7. September

Mondfinsternis über Heidenheim: Tipps zum Beobachten vom Astronomieverein

Am Sonntagabend tritt der Mond in den Schatten der Erde. Die totale Mondfinsternis ist auch in Heidenheim sichtbar – wenn der Blick nach Osten frei ist.

Am Sonntag, 7. September, zeigt sich genau zu Prime-Time am Himmel ein seltenes Schauspiel: eine totale Mondfinsternis. Der September-Vollmond erscheint am Abend als dunkelroter „Blutmond“. Klarer Himmel vorausgesetzt, wird diese Mondfinsternis auch von Heidenheim aus gut zu beachten sein. Von wo man den Mond am besten sieht und wie man sich darauf vorbereiten kann, das erklärt Herbert Neuberger, Vorsitzender des Astronomievereins Heidenheim.

Wann ist die Mondfinsternis zu sehen?

Die totale Phase der Finsternis beginnt um 19.31 Uhr und endet 20.53 Uhr, wenn sich der Mond dann langsam wieder aus dem Kernschatten der Erde herausschiebt. Allerdings geht der Mond in Heidenheim erst um 19.45 Uhr auf, so dass er bereits verfinstert über dem Osthorizont erscheint. Jedoch wird der Himmel dann noch sehr hell sein. Eine merkliche Dämmerung beginnt gegen 20.15 Uhr. Von da bis zum Ende der Totalität bestehen also die besten Chancen, den sogenannten“ Blutmond“ zu sehen.

Warum sieht der Mond rötlich aus und verschwindet nicht ganz?

Der Mond taucht zwar in den Erdschatten ein, wird aber nicht ganz schwarz, weil Rückstrahlung der Erde sowie Streulicht den Mond bescheint. Deshalb bleibt er rötlich schimmernd zu sehen.

Wo kann man die Finsternis in Heidenheim am besten beobachten?

Die Sternwarte auf dem Erbisberg ist diesmal nicht geeignet – dort stehen zu viele Bäume im Osten, sodass der Mond über den Bäumen erst aufsteigt, wenn die Finsternis schon fast wieder vorbei ist. Gute Standorte in Heidenheim sind der Schlossberg, der Zanger Berg in der Nähe des Hochhauses, die Reutenen, der Waldfriedhof oder der Mittelrain. Wichtig ist eine freie Sicht nach Osten bis zum Horizont.

Braucht man eine Schutzbrille?

Nein, anders als bei einer Sonnenfinsternis ist die Beobachtung völlig ungefährlich.

Welche Hilfsmittel sind sinnvoll?

Mit bloßem Auge ist die Finsternis gut zu sehen. Wer ein Fernglas oder einen Feldstecher nutzt, erkennt mehr Details. Fotos kann man mit modernen Handys machen, dank guter Algorithmen kann man damit inzwischen beeindruckende Fotos aufnehmen. Auch ich werde mit dem Handy fotografieren und spare mir, viel Equipment mitzunehmen. Ich werde versuchen, von Nattheim aus zuzuschauen.
Laut Wettervorhersage könnte es am Sonntagabend bewölkt sein. Aber vielleicht ergeben sich Wolkenlücken – also Geduld mitbringen.

Wann ist die nächste Gelegenheit?

Eine totale Mondfinsternis gibt es im kommenden Jahr nicht. Allerdings gibt es in der Nacht vom 27. auf den 28. August eine partielle Mondfinsternis, bei der der Mond nicht vollständig, aber zumindest zum Großteil in den Erdschatten tritt. Allerdings habe ich noch den Hinweis auf ein anderes spektakuläres Ereignis: am 12. August 2026 gibt es eine totale Sonnenfinsternis, die in Nordwestspanien und auf Mallorca zu sehen sein wird. Vielleicht ist das für manche bei der Urlaubsplanung interessant. Von Deutschland aus ist es nur eine partielle Sonnenfinsternis.

Die wichtigsten Zeiten im Überblick

17.28 Uhr: Eintritt in den Halbschatten

18.27 Uhr: Eintritt in den Kernschatten

19.20 Uhr: Mond verfärbt sich rot (noch hell)

19.45 Uhr: Mondaufgang in Heidenheim (bereits verfinstert)

20.13 Uhr: Beginn der Totalität / Mitte der Finsternis

20.53 Uhr: Ende der Totalität

21.56 Uhr: Austritt aus dem Kernschatten

22.55 Uhr: Austritt aus dem Halbschatten