Geringer kann eine Veränderung nicht ausfallen. Im Landkreis Heidenheim war im Juli eine arbeitslose Person weniger gemeldet als im Juni. Auf die jetzt von der Agentur für Arbeit veröffentlichte Statistik wirkt sich diese minimale Verbesserung nicht nachhaltig aus. Aus 0,0 Prozent Abweichung zum Vormonat kann je nach Sichtweise gleichwohl etwas Positives herausgelesen werden: Alle anderen Geschäftsstellen im Bezirk der Agentur für Arbeit verzeichneten Anstiege, wenn auch vergleichsweise moderate.
Ende Juli waren im Kreis Heidenheim und im Ostalbkreis insgesamt 11.113 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 141 mehr als im Juni und 1152 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosen waren mit 3824 in Heidenheim registriert (Juni: 3825). In Schwäbisch Gmünd waren es 3672 (3623), in Aalen 2471 (2406), in Ellwangen 584 (567), in Bopfingen 562 (551). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung sind, stieg um 64 auf 3575. Das entspricht einer Quote von 32,2 Prozent.
Quote in der Region gestiegen
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, nahm von 4,2 auf 4,3 Prozent zu. In Schwäbisch Gmünd kletterte sie leicht von 4,7 auf 4,8, in Aalen und Bopfingen jeweils von 3,7 auf 3,8, in Ellwangen von 2,2 auf 2,3 Prozent. Einzige Ausnahme: In Heidenheim verharrte sie bei 5,0 Prozent.
Stefan Schubert, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Aalener Agentur für Arbeit, verweist darauf, dass die Gruppe der unter 25-Jährigen den stärksten Anstieg zu verzeichnen hat. Die leicht auf 3,4 Prozent angestiegene Jugendarbeitslosigkeit relativiere sich allerdings in der Regel nach der Ferien- und Urlaubszeit schnell wieder, denn vor allem Schulabgänger und Ausbildungsabsolventen meldeten sich vorübergehend arbeitslos und fänden erfahrungsgemäß nach den Ferien eine Anstellung.
Beratung auch in den Ferien
„In den Sommerferien haben nur die Schulen geschlossen, nicht unsere Berufsberatung“, so Schubert. Es lasse sich auch kurzfristig ein persönlicher Termin mit den Beratern und Beraterinnen vereinbaren.
Im Juli nahmen in Ostwürttemberg 718 Personen aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung auf, während sich 953 im Anschluss an eine Tätigkeit arbeitslos meldeten. Im gleichen Zeitraum wurden dem Arbeitgeberservice 469 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 144 (23,5 Prozent) weniger als im Juni. Seit Jahresbeginn summierten sich die Angebote auf 4232 – 10,8 Prozent weniger als 2024.
Als zentralen Schlüssel für nachhaltigen beruflichen Erfolg bezeichnet Schubert Qualifizierung: „In einem modernen Arbeitsmarkt ist die berufliche Weiterbildung nicht mehr nur eine Option. Sie ist oft die Voraussetzung, um erfolgreich, sicher und zukunftsfähig im Berufsleben zu bleiben.“ Erfreut zeigt sich der Agenturchef daher über das große Interesse an den jüngsten Weiterbildungstagen in Heidenheim und Aalen.
Das laufende Berufsberatungsjahr hat bereits im Oktober 2024 begonnen. Seither meldeten sich im Ostalbkreis 1440, im Kreis Heidenheim 794 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das sind 29 mehr als im vorangegangenen Jahr. Gleichzeitig gingen 3650 Angebote für Ausbildungsstellen ein, was einem Minus von 292 entspricht. Schubert macht allen Interessenten Mut, sich umzusehen: „Mit aktuell 1380 freien Ausbildungsplätzen in verschiedenen Berufen bieten sich für Jugendliche noch Chancen für einen Ausbildungsbeginn in diesem Herbst, denn viele regionale Betriebe suchen noch immer geeignete Auszubildende.“
Weniger Bedarf an Kurzarbeit
Im Juli haben in Ostwürttemberg 32 Betriebe für 277 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Im Juni hatten das noch 27 Betriebe für 318 Personen getan. Unterdessen liegen endgültige Zahlen für Januar 2025 vor. Damals befanden sich 3140 Beschäftigte in 64 Betrieben in Kurzarbeit.