Vernissage an der Erchenstraße

Künstler Franco Luccarda eröffnet Atelier in Heidenheim: Wenn aus Birkenholz Kunst wird

Nach vielen Jahren in der Hauptstadt ist der Künstler Franco Luccarda kürzlich in seine Heimat zurückgekehrt. An der Erchenstraße in Heidenheim präsentiert er künftig seine Werke. Das Material seiner Wahl: Birkenholz.

Freitagabend in der Erchenstraße in Heidenheim: Gut 30 Menschen drängten sich dort in ein kleines Studio. Anlass dafür war eine Vernissage des Künstlers Franco Luccarda, der erst vor Kurzem aus Berlin zurück in seine Heimat gezogen ist und nun hier seine Kunst präsentiert – Startschuss für eine erneute Residenz im Ländle.

Kunst, die zum Innehalten anregen soll

Bereits vor 15 Jahren zog Luccarda, gelockt von der breiten Kulturszene, in die Hauptstadt und hoffte dort auf neue Inspiration und Möglichkeiten. Und die taten sich auf – und zwar im Kronewald. Sandiger Boden, angenehme Stille und allem voran: Birken. Aus deren Holz und weißer Rinde erschafft Franco Luccarda Kunst, die zum Innehalten anregen soll. In dem kleinen Raum mit Fensterfront in Heidenheim sind zahlreiche dieser Werke zu sehen. Darunter sind filigrane tier- und menschenähnliche Figuren, sowie als Lampen fungierende Objekte. Sanfte Beleuchtung und die Dreidimensionalität der Werke laden die Gäste zum Erkunden und Bestaunen ein.

Das Herzstück der Ausstellung ist eine Kreation, die an einen Kopf erinnert: Die Konturen sind klar zu deuten, doch die Position des Mundes ist nur mit einem glatten Streifen Birkenrinde bedeckt. „Alles beginnt mit der Ruhe“, offenbart der Künstler in Bezug auf sein Werk und seinen Schaffensprozess. Beim stillen Spazieren in Wäldern oder an Seen findet er neue Ideen sowie Material.

Franco Luccarda hat viele Jahre in Berlin gelebt, ehe er zurück in die Heimat zog.
Franco Luccarda hat viele Jahre in Berlin gelebt, ehe er zurück in die Heimat zog. Foto: Markus Brandhuber

Meist kann er schon beim „Ernten“ erahnen, was das Stück Natur am Ende werden könnte. Durch Nageln, Kleben und viel Zeit erwacht dann seine Vision zum Leben: Ein Hölzchen wird zum Zahn oder Fuß, Rinde zur Verkleidung eines Schiffes. Zumindest dann, wenn sich das Holz fügt. „Die Birke gibt den Weg vor – egal, was ich vorher plane“, erklärt er.

Die Familie zog Luccarda von Berlin zurück in die Heimat. Nun will er sich hier mit weiteren Kulturschaffenden vernetzen. Er findet, dass Kunst zusammenbringt und will Inspiration und Räume für kreatives Ausleben teilen. Seine Werkstatt und Ausstellung in der Erchenstaße 1 ist noch bis Februar 2026 für Interessierte geöffnet.

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