Bilanz

Naturtheater Heidenheim: Sommerspielzeit 2025 knackt die 40.000-Besucher-Marke

Mit „Die drei Musketiere“ und „Alice im Wunderland“ hat das Naturtheater Heidenheim eine überaus erfolgreiche Sommerspielzeit hingelegt. Erstmals seit acht Jahren wurde wieder die 40.000-Besucher-Marke geknackt.

Der September ist fürs Naturtheater ein Luft-holen-Monat. Ein Kraft-tanken-Monat, wenn man so will. Zwar stellt der Verein seine Freilichtbühne ab dem morgigen Donnerstag für anderthalb Wochen dem Kino-Open-Air zur Verfügung. Die eigene Sommerspielzeit ist jedoch erstmal über die buchstäbliche Bühne gegangen. Und das nicht nur besonders glatt, sondern sogar höchst erfolgreich. „Eine der erfolgreichsten Spielzeiten, die wir je hatten“, proklamiert der Vorsitzende Thomas Schirm.

Thomas Schirm, der Vorsitzende des Heidenheimer Naturtheaters.
Thomas Schirm, der Vorsitzende des Heidenheimer Naturtheaters. Foto: Oliver Vogel

Erstmals seit 2017 hat das Naturtheater mit dieser Saison nämlich die 40.000-Zuschauer-Marke geknackt. Insgesamt 40.990 Besucherinnen und Besucher wohnten den Aufführungen von „Die drei Musketiere“ und „Alice im Wunderland“ bei, das entspricht einer Auslastung von 100,1 Prozent. Richtig gelesen: Hundertkommaein Prozent.

Erklären lässt sich das durch die Bankplätze hinter den hintersten Sitzreihen im Naturtheater. Die werden laut Schirm gelegentlich, also bei Bedarf, zusätzlich zum regulären Kontingent verkauft. Und da dieser Bedarf ganz offensichtlich mehrfach vorhanden gewesen ist, ergibt sich ebenjene Auslastung von mehr als 100 Prozent.

Teilweise mehr als 100 Prozent Auslastung

Konkret konnte das Kinderstück „Alice im Wunderland“ 22.726 Besucher verzeichnen, was einer Auslastung von 100,9 Prozent entspricht. Das Abendstück „Die drei Musketiere“ sahen sich mit einer Auslastung von 99,1 Prozent insgesamt 18.264 Zuschauer an. Zählt man die beiden jeweils an einem Abend aufgeführten Produktionen „The Sound of Music“ (1063 Besucher, 103,8 Prozent Auslastung) und den Poetry-Slam (rund 1000 Besucher, 97,7 Prozent Auslastung) hinzu, ergibt sich eine Gesamtbesucherzahl von knapp über 43.000 Menschen in diesem Naturtheater-Sommer.

„Ein überragendes Ergebnis“, freut sich Thomas Schirm, der explizit die Arbeit des gesamten Vereins hervorhebt. „Man darf nicht vergessen, dass wir das im Ehrenamt machen. Ohne die vielen helfenden Hände in sämtlichen Bereichen wäre das nicht zu stemmen. Das macht uns stolz.“ Man habe natürlich auf eine publikumsstarke Saison gehofft, der starke Vorverkaufsstart im Dezember vergangenen Jahres habe diese Hoffnung noch einmal befeuert.

„Die drei Musketiere“ konnte eine Auslastung von fast 100 Prozent verzeichnen.
„Die drei Musketiere“ konnte eine Auslastung von fast 100 Prozent verzeichnen. Foto: Natascha Schröm

Die Zahlen lassen sich laut Schirm auch darauf zurückführen, dass mit den beiden Stücken zwei bekannte Titel auf dem Spielplan standen. „Kennt das Publikum die Titel nicht, wartet es traditionell eher etwas ab.“ Insbesondere die Fechtchoreografien bei den „Musketieren“ sowie das Kostümbild bei „Alice“ seien auf enthusiastische Resonanz beim Publikum gestoßen. Die Freilichtbühne Hornberg war von den Wunderland-Kostümen übrigens so begeistert, dass sie den Bestand für ihre eigene Inszenierung des Klassikers im kommenden Jahr ausleihen werde.

Auch die wechselhaften Wetterverhältnisse dieses Sommers konnten die Spielzeit nicht nennenswert beeinflussen. Unterbrochen oder gar abgebrochen werden musste keine Aufführung.

Als nächstes: Lamathea, Herbststück, Wintermärchen

Da nach der Saison im Naturtheater bekanntlich vor der Saison ist, richten sich die Augen des Vereins neben dem Kino-Open-Air nun in erster Linie auf das Landesamateurtheaterfestival Lamathea, welches das Naturtheater von 2. bis 5. Oktober gemeinsam mit dem Schnaitheimer Sasse-Theater ausrichtet. Direkt im Anschluss, ab 10. Oktober, steht das Herbststück „Pension Schöller“ auf dem Programm, ehe ab 22. November das Wintermärchen „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ aufgeführt wird.

Zwölfmal mehr als 40.000 Besucher

Erst seit 34 Jahren werden die Besucherstatistiken im Naturtheater archiviert. Mit 47.914 Besuchern verzeichnete die Spielzeit 2016 mit den Stücken „Die Feuerzangenbowle“ und „Die kleine Hexe“ einen neuen Zuschauerrekord. Bis dahin hatte die Bestmarke von 47.463 Zuschauern aus der Spielzeit 2001 („Sister Act“ und „Pünktchen und Anton“) resultiert.

Über 40.000 Besucher zählte man im Naturtheater in diesem Jahrtausend übrigens noch neun weitere Male: 47.375 in der Spielzeit 2012 („Das Wirtshaus im Spessart“ und „Michel aus Lönneberga“), 46.900 in der Spielzeit 2014 („Blues Brothers“ und „Pippi Langstrumpf“), 46.250 in der Spielzeit 2013 („Kohlhiesels Töchter“ und „Robin Hood“), 43.396 Besucher in der Spielzeit 2017 („My Fair Lady“ und „Der Zauberer von Oz“), 43.227 in der Spielzeit 2007 („Don Camillo“ und „Die Biene Maja“), 42.706 in der Spielzeit 2002 („Das Dschungelbuch“ und „Momo“), 41.125 in der Spielzeit 2011 („Ich denke oft an Piroschka“ und „Pinocchio“), 40.990  in der nun zurückliegende Spielzeit 2025 („Die drei Musketiere“ und „Alice im Wunderland“) sowie 40.301 in der Spielzeit 2003 („Der Glöckner von Notre Dame“ und „Der kleine Vampir“). Zu beachten ist, dass die Stücke zum Teil unterschiedlich oft aufgeführt wurden.

In den 20 Jahren zuvor hatte es über 40.000 Besucher lediglich einmal gegeben, und zwar 42.227 in der Spielzeit 1999, als „Annie“ und „Der Räuber Hotzenplotz“ gegeben worden waren.

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar