Raser wird es in Heidenheim auch weiterhin geben, aber zumindest laufen sie bald an mehr Stellen in der Innenstadt Gefahr, zur Kasse gebeten zu werden: Der Gemeinderat hat beschlossen, fünf zusätzliche Blitzer aufzustellen.
Bislang gibt es solche an den Kreuzungen Olga-/Marienstraße und Brenz-/Ploucquetstraße. Hinzu kommen demnächst stationäre Tempomessungen an den Ecken Clichy-/Darwinstraße und Clichy-/Wagnerstraße. Geschwindigkeits- und Rotlichtverstöße parallel werden an der Ecke Wilhelm-/Bergstraße und an der Heckentalkreuzung dokumentiert. Dort sind gleich zwei Anlagen vorgesehen.
Stadt kauft Enforcement Trailer
Für jede Form der Überwachung beschafft die Stadt eine Kamera. Die Geräte wechseln dann zwischen den verschiedenen Säulen. Außerdem können dort die mobilen Blitzer eingesetzt werden, über die die Stadt bereits verfügt. Darüber hinaus soll kommendes Jahr ein als Enforcement Trailer bezeichneter Anhänger angeschafft werden, aus dem heraus sich das Verkehrsgeschehen kontrollieren lässt.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung blickte Dr. Waltraud Bretzger (CDU) wenig zuversichtlich voraus: „Leider werden sich die Anlagen in der Anfangsphase rentieren.“ Nach und nach werde sich dann aber hoffentlich ein Lerneffekt zeigen, zumal Rotlichtunfälle oftmals mit schweren Folgen einhergingen. Die Blitzer sind aus Bretzgers Sicht sinnvoll, „denn was nicht sanktioniert wird, das wird nicht eingehalten“. Ähnlich argumentierte Uwe Gobbers (SPD). Er sprach von einem hohen Ertrag, wenn man an dauerhafte körperliche Schäden bei Unfallopfern denke: „Der gesellschaftliche Gewinn ist gar nicht in Euro auszudrücken.“
Einig mit dieser Einschätzung zeigte sich Andreas Antoniuk (Grüne), während Helmuth Feichtenbeiner (SPD) als einziger Stadtrat dagegen stimmte. Er bezeichnete 295.000 Euro für die geplanten Anschaffungen als zu teuer: „Wie viele Bußgeldbescheide müssen dafür ausgestellt werden?“ Außerdem trieb ihn die Befürchtung um, „dass wir bald Blitzerstadt genannt werden“.