Mit der Benefiz-Musical-Gala „Musical Daheim!“ verwandelte sich die evangelische Kirche Mergelstetten in einen ebenso intimen wie eindrucksvollen Kulturraum. Rund 280 Besucherinnen und Besucher erlebten ein Konzert, das musikalische Qualität, lokale Verbundenheit und soziales Engagement überzeugend miteinander verband.
Initiator, Moderator und Sänger Steffen Vogel (S.V-Entertainment) hatte für den Abend ein vielseitiges Ensemble zusammengestellt. Gemeinsam mit Angelika Erlacher, Thomas Hiermeier, den Heidenheimer Vokalisten Emily Barth und Dennis Glatzel sowie dem Ulmer Pianisten Luca Pfeifer präsentierte er einen Querschnitt der Musical-Welt.
„Jungs-gegen-Mädchen“-Duell in Mergelstetten
Das Programm reichte von Klassikern aus Musicals wie „Elisabeth“, „Jekyll & Hyde“ und „Die drei Musketiere“ bis hin zu populären Disney-Nummern aus „Die Eiskönigin“ und „Mary Poppins“. Gesanglich zeigte sich das Ensemble durchweg auf hohem Niveau, getragen von Pfeifers sensibler, aus dem klassischen Repertoire geschulter Klavierbegleitung, die dem Abend eine besondere Note verlieh.
Ein humorvoller Höhepunkt war das „Jungs-gegen-Mädchen“-Duell: Während die Herren mit einem Udo-Lindenberg-Medley („Mädchen aus Ost-Berlin“, „Cello“, „Sonderzug nach Pankow“, „Ich mach mein Ding“) antraten, konterten die Damen mit „Frei und schwerelos“ aus dem Musical „Wicked“. Über den Sieger entschied Lara Tschabrun, künstlerische Vorständin des Naturtheaters Heidenheim, die von Vogel spontan aus dem Publikum ausgewählt wurde. Entschieden wurde dabei durch die Lautstärke des Applauses aus dem Saal – ein Moment, der für eine spürbare Nähe zwischen Bühne und Publikum sorgte.
Bewusste Wohnzimmeratmosphäre
Auch die Inszenierung trug maßgeblich zur Wirkung des Abends bei. Durch die Lichtgestaltung von Max Schneider wurde der Kirchenraum immer wieder neu interpretiert, während der speziell für das Konzert installierte Ton von Riccardo Rose für klare und ausgewogene Klangverhältnisse sorgte. Eine eigens errichtete Bühne mit Teppich, Sofa und Stehlampen aus Omas Wohnzimmer schuf eine bewusst intime „Wohnzimmeratmosphäre“ und unterstrich das Konzept der Veranstaltung.
Mit minutenlangen stehenden Ovationen und dem gemeinsamen Abschlusslied „Oh du fröhliche“ endete ein Abend, der zeigte, welches kulturelle Potenzial in der Region steckt – und wie wirkungsvoll es eingesetzt werden kann.

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1000 Euro für soziale Zwecke
Der Benefizgedanke stand bei dem Musical-Abend stets im Mittelpunkt. Vorgestellt wurden der Förderkreis für Tumor- und leukämiekranke Kinder Ulm durch die Vorsitzende Elvira Wäckerle sowie die Freie Michaelschule Heidenheim durch Lehrerin und Vorstand Tanja Birkhold. Nach der ersten Hochrechnung kamen durch den Abend rund 1000 Euro an Spenden zusammen, welche zu gleichen Teilen an die beiden Stiftungen gehen.

