Seit 30 Jahren bietet das Pflegeheim St. Franziskus an der Spitalstraße in Heidenheim für viele ältere Menschen ein Zuhause. Zum 30-jährigen Bestehen wurde nicht nur gefeiert, sondern auch ein neues Kapitel aufgeschlagen: Marina Mayerl wurde offiziell als Hausleiterin eingesetzt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen neben den Grußworten die Geschichte des Hauses und der Ausblick auf die kommenden Jahre.
Die Feierlichkeiten fanden in der Kapelle der Einrichtung statt. Dort richtete zunächst Professor Dr. Wolfgang Wasel, Vorstandsmitglied der Stiftung Haus Lindenhof, Dankesworte und Glückwünsche an die anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Bewohnerinnen und Bewohner sowie an Oberbürgermeister Michael Salomo, Landrat Peter Polta und weitere Ehrengäste. Gleich zu Beginn wurde auch einer Bewohnerin gratuliert, die an diesem Tag ihren 99. Geburtstag feierte.
Wasel blickte auf die Entwicklung von St. Franziskus zurück und betonte das Engagement der Mitarbeitenden, die mit ihrem täglichen Einsatz eine Atmosphäre der Geborgenheit und Würde schaffen. Er hob hervor, dass das Haus in besonderer Weise zeige, was es bedeutet, älteren Menschen ein Zuhause zu bieten. Dabei wurde an die Anfänge des Hauses, an Umbrüche und Erweiterungen erinnert, aber auch an die Beständigkeit der Werte, die St. Franziskus seit Jahrzehnten prägen: Menschlichkeit, Verantwortung und Respekt.
Landrat Peter Polta würdigte in seinem Grußwort die Einrichtung als wichtigen Bestandteil der Heidenheimer Pflege- und Soziallandschaft: „Pflege ist weit mehr als Versorgung – sie ist Beziehung, Nähe und Vertrauen. Genau das spürt man hier im Haus St. Franziskus.“ Auch Oberbürgermeister Michael Salomo schloss sich an und hob die Arbeit der Pflegekräfte hervor, die „mit Herz und Engagement jeden Tag für andere da sind“.
Die Geschichte des Pflegeheims
Das Pflegeheim St. Franziskus blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1974 wurde ein Teil des ehemaligen Kreiskrankenhauses in ein Pflegeheim umgewandelt – zunächst mit vielen Doppelzimmern und einigen ersten Einzelzimmern. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner kamen teils aus Dischingen, einige aus dem Pflegeheim Thurn und Taxis. Nur wenige Jahre später entstand ein Anbau mit 36 Einzelzimmern und einem großen Speisesaal. Zunächst in Trägerschaft des Diözesan-Caritasverbands, ging die Einrichtung 1995 an die Stiftung Haus Lindenhof über. Mit dem Neubau 2004 auf dem Gelände des ehemaligen Schwesternhauses entwickelte sich St. Franziskus zu einem modernen Pflegeheim, das heute 47 Bewohnerinnen und Bewohnern Platz bietet und von fast 50 Mitarbeitenden getragen wird. Neben Langzeitpflege gehören auch Kurzzeitpflege, betreutes Wohnen und Hospizangebote zum Haus.

Marina Mayerl, die „neue“ alte Hausleitung
Im Rahmen der Feier wurde auch Marina Mayerl offiziell als Hausleiterin eingesetzt. Sie hat die Leitung bereits am 1. April 2025 übernommen, nachdem sie zuvor mehrere Jahre als Pflegedienstleitung in St. Franziskus tätig war. Dass ihre offizielle Einführung mit dem Jubiläum verbunden wurde, war kein Zufall: Mayerl selbst wollte diesen Moment ursprünglich nur als „kleine Randnotiz“ verstanden wissen. Man betonte ihre Bescheidenheit, wies aber zugleich darauf hin, dass Marina Mayerl keine Randnotiz sei, sondern eine prägende Persönlichkeit für das Haus, deren Einsetzung würdig gefeiert wird.
Auch in ihrer eigenen Rede stellte Mayerl nicht sich selbst, sondern das Team in den Mittelpunkt. „Ich kann diese Aufgabe nur so ausfüllen, weil ich Menschen um mich habe, die mit Herz und Kompetenz arbeiten – Tag für Tag“, sagte sie. Sie sprach von der besonderen Atmosphäre im Haus, vom Zusammenhalt der Mitarbeitenden und von der engen Bindung zu den Bewohnerinnen und Bewohnern. Diese Werte seien es, die St. Franziskus prägten und den Alltag in der Pflege lebendig machten.
Ein persönlicher Wunsch von ihr war es, dass die Inklusionsband Mehrkraft der Lebenshilfe die Feier musikalisch begleitet. Zwischen den Redebeiträgen sorgte die Band mit ihren Liedern für heitere Stimmung.
Mayerl blickte zum Abschluss auf die Zukunft des Hauses: Sie wünsche sich, dass die Mitarbeitenden ihre Begeisterung für den Beruf weiterhin behalten und die Einzigartigkeit des Teams bewahren. Außerdem betonte sie die Bedeutung der Auszubildenden und hofft, dass diese in den kommenden Jahren als erfahrene Pflegefachkräfte in die Fußstapfen der vorherigen Generation treten und weitere junge Menschen für den Pflegeberuf begeistern.