Bauantrag gestellt

Neuer Treffpunkt in Großkuchen greifbar nahe: mit Herz, Bagger und Spenden

In Großkuchen wird angepackt: Der neu gegründete Kultur- und Jugendverein arbeitet mit Hochdruck daran, seinem künftigen Treffpunkt Gestalt zu geben. Während der Bauantrag bei der Stadt Heidenheim liegt, haben die Mitglieder den Standort vorbereitet – und dabei beeindruckend viel Unterstützung aus dem Ort erfahren.

Die Aufbruchstimmung spürbar. Beim Treffen des Vorstands des im Mai gegründeten Kultur- und Jugendvereins aus Großkuchen herrscht Zuversicht, Tatendrang – und eine Portion Vorfreude. Denn die Mitglieder sind dem Ziel, einen festen Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft zu schaffen, ein gutes Stück nähergekommen.

„Wir haben im Spätsommer den Bauantrag gestellt, jetzt hoffen wir, dass die Genehmigung noch in diesem Jahr kommt“, sagt Vorsitzender Daniel Göttl. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Manuel Benz, Kassiererin Marie Oechsle, den Beisitzern Max Oechsle und Maximilian Göttl sowie Schriftführerin Kornelia Kaufmann besprach er, wie es weitergeht: Im Vordergrund steht im Moment die Spendenakquise, um die Container zu finanzieren.

Große Unterstützung von Firmen aus Großkuchen und Umgebung

Dass die Mitglieder so weit gekommen sind, verdanken sie auch der großen Unterstützung im Ort. „Was hier an Hilfsbereitschaft zusammenkommt, ist wirklich unglaublich“, sagt Göttl. Besonders freut ihn das Engagement der Schnaitheimer Firma Christian Maier: Deren Geschäftsführer hatte nach dem ersten Zeitungsbericht Kontakt aufgenommen und dem Verein vier Container angeboten, die während eines Umbaus als Ausweichbüros dienten. „Die Container bilden einen großen Raum mit etwa sechs auf zwölf Metern, ein Teil soll als Lagerraum abgetrennt werden“, erklärt Göttl.

Damit das Gelände am nördlichen Dorfrand bereit ist, haben die Mitglieder bereits Hand angelegt – und dabei tatkräftige Hilfe aus Großkuchen und Umgebung erhalten. Die Steinwerke Kraft und Hippelein spendeten Schotter, die Firmen Vetter Lohnunternehmen in Kleinkuchen, Holzverarbeitung Mendler Großkuchen und Schmid Rotensohl stellten Maschinen und Bagger bereit. Vom Gasthaus Waldhorn kamen nicht nur ein Traktor, sondern auch Verpflegung für die Helfer, und die Landwirtschaft Bittling-Meier in Niesitz lieferte zusätzlich Material, darunter Findlinge zur Hangabstützung.

Finanzierung steht jetzt im Vordergrund der Arbeit

„Das war echte Teamarbeit – und das alles ehrenamtlich“, sagt Manuel Benz. Auch mit der Firma Maier sei man im engen Austausch. „Sie haben sich sehr kooperativ gezeigt, nicht nur mit dem vergleichsweise günstigen Preis, sondern auch darin, dass die Container noch dort stehen dürfen, bis wir so weit sind“, so Göttl. „Wir hoffen nur, dass wir sie nicht zu lange warten lassen müssen.“

Ein Blick in die Container, die einmal das Vereinsheim des Großkuchener Kultur- und Jugendvereins sein werden. Daniel Göttl

Der nächste Schritt ist nun die Finanzierung. Die vier Container kosten rund 10.000 Euro, knapp die Hälfte davon hat der Verein bereits beisammen. Um den Rest zu stemmen, wurde eine Bausteinaktion gestartet. „Wir sind optimistisch, dass es genügend Hilfsbereitschaft gibt und wir bald in ruhigeres Fahrwasser kommen“, sagt Göttl.

Ein Treffpunkt für alle Generationen in Großkuchen

Der Innenausbau soll barrierefrei werden, mit Theke und Sitzgelegenheiten – alles in Eigenleistung. „Alle sind handwerklich begabt, da wird nichts gekauft“, betont Max Oechsle. Auch die Stromversorgung ist schon geregelt: Diese soll vom benachbarten Musikerheim zum neuen Treffpunkt gelegt werden. „Der Musikverein hatte selbst die Idee und das Angebot gemacht, als wir sie besuchten und ankündigten, dass wir Nachbarn werden“, freut sich Göttl über das gute Miteinander.

Dass der neue Treffpunkt für alle Generationen gedacht ist, darin sind sich die Vereinsmitglieder einig. „Es soll ein Treffpunkt für Jung und Alt werden“, sagt Marie Oechsle. Und das sei in Großkuchen kein Wunschtraum: „Das klappt jetzt schon gut.“ Der Verein zählt derzeit 53 Mitglieder, das jüngste ist erst wenige Wochen alt, das älteste 69 Jahre. „Wir sind komplett durchmischt – vom Alter her sind alle Generationen dabei“, sagt Kornelia Kaufmann. In manchen Familien sind gleich vier Generationen Mitglied.

Logistische Herausforderungen am Standort

Die Planungen für den Aufbau laufen bereits. Sobald der rote Punkt für die Genehmigung da ist, sollen die Container transportiert und aufgestellt werden – eine logistische Herausforderung, denn die Anfahrt über die enge Kurve am Hang wird knifflig. Helfer stehen aber schon bereit. „Wir können es kaum erwarten, anzufangen“, sagt Maximilian Göttl. Und er fügt hinzu: „Damit es in Großkuchen aufwärts geht und die Jugendlichen wieder eine Anlaufstelle haben.“

Die Geschichte des Jugendtreffs in Großkuchen reicht über 30 Jahre zurück. Früher stand dafür ein Bauwagen bereit, der mehrmals den Standort wechselte und zuletzt auf dem Gelände der Landeswasserversorgung stillgelegt wurde. „Jetzt haben wir endlich etwas Dauerhaftes“, sagt Vorsitzender Daniel Göttl. Nur unter dieser Voraussetzung habe er den Vorsitz übernommen. „Weil klar war: Wir wollen etwas schaffen, das bleibt.“

Im Frühjahr soll eröffnet werden – und wenn es nach den Vereinsmitgliedern geht, dann mit einer großen Feier.

So kann man den Großkuchener Treffpunkt unterstützen

Wer spenden will oder den Verein unterstützen möchte, erhält weitere Informationen über kultur-jugendverein-grosskuchen@web.de. Spendenquittungen werden ausgestellt. Als Dankeschön wird jeder Spender auf einer Spendentafel im neuen Vereinsheim namentlich erwähnt.