Soziales Engagement

Lions-Club Giengen-Heidenheim stärkt Kinder und Frauen in Not

Das Bildungsnetz des Kinderschutzbundes und das Frauenhaus profitieren vom Erlös, der jeweils im Sommer durch das Entenrennen erzielt werden. Was mit dem Geld alles bewirkt werden kann, erläuterten die Verantwortlichen bei der Spendenübergabe.

Das „Bildungsnetz“ des Heidenheimer Kinderschutzbundes erreicht sämtliche acht Grundschulen der Kernstadt. Mit einer Ausnahme: Die Friedrich-Voith-Schule verfolgt ein eigenes, gemeinschaftsschulisches Konzept. Vor einem Jahr, als der Lions-Club Giengen-Heidenheim bei der Spendenübergabe nach dem Entenrennen 2024 einen ausführlichen Arbeitsbericht erhielt, war das noch anders.

Und die Initiative soll noch weiter wachsen: Das „Bildungsnetz“, ein individuelles Unterstützungsangebot für Grundschüler, soll stärker expandieren – nun auch in den Landkreis hinein: „Mit Herbrechtingen gibt es bereits eine Kooperation“, sagt Britta John, Geschäftsführerin des Heidenheimer Kinderschutzbundes. Und ihre für das „Bildungsnetz“ zuständige Mitarbeiterin Kerstin Krieger ergänzt: „Uns liegen Anfragen aus Giengen und Königsbronn vor“.

Mit bislang 40 Lernbegleitern, speziell präparierten Ehrenamtlichen, die regelmäßig in die Schulen kommen und dort derzeit 250 Schüler betreuen, hat das rein durch Spenden finanzierte Förderangebot bereits stattliche Dimensionen angenommen. Und Bildung wird dabei beileibe nicht nur als Stärkung von Wissen und unterrichtsrelevanten Fähigkeiten verstanden, als eine Art Nachhilfe“etwa beim Schreiben oder Rechnen – die Persönlichkeiten der Kinder insgesamt sollen gestärkt werden: „emotional, sozial, kognitiv, sprachlich“, präzisiert Pädagogin Krieger.

Gefördert werden nicht nur „Kinder mit Migrationshintergrund“, sondern gleichfalls viele deutsche Grundschüler, nicht selten aus sozial schwachen Familien. Die 40 Lernbegleiter, „die Hälfte davon mit pädagogischem Hintergrund“, wie John schätzt, gehen regelmäßig, meist einmal wöchentlich, in die ihnen zugewiesenen Schulen. „Der Bedarf ist unfassbar groß“, meint John; weitere Lernbegleiter seien „herzlich willkommen“.

Der Lions-Club Giengen-Heidenheim unterstützt das „Bildungsnetz“ seit Jahren; aus dem Erlös des sommerlichen „Entenrennen“-Stadtfests geht traditionell die größte Summe projektgebunden an den Kinderschutzbund. Der jetzt überreichte Scheck war mit 7000 Euro ausgezeichnet. Weitere Unterstützung erfahren zudem soziale und kulturelle Einrichtungen Heidenheims in Gesamthöhe von 3000 Euro.

Einen Scheck über 2000 Euro erhielt bei demselben Treffen der Verein zur Förderung des Frauen- und Kinderschutzhauses Heidenheim. Dessen Vorsitzende Karin Bühner schilderte die Notwendigkeit der durch jährliche Spenden maßgeblich unterstützen Schutzeinrichtung. „Das Haus ist ständig voll“, oft gar zu klein – belegt übrigens nicht nur von Frauen, sondern meist auch von einer meist mindestens doppelt so großen Anzahl von Kindern. „Wir haben gerade eine Frau in Betreuung, die um ihr Leben fürchtet“. Man erfahre im Umgang mit den versorgten und sicher untergebrachten Frauen (regelmäßig schaut auch die Polizei vorbei) von „vielen nicht für möglich gehaltenen menschlichen Tragödien“. Frauen jedwedes Alters werden betreut, auch solche mit ganz unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, berichtet Bühner: „Man sollte nicht glauben, dass deutsche Frauen im Jahr 2025 von solchen Bedrohungen betroffen sein können.“