Bernd Markus Junginger, in Heidenheim aufgewachsen, ebenso wie seine Großeltern und Eltern, hat sich mit Mitte 50 noch einmal Neuem zugewandt. In seinem Beruf als Energieberater hat er zahllose, „eher trockene“ Berichte verfasst, doch nun wollte er etwas schreiben, „was Spaß macht“, wie er sagt. Und Spaß machen seine „Geschichten aus dem wahren Leben“ – die sich teils ganz genauso, teils ähnlich zugetragen haben, manchmal auch verfremdet wurden.
Es sind persönliche Erzählungen der Hauptperson Heinrich, der mit Mitte 50 und einem Blick auf sein Leben feststellt: Er „hörte auf, die Welt zu gestalten. Er wurde Beobachter seiner Welt.“ Und diese Beobachtungen, kleine, gut zu lesende Episoden zeugen von einem wachen Geist, selbstreflektiert, auch selbstkritisch, und fast immer mit leisem Humor.
Ein Blick in die Zukunft
Junginger fragt sich: „Was ist nicht schon alles gewesen? Was wird nicht alles hier noch sein?“ Was werden seine Enkelinnen und Enkel von fünf erwachsenen Kindern in diesem Jahrhundert alles erleben? Es ist ihm wichtig, was er erlebt hat, zu Papier zu bringen. Denn was auf Papier festgehalten wird, „lebt noch ein bisschen länger, bis es irgendwann endgültig der Gegenwart entschwunden ist“, wie er schreibt. Auch die Vergänglichkeit, nicht nur des menschlichen Lebens, auch der Natur oder der Gebäude in Heidenheim, in Giengen, ist Thema seiner Geschichten. Junginger will unterhalten, auch zum Nachdenken anregen. In den Erzählungen geht es um Heinrich und seine Familie, um Weihnachten, Hochzeiten, Missgeschicke, die Natur, um Trauriges und Lustiges.
Junginger studierte und arbeitete in Stuttgart und Sachsen, ehe er nach Heidenheim zurückkehrte. Vor einigen Jahren hat er sich mit seiner Frau einen Traum erfüllt: Sie sind aufs Land gezogen und leben nun im Erzgebirge. Einmal im Monat kommt Junginger an die Brenz, arbeitet weiterhin als Energieberater und besucht seine Eltern und Kinder. Er hat schon ein nächstes Projekt: Sein Großvater und andere Verwandte haben Junginger viele Erzählungen aus ihren Leben diktiert, und er wird ein Buch schreiben über die Kindheit und das Leben seines Großvaters in Fleinheim – damit künftige Generationen wissen, wie es damals war.
Das schön gestaltete Buch „Mittendrin – Geschichten aus dem wahren Leben“ ist im Heidenheimer Pressehaus und im Buchhandel erhältlich. Mercedes Rehm