Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat in Ostwürttemberg einen Höchstwert erreicht. Ende 2024 stieg die Zahl der Arbeitnehmer, für die Sozialversicherungspflicht besteht, erstmals auf über 190.000. Der Wert lag zum Ende des vergangenen Jahres bei genau 190.040 Beschäftigten. Damit lag die Zahl um gut 5,1 Prozent höher als vor sechs Jahren Ende 2018. Damals lag der Wert bei 180.760 arbeitenden Menschen. Dies teilt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwürttemberg mit.
„Die Entwicklung zeigt, dass in der Region Ostwürttemberg in den vergangenen sechs Jahren neue Arbeitsplätze aufgebaut wurden“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler. Rund 9.300 mehr Menschen seien in wesentlichem Umfang in Unternehmen der Region beschäftigt gewesen und hätten zu einer Steigerung des Wohlstands in der Region beigetragen, meint Rentschler. „Die seit 2021 initiierte Offensive ‚Zukunft Ostwürttemberg‘ hat dazu ihren konstruktiven Beitrag geleistet“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer zu den Zahlen.
Fachkräfte-Reserven wurden gehoben
Innerhalb der Zukunftsoffensive und dem Masterplan für die Region bildet das Themenfeld Beschäftigung und Qualifizierung eine wichtige Rolle. „Die Fachkräfteakquise wird innerhalb der Fachkräfteallianz Ostwürttemberg seit 2021 intensiv bearbeitet. Eine Vielzahl an Maßnahmen trägt dazu bei, dass Fachkräfte-Reserven gehoben wurden“, erklärt der IHK-Hauptgeschäftsführer.
Im Herbst 2025 soll der Masterplan 2.0 präsentiert werden. Der Steuerungskreis der Zukunftsoffensive hat die Fortschreibung der Ziele und Projekte für die Region auf den Weg gebracht. Die IHK Ostwürttemberg koordiniert zusammen mit den beiden Landräten Dr. Joachim Bläse (Ostalbkreis) und Peter Polta (Heidenheim) darin weiterhin gemeinsam mit 20 Partnern die Neuaufstellung der Region.
Darin enthalten wird erneut das fundamental wichtige Themenfeld „Bildung und Beschäftigung“ sein. „Es wird in den kommenden Jahren noch wichtiger sein, dass berufliche Fähigkeiten mit der Transformation der Wirtschaft Schritt halten“, so Rentschler. Der Fachkräftemangel werde sich aufgrund der demografischen Entwicklung verschärfen. „Lebenslanges Lernen im Beruf wird entscheidend sein, um die Herausforderungen des Strukturwandels meistern zu können“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer.
Ältere sollen länger arbeiten
Um die sich in den kommenden Jahren verstärkt auftuende Fachkräftelücke zu schließen, könne es helfen, ältere Beschäftigte länger im Job zu halten. „Dazu müssen aber Anreize zur Frühverrentung abgeschafft werden. Sämtliche Hürden für die Weiterbeschäftigung – vor allem auch steuerliche – müssen beseitigt werden“, sagt Thilo Rentschler. Mit speziellen Bildungsprogrammen für ältere Arbeitnehmer zu digitalen Technologien und Künstlicher Intelligenz könnte es gelingen, das Berufsleben bis zum gesetzlichen Rentenalter und darüber hinaus zu verlängern, hofft der IHK-Hauptgeschäftsführer weiter.