Noch keine Nachricht aus Berlin

Heidenheimer Rathaus wartet auf Zuschuss für Waldbad-Sanierung

Die Heidenheimer Stadtverwaltung will das Waldbad auch mithilfe eines Bundeszuschusses für mehrere Millionen Euro sanieren. Noch gibt es allerdings keine Nachricht aus Berlin. Das ist der aktuelle Sachstand.

Angenehme 24 Grad. Wer das Heidenheimer Freibad besucht, kann sicher sein, es auch ohne Neoprenanzug im Wasser auszuhalten. Bislang jedenfalls. Allerdings ist die Heizung mittlerweile in die Jahre gekommen und bedarf einer Erneuerung. Wie schnell und in welchem Umfang sie erfolgen kann, hängt maßgeblich davon ab, ob Mittel aus einem Programm des Bundes fließen. Auch etliche Monate nach Ende der Antragsfrist ist aber noch keine Entscheidung aus Berlin durchgesickert. Alle Kommunen, die sich Hoffnungen auf Mittel aus dem Fördertopf machen, sitzen somit bislang auf dem Trockenen. Auch Heidenheim.

Das Waldbad wurde im Sommer 1954 eingeweiht, hat also demnächst 70 Jahre auf dem Buckel. Im Laufe der Zeit gab es zwar die eine oder andere Erweiterung und Sanierung. Wesentliche Teile der Installationen sind jedoch noch im Urzustand. Wenig überraschend gestaltet sich daher die Beschaffung von Ersatzteilen zunehmend schwierig, während gleichzeitig mehr Geld für Instandhaltung und Reparaturen nötig ist. Hinzu kommt die politische Vorgabe, bei der Wärmeerzeugung in einigen Jahren Klimaneutralität vermelden zu können.

Im ersten Anlauf kein Fördergeld fürs Waldbad

Schon im Jahr 2022 beantragte die Stadtverwaltung deshalb die Aufnahme in das Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Schnell erreichte aber eine Absage das Rathaus: Das Waldbad gehörte nicht zu den 148 vom Bundestag ausgewählten Vorhaben. Die Zahl der Bewerbungen lag mit 900 deutlich höher.

Im Sommer 2023 beschloss der Heidenheimer Gemeinderat einstimmig, den Antrag zu erneuern. Zuvor waren insgesamt 400 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden, verteilt auf den Zeitraum zwischen 2025 und 2028. Im Einzelfall übernimmt der Bund bis zu 45 Prozent der Kosten. Gedeckelt ist die Förderung bei sechs Millionen Euro, nachdem es bei der ersten Tranche nur drei Millionen gewesen waren. Grundsätzlich gute Nachrichten für die Verantwortlichen in Heidenheim - ist doch der ursprünglich ermittelte finanzielle Aufwand mittlerweile deutlich angewachsen.

Sanierungskosten auf mehr als zehn Millionen Euro gestiegen

Anfangs standen 6,75 Millionen Euro für die grundlegende Sanierung des Bades im Raum. Infolge erheblich gestiegener Baupreise und der Absicht, ein separates Sprungbecken anzulegen, ist jedoch längst schon von 10,5 Millionen die Rede. Bedeutet: Im ersten Fall hätte die Stadt mit einem Zuschuss von maximal 3,04 Millionen Euro planen können, im zweiten Anlauf wären es 4,73 Millionen. Vorausgesetzt natürlich, die Rechnung fällt nicht noch höher aus, und das Waldbad kommt überhaupt zum Zug.

Auch vor 60 Jahren wurde im Waldbad gebaut. Damals liefen die Arbeiten am Gaststättengebäude. Archiv

Das steht allerdings noch in den Sternen, wie Rathaussprecher Stefan Bentele auf Nachfrage mitteilt: „Der Bundestag sollte eigentlich im November vergangenen Jahres über die Förderanträge der Kommunen entscheiden, hat das aber nicht getan. Nähere Details wissen weder wir noch andere Kommunen, die auf die Förderung warten.“

Ein positiver Bescheid würde manche Sorgenfalte im Gesicht jener Beschäftigten der Stadtverwaltung glätten, die die Inbetriebnahme der Heizung und der Wasseraufbereitungsanlage im Frühjahr inzwischen als Glücksspiel bezeichnen. Und die Badegäste – seit 1954 mehr als elf Millionen – könnten sich darauf verlassen, dass das Wasser auch weiterhin verlässlich 24 Grad hat.

Verwaltung hat Alternativplan

Was geschieht, falls die Stadt Heidenheim auch im zweiten Versuch keine Förderung für das Waldbad erhält? „Sanieren müssen wir so oder so“, antwortet Rathaussprecher Stefan Bentele, „dann allerdings ausschließlich das Nötigste: die Heizungsanlage und die Wasseraufbereitung.“ Veranschlagt sind für diese Arbeiten etwa fünf Millionen Euro. Noch aber überwiegt die Hoffnung auf einen Zuschuss, und so sind im städtischen Etat für 2025 und 2026 zehn Millionen Euro berücksichtigt. Das damit verbundene Vorhaben schließt außer den genannten Maßnahmen auch die Elektrik, die Barrierefreiheit des gesamten Wegenetzes, Spielgeräte, die Sanierung des Kinderbeckens und ein neues Gebäude für die Wasseraufbereitung ein. Unabhängig davon sind im aktuellen Haushalt 500.000 Euro für Gebäudesanierungen im Waldbad vorgesehen.

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