Rittersaal, Schlosshof, Schlosspark

Heidenheimer Whild Stage plant 2024 auf Schloss Hellenstein ein Lichtkunstfestival

Auf Schloss Hellenstein veranstaltet die Heidenheimer Whild Stage dieses Jahr ein sogenanntes Lichtkunstfestival. Der Fokus soll dabei weniger auf Musik und mehr auf bildender Kunst liegen. Auch die Stadt Heidenheim ist involviert.

Ihr erstes, zaghaftes Kennenlernen fand unter dem Dach des Opernzelts statt. Der Heidenheimer Verein Whild Stage und die Opernfestspiele. Techno und Klassik. Vergangenes Jahr am Ostersamstag kokettierten diese beiden doch eher diametral entgegengesetzten Genrevertreter erstens miteinander und zweitens mit Erfolg. Die Opernfestspiele stellten der Whild Stage das Opernzelt als Schauplatz für deren Auftakt-Veranstaltung zur Verfügung. In diesem Jahr soll die Kooperation wiederholt werden – in deutlich größerem Umfang.

Von 27. April bis 4. Mai ruft die Whild Stage ein sogenanntes Lichtkunstfestival aus. Ort des Geschehens ist das Revier der Opernfestspiele. Eine Woche lang wird das Künstlerkollektiv Schloss Hellenstein bespielen, inklusive Rittersaal, Schlosshof und Schlosspark. „Das, was wir bislang mit Musik gemacht haben, soll es jetzt in der Kunstversion geben“, erläutert Florian Görlitz, eines der Gründungsmitglieder der Whild Stage.

Florian Görlitz, eines der Gründungsmitglieder der Whild Stage. Rudi Penk

Lichtinstallationen, auch in Kombination mit Ton, zudem Werke abseits der bildenden Kunst, etwa körperliche Aufführungen, seien angedacht. Neben einer Vernissage, einem Familientag am 1. Mai sowie diversen Führungen ist zudem eine große Abschlussparty geplant. Über die Festival-Woche hinweg sollen unter anderem die Museen auf dem Schlossberg in die Aktivitäten miteinbezogen werden. „Überhaupt wollen wir so viele Heidenheimer Institutionen miteinbeziehen, wie möglich“, verkündet Whild-Stage-Pressesprecherin Reika Novak.

Neben regionalen Kunstschaffenden erhofft sich der Verein auch die Präsenz überregionaler Künstlerinnen und Künstler. Generell wünsche man sich, „über die Stadtgrenzen hinaus Wellen zu schlagen“.

Stadt Heidenheim bezuschusst Lichtkunstfestival der Whild Stage

Als die Whild Stage vergangenes Jahr ihre Auftakt-Veranstaltung am Suppenkopf mit Unterstützung der Stadt Heidenheim inszenierte, sei ein Lichtkunstfestival noch nicht in Planung gewesen. „Doch ich denke, dass wir uns dadurch und generell in der letzten Saison sehr bewiesen haben und gezeigt haben, dass wir solche Veranstaltungen auf einem professionellen Level machen können“, so Novak. Die Stadt Heidenheim scheint ähnlicher Meinung zu sein.

Etwa die Hälfte des Budgets des Lichtkunstfestivals stemmt die Whild Stage im ersten Jahr selbst, die Stadt fördert das Event mit einem Zuschuss in Höhe von 74.150 Euro. Dieser Zuschuss verteilt sich auf drei Jahre: 2024 werden 50.050 Euro ausgeschüttet, 2025 14.050 Euro und 2026 10.050 Euro. Die Stadtwerke Heidenheim haben einen Zuschuss von 17.000 Euro zugesagt, zudem ist die Whild Stage auf der Suche nach weiterer Sponsoren. Schon jetzt plant der Verein, das Festival jährlich zu veranstalten, ab 2027 soll es sich selbst tragen.

Whild-Stage-Pressesprecherin Reika Novak. Rudi Penk

„Nur durch den Zuschuss der Stadt ist es für uns möglich, bereits im ersten Jahr hohe Qualität zu bieten. Das Geld der Stadt ist vor allem dafür da, die Kunst selbst zu unterstützen. Die Infrastruktur liefern wir selbst“, erklärt Görlitz. Den Kostenschwerpunkt würden die vielfältigen, exklusiv von unterschiedlichen Kunstschaffenden angefertigten Kunstwerke machen. Diese sollen in den Folgejahren wiederverwendet, weiterentwickelt und ergänzt werden. Aus diesem Grund sind die Kosten in der Implementierungsphase der ersten drei Jahre höher als voraussichtlich später.

Finanziell bewege sich das Lichtkunstfestival auf einem ähnlichen Level wie das jährlich bei Fleinheim veranstaltete Zweitakt-Festival. Letzteres soll auch 2024 wieder stattfinden. Um alle geplanten Events in diesem Jahr meistern zu können, wird die diesjährige Auftakt-Veranstaltung mit dem Lichtkunstfestival zusammengelegt.

Whild Stage froh über wachsenden Fokus auf Jugendkultur in Heidenheim

Innerhalb des Vereins sei man sehr froh darüber, dass in Heidenheim seit einiger Zeit ein wachsender Fokus auf Jugendkultur und Jugend gelegt werde. Der wirtschaftliche Faktor von jugendorientierter Kultur ist laut Florian Görlitz nicht zu unterschätzen: „Das Ganze fließt letztlich ja wieder in die Region zurück und macht Heidenheim attraktiver.“ Übrigens: Die Idee zum Lichtkunstfestival ist laut Florian Görlitz nicht zuletzt auf Oberbürgermeister Michael Salomo zurückzuführen – bei seinem Besuch des Zweitakt-Festivals habe er die Whild-Stage-Mitglieder motiviert, sich an eine größere Hausnummer in Sachen Festivals heranzuwagen.

Lichtkunstfestival findet parallel zur Musiknacht statt

Parallel zum Eröffnungstag des Lichtkunstfestivals, dem 27. April, findet in Heidenheim die Musiknacht statt. Konkurrenz in Sachen kulturfreudiges Publikum sieht die Whild Stage darin nicht, zumal der Verein selber keine kommerzielle Motivation habe – sämtliche Einnahmen fließen in weitere Veranstaltungen. Das Künstlerkollektiv freue sich über das große kulturelle Angebot in der Stadt und das Potenzial zur Zusammenarbeit.

Zusammen mit Andreas Antoniuk, einem der Veranstalter der Musiknacht, befinde sich das Kollektiv im Austausch – eine Kooperation beider Veranstaltungen sei geplant. „Zufällig findet beides am selben Tag statt, aber wir glauben, dass wir uns gegenseitig super promoten und ergänzen können“, findet Florian Görlitz.

Eine Kooperation soll es auch mit den Opernfestspielen geben. Das Lichtkunstfestival endet einen Tag, bevor auf dem Schlossberg der Aufbau für die Festspiele beginnt. Geplant ist hier, sich die Infrastruktur zu teilen, dazu zählen Strom- und Wassersysteme, Verkaufsstände sowie Toiletten.

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