Mit Verwunderung habe ich die Halbzeitbilanz unseres Oberbürgermeisters gelesen. Und noch mehr verwundert es mich, dass es keinerlei öffentliche Reaktionen darauf gibt. Ebenso wenig gab es eine Diskussion nach der schnellen Entlassung des Citymanagers, der nach nur drei Monaten wieder weg war. Für mich zeigt das deutlich: Unser Stadtoberhaupt hat weder ein Interesse am Wohl der Bürger noch am Zusammenhalt in unserer Stadt.
Eine Stadt lebt von Miteinander, Vertrauen und konstruktiver Zusammenarbeit. Doch in Heidenheim erleben wir das Gegenteil. Immer mehr Mitarbeiter verlassen die Verwaltung, Projekte stocken, und im Rathaus herrschen offenbar Unstimmigkeiten, die von ganz oben ausgehen. Wer so führt, zerstört Motivation und Vertrauen. Besonders deutlich wird mir das, wenn ich den Vergleich ziehe. In einer Nachbargemeinde durfte ich erleben, wie ein Stadtoberhaupt mit echter Herzlichkeit und Nähe auf seine Bürger zugeht. Dort wird der Bürgermeister auf der Straße mit einem Lächeln begrüßt, es entstehen spontane, ehrliche Gespräche, die zeigen, dass Vertrauen und Respekt vorhanden sind. So etwas habe ich in Heidenheim die letzten vier Jahre nicht gesehen.
Es wirkt daher fast zynisch, wenn Herr Salomo Stadtspaziergänge mit Bürgern veranstaltet. Denn seien wir ehrlich: Was ändert sich danach wirklich? Solange es anscheinend an echter Offenheit, an Lösungen und am Willen zur Zusammenarbeit fehlt, bleibt es bei reinen Show-Terminen ohne Substanz. Ein Mensch, der in den letzten vier Jahren viel Vertrauen verspielt hat, wird sich kaum ändern. Heidenheim braucht eine verlässliche Führung und sollte rechtzeitig nach einem passenden Kandidaten für die nächste Wahl in spätestens vier Jahren suchen. Meine Hochachtung gilt dabei ausdrücklich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt, die trotz aller Schwierigkeiten stets freundlich, kompetent und für die Bürger da sind. Ute Ludwig, Heidenheim