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Heidenheimer Testeinkauf im November 2024: Welche Lebensmittel sind teurer geworden, welche günstiger?

In regelmäßigen Abständen vergleicht die HZ die Preise von 20 Artikeln bei den immer gleichen Händlern in Heidenheim. Im November 2025 fällt auf: Es gibt mehrere Preis-Ausreißer nach oben und nach unten. Insgesamt hat sich der Einkauf minimal verbilligt. Hier die Details:

Welche Waren des täglichen Bedarfs sind teurer geworden? Welche günstiger? Um dies herauszufinden, nimmt die HZ in regelmäßigen Abständen in einem Warenkorb die immer gleichen 20 Produkte unter die Lupe. Diese werden im immer gleichen regionalen Supermarkt in Heidenheim auf Preisveränderungen überprüft. Der Fokus liegt dabei auf Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Benzin. Zuletzt hatte die HZ im Januar einen Testeinkauf gemacht. Höchste Zeit also, alle Preise aktuell mal wieder zu prüfen. Das Ergebnis: Der HZ-Warenkorb ist minimal günstiger geworden. Die Ersparnis beträgt allerdings gerade mal etwas mehr als ein Prozent.

Die Ausreißer in der Liste: Äpfel und Kaffee sind im Vergleich zum Januareinkauf deutlich teurer geworden. Mehl, Butter und Tomaten hingegen viel günstiger. Wie lässt sich das erklären? Hier die Details:

Insgesamt ist die Inflation im ersten Halbjahr 2025 gesunken. Ihren Tiefststand erreichte sie mit jeweils zwei Prozent im Juni und im Juli. Seither steigt die Kurve tendenziell wieder an. Die Gesamtteuerung für Oktober betrug 2,3 Prozent und lag damit wieder auf dem Niveau vom Januar. Die Preise von einzelnen Lebensmitteln entwickeln sich aber oft unabhängig von der Gesamtinflation. Die Ursachen dafür sind gute oder schlechte Ernten, der Weltmarkt, Naturkatastrophen oder auch veränderte Lohn- und Energiekosten.

Äpfel und Kaffee sind teuer als im Januar

Darauf lässt sich auch zurückführen, warum gerade Kaffee derzeit so teuer ist. 40 Prozent der weltweiten Ernte stammen aus Brasilien, wo Brände, Hitze und Dürren Teile des Ertrags vernichtet haben. Auch in weiteren Kaffee-Erzeugerländern rund um den Äquator hat der Klimawandel zu Ausfällen geführt. Dem so ohnehin verringerten Angebot an Kaffee auf dem Weltmarkt steht eine gestiegene Nachfrage gegenüber. Denn auch in Asien und Afrika steigt der Kaffee-Konsum seit Jahren an.

Bei den Äpfeln hingegen handelt es sich um eine saisonal übliche Verteuerung. Bemerkenswerterweise sind Äpfel im Herbst nach der Ernte besonders teuer (um die 2,79 bis 2,99 Euro). Dies zeigt ein Blick auf den Apfelpreis in den zurückliegenden Herbsten. Der Preis ist somit zwar höher als noch im Januar, aber nicht unüblich hoch für die Jahreszeit.

Die anhaltende Preissteigerung beim Brot indes geht auf anhaltend hohe Energiekosten zurück. Ebenfalls zu Buche schlagen im Bäckerhandwerk die Personalkosten, da es viele Menschen braucht, um Brot zu backen, auszufahren und zu verkaufen. Auch der derzeit niedrige Getreidepreis scheint hier kaum zu entlasten.

Dass das gemischte Gulasch geringfügig teurer geworden ist als im Januar, dürfte ebenfalls einem größeren, bundesweiten Trend folgen: Es gibt insgesamt immer weniger Rinder im Land. Die Zahl der Höfe und damit der gehaltenen Tiere geht seit Jahren zurück.

Butter ist günstig wie seit Jahren nicht

Aber: Es ist bei Weitem nicht alles teurer geworden. Einige Produkte sind auch deutlich günstiger als noch im Januar. Wenig verwundern mag das bei frischem Gemüse, das im Winter grundsätzlich teurer ist, weil es unter großem Energieaufwand in Gewächshäusern gezogen werden muss, statt im Freiland. Ein genauerer Blick lohnt aber auf den Butterpreis, der seit Wochen nur eine Richtung kennt (nach unten) und der erklärungsbedürftig ist. Woran liegt’s? Der Grund ist simpel, aber folgenreich: Es ist auf dem Markt derzeit sehr viel Milch verfügbar. Und diese hat einen besonders hohen Fettgehalt. Entsprechend sind Produkte, die aus dieser Art Milch hergestellt werden, derzeit günstig. Dies gilt also nicht nur für die Butter, sondern auch für Käse.

Dass Mehl und Nudeln günstiger geworden sind, hat – wie oben erwähnt – mit den Getreidepreisen zu tun, die 2024 aufgrund von Ernteausfällen überdurchschnittlich hoch waren und 2025 wieder sanken. Mehl und Nudeln haben sich im November 2025 somit wieder auf dem Niveau von 2024 eingependelt.

Und auch das Benzin ist im Vergleich zum Januar günstiger geworden. Nach einer Preisspitze im Februar ging es beim Sprit das gesamte restliche Jahr eher nach unten als nach oben. Der Preis im bundesweiten Durchschnitt schwankt seit April zwischen 1,69 und 1,67 Euro pro Liter E10. Da sich die Preise oft binnen eines Tages erheblich verändern, ist das E10 im HZ-Warenkorb sicherlich der am wenigsten vergleichbare Posten. Der diesmal genannte Preis von 1,61 Euro stammt vom Montagnachmittag.

Wie sieht also die Gesamtrechnung nach dem Testeinkauf aus? Neun Produkte sind teurer geworden, acht günstiger und drei im Preis gleich geblieben. Unterm Strich steht eine Gesamtersparnis von 1,3 Prozent. Eine deutliche Verteuerung ist das nicht, vor allem nicht im Vergleich zum vorangegangenen Warenkorb. Damals hatte ein sattes Plus von 12 Prozent im Vergleich zum Oktober 2024 auf dem Kassenzettel gestanden.

Diese Produkte werden im Dauertest verglichen

Ein Kilogramm Genetztes Brot und eine Brezel (beides Bäckerei Gnaier), 500 Gramm Kaffee (Tchibo Feine Milde), einen Kasten Mineralwasser (Krumbacher Classic, zwölf Glasflaschen), ein Liter Apfelsaft (Kaufland, Tetrapak), ein Liter frische Vollmilch (3,5% Fett, Tetrapak), ein Kilogramm Käse (Holl. Gouda jung, 48% Fett), 250 Gramm Butter (deutsche Markenbutter), zehn Eier (aus Freilandhaltung, Gr. L), ein Stück Salat (Kopfsalat), ein Kilogramm Rispentomaten (Handelsklasse eins), ein Kilogramm Äpfel (Gala), ein Kilogramm Weizenmehl (Typ 405), ein Kilogramm Nudeln (Zabler, Hochzeitsnudeln, Breite Bandnudeln), 100 Gramm gekochter Hinterschinken, ein Kilogramm Gulasch (Rind, beides Metzger Heußler), ein Döner Kebab (Ali Baba) und ein Liter Speiseöl (Rapsöl). Abseits der Lebensmittel: ein Liter Benzin (Super E10) und eine Packung Windeln (Pampers Baby Dry Gr. 3).