Der Kreistag hat am Montag einer geänderten Planung für die Sanierung des Berufsschulzentrums im Heckental einstimmig zugestimmt. Die Änderung wurde notwendig, weil sich der Landkreis von der Idee verabschiedet hat, ein gemeinsames Ausbildungszentrum für die Pflegeschule des Klinikums und die verschiedenen Pflege-Ausbildungsgänge an der Maria-von-Linden-Schule zu schaffen. Für diese Entscheidung wurden zwei Gründe aufgeführt: Zum einen die fehlenden Mittel, um einen auf 22,7 Millionen Euro geschätzten Neubau zu finanzieren, zum anderen aber auch die fehlende Koordination zwischen dem Kultus- und dem Sozialministerium des Landes. Das eine ist für die Maria-von-Linden-Schule zuständig, das andere für die Ausbildung am Klinikum, was zu völlig unterschiedlichen Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten führt.
„Die Haushaltslage bleibt auch in Zukunft eine Herausforderung und wir brauchen jetzt eine Entscheidung für die Sanierung“, sagte Kämmerer Jürgen Eisele auf Nachfrage des CDU-Fraktionsvorsitzenden Bernhard Ilg. Dieser wollte sich – wie die anderen Fraktionen auch – nur ungern von der Idee des Ausbildungszentrums verabschieden, die man eigentlich für richtig halte.
Gebäude bleibt erhalten
Die Sanierung des Berufsschulzentrums wird nun so umgeplant, dass das Gebäude E nicht zusammen mit dem Werkstattgebäude abgerissen, sondern genauso wie die Gebäude A bis D saniert wird. Dadurch entstehen acht Klassenräume sowie Pflegeübungsräume für die aktuell 290 Schülerinnen und Schülerin in verschiedenen Pflegeausbildungsgängen.
Die Pflegefachschule des Klinikums, die derzeit in einem Gebäude auf dem Klinikgelände untergebracht ist, das abgerissen werden soll, zieht in die alte DHBW an der Wilhelmstraße. Kreisrat Rainer Domberg (CDU-FDP-Fraktion) stellte die Frage nach der Zukunft dieser Einrichtung, bei der man bisher immer die Notwendigkeit der Nähe zum Klinikum betont habe. Landrat Peter Polta versicherte, der Schulleiter sei angetan von den Räumlichkeiten an der Wilhelmstraße. Gleichwohl solle die Pflegeschule mittel- bis langfristig wieder aufs Klinikgelände zurückkehren, was aber auch von der Raumentwicklung auf dem Schlossberg abhänge.

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen Michael Sautter brachte noch eine andere Überlegung ins Spiel: Sollten sich die Ministerien irgendwann doch einigen und das Kultusministerium wäre für die komplette generalistische Pflegeausbildung zuständig, könnten ja beide Einrichtungen im Heckental zusammengeführt werden. Diese Möglichkeit bestünde zumindest theoretisch, sagte Alexandra Stammer, Fachbereichsleiterin der Koordinierungsstelle für Liegenschaftsprojekte im Landratsamt. Das Gebäude E hätte noch Raumreserven und durch den Abriss des Werkstattgebäudes auf dem Gelände des Berufsschulzentrums würde auch Platz für einen Neubau entstehen.
Mit dem Beschluss des Kreistags wird jetzt ein Projektsteuerer gesucht, der dem Gremium im März 2026 vorgestellt werden soll. Nach entsprechender Planung und allen notwendigen Ausschreibungen ist mit einem Baubeginn nicht vor 2027 zu rechnen.