unser Wahrzeichen in einem schwarzen Loch versinkt, ist noch unerklärlicher.

Wäre es nicht herzerwärmend, wenn in dieser Zeit alle Heidenheimer, auch über die Feiertage Heimkehrende und Besucher die Stadt und das Schloss die ganze Nacht im vollen Lichterglanz sehen könnten? Am Ende noch ab und zu mit weihnachtlichen Motiven oder Grußbotschaften, die dank neu installierter Technik technisch problemlos möglich sind. An ein silvesterliches Lichtspektakel will ich erst gar nicht denken.

Am Geld kann das bestimmt nicht scheitern. Es ist ganz sicher ein Leichtes, Unterstützer, Gönner und Sponsoren für ein Projekt „Licht ins Dunkel, weg mit dem schwarzen Loch“ zu finden. Die Suche übernehme ich gerne. Morgen früh hätte ich Zeit.

Uli Grath, Heidenheim