Das, was Kinder und Jugendliche heute lernen und umsetzen, wird später einmal bedeutsam sein für die Zukunft. Mit diesen Worten leitete Bürgermeisterin Simone Maiwald den Abschluss der Projektwoche unter dem Motto „Nicht ohne uns“ ein. Die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klasse der Grundschule Oggenhausen setzten sich fünf Tage lang mit dem wichtigen Thema der politischen Bildung auseinander und präsentierten der Bürgermeisterin der Stadt Heidenheim und Ortsvorsteher Alexander Jurtschak ihre Ergebnisse der Projektwoche: eigene Podcasts über regionale und sozialpolitische Themen.
Ein Projekt der Landesregierung
Politik, Demokratie und Grundrechte. Diese Themen waren unter anderem die Hauptaspekte der Mottowoche für die Grundschüler. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von der Landeszentrale für politische Bildung und der Baden-Württemberg Stiftung. Unter dem Namen „Safe – Streiten und anerkennen: Freiheit erkennen“ ist es Ziel der Unternehmung, die demokratische und mediale Bildung von Grundschülern im gesamten Land zu stärken.
So auch an der Grundschule Oggenhausen. Eine Woche lang vertieften die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klasse die Themen Mitbestimmung, Wahlrecht und Grundrechte in der Bundesrepublik. Dazu wurden die Grundschüler besonders in den Themen Menschenwürde, Meinungsfreiheit, Freiheit der Persönlichkeit sowie Gleichheit geschult. Mit dabei waren freie Mitarbeiter der Landeszentrale für politische Bildung und Lehrkräfte der Grundschule Oggenhausen.
Als Abrundung des Projekts durften sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppen zusammenschließen und einen eigenen Podcast über ein selbst gewähltes Thema aufnehmen. Die Themen überraschten bei der Vorstellung mit Bürgermeisterin Maiwald und Ortsvorsteher Jurtschak: Nicht nur regionale Themen beschäftigen die Kinder, sondern auch weltpolitische Ereignisse wie die Verschmutzung der Weltmeere. In kurzen Sprachaufnahmen sprachen die Kinder über ihre Einstellungen und Erfahrungen. Maiwald und Jurtschak zeigten sich begeistert von dem Engagement und der Entschlossenheit der Grundschüler.
Für mich sind sämtliche Meinungen von den Kindern wichtig. Wie könnten wir uns sonst als Ort weiterentwickeln?
Alexander Jurtschak, Ortsvorsteher Oggenhausen
Ein Podcast sorgte direkt für Gesprächsstoff zwischen den beiden Lokalpolitikern: Eine Gruppe beklagte den Zustand des Bolzplatzes vor der Oggenhauser Turn- und Festhalle. Der Wunsch nach einer Umzäunung und richtigen Netzen an den Toren wurde ausgesprochen. Eine Bitte, die von Maiwald und Jurtschak als umsetzbar angesehen wurde. „Wir werden uns wegen dieses Themas auf jeden Fall nochmal zusammensetzen“, so Maiwald. Die weiteren regionalen Themen schienen schwieriger in der Umsetzung zu sein: ein eigener Supermarkt im Ort, eine Veränderung der Schulzeiten oder ein freier Tag mehr in der Woche. Ortsvorsteher Jurtschak zeigte sich dennoch interessiert an den Wünschen der Grundschüler. „Für mich sind sämtliche Meinungen von den Kindern wichtig. Wie könnten wir uns sonst als Ort weiterentwickeln?“
Freche und persönliche Fragen
Nach Vorstellung der Podcasts nahmen sich Maiwald und Jurtschak die Zeit für eine lange Fragerunde mit den Kindern. Und wie Kindermünder nun mal sind, wurden die Fragen frech und frei vorgetragen. Wie alt bist du? Wie viel verdienst du? Was für ein Auto haben Sie? Mit dem ein oder anderen Schmunzler nahmen sich Maiwald und Jurtschak den dutzenden Fragen an und gaben den Schülerinnen und Schülern einige Tipps zur politischen Bildung mit auf den Weg.
So trug die Projektwoche an der Grundschule sicherlich ihre Früchte: Nicht nur konnten die Kinder die Lokalpolitiker auf Probleme aufmerksam machen und möglicherweise helfen, dass eines davon eventuell bald gelöst werden könnte, sondern sie erfuhren politische Bildung aus erster Hand. „Ich finde es sehr gelungen“, so Maiwald: „Spannend ist, dass einige Themen von den Kindern angesprochen wurden, die uns ebenfalls beschäftigen. So weit auseinander sind wir also gar nicht.“ Laut der Bürgermeisterin steht die Chance also gut, dass sich in Heidenheim und vor allem im Ortsteil Oggenhausen in Zukunft einiges bewegen könnte.